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Monheim: Lydia Pfefferer aus Monheim lebt im Vertrauen auf Gott

Monheim

Lydia Pfefferer aus Monheim lebt im Vertrauen auf Gott

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    Lydia Pfefferer ist die Frau des Monheimer Bürgermeisters Günther Pfefferer. Neben der Unterstützung ihres Mannes geht sie auch immer ihren eigenen Weg.
    Lydia Pfefferer ist die Frau des Monheimer Bürgermeisters Günther Pfefferer. Neben der Unterstützung ihres Mannes geht sie auch immer ihren eigenen Weg. Foto: Szilvia Izso

    Sie stehen lächelnd an der Seite ihrer Männer, sind perfekt gestylt in Pumps und Kostüm und repräsentieren als deren Begleitung bei offiziellen Anlässen: First Ladies, die Gattinnen regierender Staatsmänner. Oft nutzen sie auch die Aufmerksamkeit, die ihnen die Öffentlichkeit schenkt, um den Fokus auf soziale oder gesundheitliche Anliegen zu lenken. Auch in unserem Landkreis gibt es – wenn man so will – First Ladies: Jene Ehefrauen nämlich, die unseren führenden Kommunalpolitikern den Rücken gleichermaßen freihalten wie stärken. Doch entsprechen sie dem gängigen Klischee? In dieser Serie wollen wir sie vorstellen. Heute gibt es Antwort auf die Frage: Wer ist Lydia Pfefferer, die die Gattin des Monheimer Bürgermeisters?

    „Und was machst eigentlich du so?“ – Diese Frage hat Lydia Pfefferer in all den Jahren immer wieder mal zu hören bekommen. Schon zu Anfang ihrer Ehe, dann als ihr Mann Günther Pfefferer noch Stadtrat in Monheim war und seit 2012 auch als Bürgermeister-Gattin. Voller Überzeugung und Stolz hat die gelernte Sozialversicherungsfachangestellt darauf stets geantwortet: „Ich bin Hausfrau und Vollzeitmutter von drei Kindern und engagiere mich in vielen Ehrenämtern!“ Und nicht zu vergessen: Inzwischen ist Lydia Pfefferer auch leidenschaftliche Oma. „Vierfache“, wie sie mit ihrem so typischen, strahlenden Lächeln betont, das übers ganze Gesicht geht.

    Begeisterte Familienmutter

    Es war ihr „immer ganz, ganz wichtig, für die Familie da zu sein. Es war eine bewusste Entscheidung von mir und dementsprechend gesund ist unser Familienleben. Gerade im Beruf meines Mannes ist es auch wichtig, dass er zu Hause zur Ruhe kommen kann!“ Die heute 58-Jährige bedauert, dass dieser Status der „Familienmutter“ und das Wirken im Ehrenamt in unserer Gesellschaft noch immer nicht wirklich anerkannt ist, sondern dass Frauen häufig an ihrer Berufstätigkeit gemessen werden.

    Lydia Pfefferer hat ihren Günther als junges Mädchen auf dem Fußballplatz kennen gelernt. Er kam aus Wittesheim, sie aus Weilheim und ihr Vater war Spartenleiter. „Früher hat es im Dorf ja nur wenige Möglichkeiten gegeben“, erinnert sich Lydia Pfefferer, „und da ging es sonntags üblicherweise zum Fußballschauen.“ Geheiratet haben sie 1985 und dann war bis 1989 auch schon die ganze fünfköpfige Familie komplett, der sich die junge Frau mit ganzer Leidenschaft gewidmet hat. Ein Schicksalsschlag hat sie zudem noch zur Teilzeit-Mutter gemacht: „Als eine meiner Schwägerinnen 1993 mit 23 Jahren tödlich verunglückte, haben wir anderen Schwägerinnen im Wechsel ihre drei Kleinkinder mitbetreut und auch unseren Schwager unterstützt.“ Eine Aufgabe, die die Familie geprägt und weiter zusammengeschweißt hat.

