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Monheim: Neuer Slogan: Monheim, die "Drei-Stämme-Stadt" Bayerns

Monheim

Neuer Slogan: Monheim, die "Drei-Stämme-Stadt" Bayerns

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    Monheims Stadtaktivmanager Peter Ferber und Heimatkundler Hanns Wenninger präsentieren vor der historischen Kulisse die neue Broschüre, die auf das Alleinstellungsmerkmal Monheims als bayerische Drei-Stämme-Stadt eingeht.
    Monheims Stadtaktivmanager Peter Ferber und Heimatkundler Hanns Wenninger präsentieren vor der historischen Kulisse die neue Broschüre, die auf das Alleinstellungsmerkmal Monheims als bayerische Drei-Stämme-Stadt eingeht. Foto: Unflath

    Seit Ende April werben zwei große touristische Hinweisschilder an der Bundesstraße 2 (Höhe Ausfahrt Monheim-Mitte) für die „Fuchsienstadt Wemding“ und die „Drei-Stämme-Stadt Monheim“. Mit diesem neuen Titel möchte sich die Jura-Stadt Monheim nun in der Öffentlichkeit darstellen, mehr Tourismus anlocken und möglichst ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Stadtaktivmanager Peter Ferber und Heimatkundler Hanns Wenninger erläutern im Gespräch die Hintergründe dazu.

    Die drei Stämme seien in Monheim schon länger präsent, so etwa seit 2001 durch drei Rauten im Stadtwappen, erläutert Ferber. Nun wolle man damit aber aktiv mit seiner Lage werben, das Hinweisschild an der B2 war der erste Schritt dazu. Der Stadtaktivmanager verweist auf die Nachbarkommune Wemding, die mit dem Titel „Fuchsienstadt“ erfolgreich ist und sich einen hohen Bekanntheitsgrad erarbeitet hat. In diese Richtung wolle man auch in Monheim gehen, sei man doch die einzige innerbayerische Drei-Stämme-Stadt. Es gelte, das Motto für Einheimische wie auch Gäste erlebbar zu machen. Wichtig dabei ist laut Ferber, dass auch die lokale Politik hinter der Aktion steht.

    Monheim: die „Drei-Stämme-Stadt“ Bayerns

    Konditormeister und Heimathistoriker Hanns Wenninger engagiert sich schon gut drei Jahrzehnte für Monheims besondere Lage im Dreiländereck. Dazu hat er Ausstellungen und diverse Aktionen organisiert. Dass nun auch die Kommune aktiv mit dem Schlagwort „Drei-Stämme-Stadt“ wirbt, ist für ihn eine späte Freude.

    „Das sollte zu einer echten Marke werden“, hofft Wenninger und zieht dabei den Vergleich mit der „Drei-Flüsse-Stadt“ – bei der man sofort an Passau denke. Monheim sei der einzige Schnittpunkt der drei Stämme im Freistaat und damit seine Nahtstelle, dies müsse man nun deutlich herausstellen. „Je stärker wir uns mit unserer Stadt identifizieren, umso mehr werden wir zu Botschaftern Monheims“, betont Wenninger.

    Slogan bereits als Logo der Stadt der Monheim

    Einiges ist in jüngster Zeit bereits passiert, führt Stadtaktivmanager Ferber auf. Der Slogan „Drei-Stämme-Stadt“ ziert bereits das modernisierte Logo der Stadt. Auch in die Lauschtour, bei der Bewohner aus der Region akustisch ihre Heimat Schwaben, Franken und Baiern (Schreibweise bis zum 19. Jahrhundert) präsentieren, ist das Thema integriert.

    In Zusammenarbeit mit der Hochschule München wurde nun eine Masterarbeit ausgeschrieben. Studenten können sich dafür bewerben und die Hintergründe der Drei-Stämme-Stadt kulturwissenschaftlich aufarbeiten. Ferber: „Dadurch könnten wir noch einmal neue Impulse bekommen.“

    Monheim war im 15. Jahrhundert sogar dreigeteilt

    Der Stadtaktivmanager stellt eine wichtige Frage in den Raum: „Wie kann man das Thema erlebbar machen?“ Dabei geht es um Sprache, Kulinarik und kulturelle Veranstaltungen. Schließlich ist es essenziell, dass die eigene Bevölkerung das Motto akzeptiert und annimmt. So wird das nächste historische Stadtfest im Jahr 2023 mit dem Schlagwort verknüpft sein, hier laufen bereits die Vorbereitungen. Auch an den Marktsonntagen soll der Slogan präsent sein. „Wir haben zwei Wanderwege rund um Monheim, hier könnten wir ebenfalls noch mehr machen“, sagt Ferber, der auch die örtlichen Gastronomen mit ins Boot holen will. In Wenningers Café etwa gibt es bereits seit über zehn Jahren die „Dreiländereck-Torte“.

    In der neu aufgelegten sechsseitigen Broschüre wird die bewegte Geschichte Monheims zwischen territorialen, herrschaftlichen, konfessionellen und sprachlichen Zugehörigkeiten erläutert. Auf alten Karten ist ersichtlich, dass die Stadt schon vor über 1000 Jahren im Grenzgebiet zwischen den Herzogtümern Franken, Schwaben und Altbayern lag und mehrfach als „Spielball der Mächtigen“ die Zugehörigkeit wechselte. Kurios: Im 15. Jahrhundert war Monheim sogar dreigeteilt. Im Lauf dieser Zeit gab es natürlich unzählige interessante Geschichten, die man gerne lebendig machen möchte. So erzählt Wenninger etwa schmunzelnd von einem einstigen katholischen Pfarrer in Monheim, der nach dem Wechsel der Herrscher zum evangelischen Glauben übertreten musste und heiratete – nur, um wenige Jahre später wieder zum Katholizismus zurückzukehren, als die Mächtigen erneut wechselten. Seine Ehe war somit beendet.

    Die Stadt hat schon weitere Ideen

    „Ideen haben wir jede Menge“, berichtet Ferber, auch die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses sind in dieser Hinsicht erfindungsreich. Was dann realisierbar sei, werde nach und nach umgesetzt. „Das Thema ist ein weites Feld, hier ergeben sich viele Möglichkeiten.“ Von der einzigen bayerischen Drei-Stämme-Stadt wird man in Zukunft also noch einiges hören, hoffen die Verantwortlichen.

    Der neue Folder „Die bayerische Drei-Stämme-Stadt Monheim“ ist ab sofort in der Tourist-Information im Schindlerhaus kostenlos erhältlich und auf der Webseite der Stadt Monheim abrufbar.

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