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Münster: So geht's weiter mit der Windkraft im Waldstück "Brand"

Münster

So geht's weiter mit der Windkraft im Waldstück "Brand"

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    Fünf Windräder werden im Waldgebiet "Brand" gebaut. Die Pläne dazu sind schon weit gediehen.
    Fünf Windräder werden im Waldgebiet "Brand" gebaut. Die Pläne dazu sind schon weit gediehen. Foto: Andreas Hoehne, Symbolbild

    Wie ist der aktuelle Sachstand bei den fünf geplanten Windrädern im Forstgebiet „Brand“ zwischen Münster und Holzheim und wann soll der Bau beginnen? Darüber informierte Münsters Bürgermeister Jürgen Raab jetzt im Gemeinderat. Bekanntlich hat das Landratsamt im April die fünf Windräder genehmigt.

    In „Brand“ sollen sich damit in Zukunft fünf Windkraftanlagen mit je 175 Metern Nabenhöhe, 172 Metern Rotordurchmesser und je 7,2 Megawatt Leistung drehen: Zwei auf Holzheimer Flur und drei auf dem Gemeindegebiet von Münster. 

    Raab, der kürzlich ein Gespräch mit dem Betreiber – der Firma Windkraft Uhl – hatte, erklärte, dass die Firma an der EEG-Ausschreibung teilgenommen habe. Da das Ergebnis noch nicht vorliege, können auch die Gespräche über den Verkaufspreis mit der Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) noch nicht abgeschlossen werden. 

    Bekanntlich soll eines der fünf Windräder ein „Bürgerwindrad“ werden, an der sich zunächst die Bevölkerung von Münster, Holzheim, Baar und Thierhaupten beteiligen kann. Wer Interesse an einer Beteiligung hat, ist laut Raab zur Informationsveranstaltung im Oktober eingeladen: „Wir liegen hierfür noch gut in der Zeit und können im Herbst dann Details zum Bürgerwindrad weitergeben.“ 

    Der Zeitplan sieht die Inbetriebnahme der Windräder für Sommer 2026 vor

    Nichtsdestotrotz stehe bereits der Zeitplan für die weiteren Maßnahmen. Im Winter soll mit der Rodung der Fläche begonnen werden. Je nach Wetterlage beginnen dann die Tiefbauarbeiten zur Herstellung der Kranstellflächen und der Fundamente. Nach dem Verlegen der Kabel werden die Betontürme Ende 2025/Anfang 2026 errichtet. Ab Frühjahr 2026 rollen vermehrt Schwertransporter an und liefern die Großkomponenten. Die Firma Uhl plant die Inbetriebnahme der Anlagen im Sommer 2026. 

    Eine weitere Baumaßnahme in diesem Zusammenhang wird das neue Umspannwerk in Holzheim. Windkraft Uhl will neben dem bestehenden Umspannwerk, ein weiteres bauen, über das dann die Einspeisung der fünf Windräder sowie der geplanten Solarparks in Münster und Holzheim läuft. Die Gemeinde Holzheim hat ihr Einvernehmen bereits erteilt.

    Durch das aktuelle Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) können auch Kommunen direkt von den angrenzenden Windkraftanlagen profitieren. So erhält auch Münster den sogenannten Windpfenning. Er beträgt 0,2 Cent pro Kilowattstunde eingespeister Strommenge. Den Vertrag für 20 Jahre hat Bürgermeister Raab bereits unterzeichnet. Eine Gegenleistung seitens der Gemeinde gibt es nicht. Aufgrund der zu erwartenden Strommenge könnte dies bis zu 36.000 Euro pro Jahr für die Gemeinde Münster aus den fünf Windrädern bedeuten. 

    Bürgermeister Raabs Appell zum Thema Hochwasser: "Wir müssen etwas tun!"

    Ein weiteres aktuelles Thema nahm Raab kurzerhand mit auf die Tagesordnung: Wie berichtet überfluteten die starken Regenfälle am Mittwochabend auch Münster. Zwei Keller mussten ausgepumpt werden. „Wir kamen im Vergleich zu Holzheim und Riedheim zwar mit einem blauen Auge davon, aber wir müssen etwas tun“, erklärte ein sichtlich emotionaler Gemeindechef. Zwar kam Münster auch bei der Hochwasserkatastrophe Anfang des Monats vergleichsweise glimpflich davon, dennoch hätte ein 30 Minuten länger anhaltender Starkregen am Mittwochabend auch in Münster vermutlich zum Katastrophenfall geführt. 

    „Menschen, die jetzt noch beim Thema Klimawandel mit den Augen rollen, denen muss man langsam den Verstand abschreiben“, wurde Raab deutlich. Auch die Gemeinde sei in der Pflicht und müsse eine „Schippe draufzulegen.“ Raab selbst war am Mittwoch alle neuralgischen Punkte an den das Wasser nicht mehr abfließen konnte, abgefahren, hatte Fotos gemacht und präsentierte diese dem Gemeinderat. Ebenso stellte er den Antrag, ein Planungsbüro mit der Bestandsaufnahme aller kritischen Punkte zu beauftrage. „Ja, das kostet Geld, aber wir benötigen eine saubere Planung mit Zahlen, Daten und Fakten, um Maßnahmen ergreifen zu können“, so Raab. Gemeinsam mit der Verwaltung will der Bürgermeister sehen, wo Spielraum dafür im Haushalt ist. Der Gemeinderat votierte einstimmig für diesen Antrag.

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