    Chorleiterin Lydia Pfefferer.
    Chorleiterin Lydia Pfefferer.

    Wer Lydia Pfefferer kennt, hat sie auch in einer ganz besonderen Rolle in Erinnerung: Als musikalische Leiterin und als Herz des Chors „De Lumina“, den sie als 17-Jährige 1979 gegründet hat, und der unermüdlich mit neuen geistlichen Liedern im Einsatz ist – viele davon stammen aus Lydias Feder. „Bis zu 50 Termine singen wir in etwa pro Jahr, wenn nicht grade Corona ist“, erzählt sie mit eben jenem so unverwechselbaren Strahlen. Keyboard und Gitarre hat sie sich weitgehend autodidaktisch und über die Volkshochschule beigebracht, ein Chorleiterlehrgang hat ihr das Rüstzeug als Dirigentin verschafft. Im Laufe der Jahre hat Lydia Pfefferer mit „De Lumina“ vier CDs im Tonstudio aufgenommen.

    Wichtig ist ihr die christliche Botschaft

    Neben der Musik ist es immer auch die christliche Botschaft, die sie bei Auftritten vermittelt. Die Konzerte sind von zu Herzen gehender Innigkeit, der Begeisterung von Sängern und Musikern kann sich wohl kaum einer entziehen. Es geht immer um mehr, als ausschließlich um die Musik. Es geht darum, Gottes LÖiebe den Menschen weiterzugeben und durch Spendeneinnahmen Gutes zu tun. Die Inhalte der Lieder, die verbindenden Texte, ja die ganze Botschaft handelt vom Glauben an Gott. Lydia Pfefferer wird von ihrem Gottvertrauen getragen. „Es hilft mir für mein ganzes Leben und gibt mir viel Kraft vor allem auch dann, wenn mein Mann politisch schwierige Zeiten erlebt.“

    In der Pfarrei engagiert sich Lydia Pfefferer ebenfalls, das bringt eben ihre Religiosität so mit sich. Vor etwa 30 Jahren gründete sie die Kindergottesdienst-Gruppe und leitet sie immer noch. Als Organistin spielt sie mittwochs am Vormittag im Gottesdienst. „Ich hab für mich begriffen: Gott liebt jeden Menschen“, schildert sie ihre Überzeugung. „Jeder ist gleich wertvoll, egal welche Schulbildung er hat, egal, welchen Beruf.“

    Nun ist Lydia Pfefferer durch den Beruf ihres Mannes – ob sie nun will oder nicht – auch ein wenig mehr ins öffentliche Rampenlicht gerückt. In einer anderen Weise, als sie es mit „De Lumina“ kennt. „Natürlich weiß ich, dass ich in der Wahrnehmung der Menschen anders präsent bin, als wenn mein Mann kein Bürgermeister wäre“, gibt sie zu. „Wenn ich ihn begleite, möchte ich vor allem für die Menschen da sein, ihnen zuhören und Gutes für sie tun.“

    Ein Bürgermeister ist schon oft unterwegs

    An den Abenden oder Wochenenden teilt Lydia Pfefferer das Los anderer Politiker-Frauen. „Da ist ein Bürgermeister schon sehr oft unterwegs – zumindest in normalen Zeiten, wenn kein Corona herrscht.“ Als Erkenntnis hat sie folgende Einstellung für sich gewonnen: „Wenn sich der Partner zu etwas berufen fühlt, dann ist es ganz, ganz wichtig, dass man ihm diese Freiheit lässt. Dass man für ihn ein offenes Ohr hat und die wenige Zeit, die bleibt, bewusst miteinander verbringt.“

    Auch wenn Günther Pfefferers Bürgermeister-Kandidatur 2012 (außerhalb des gewohnten Turnus) seine Frau damals nicht so begeistert hat, wie sie zugibt – „man wird so angreifbar“ – gewinnt sie seinem politischen Amt doch viele positive Seiten ab. „Es gibt auch sehr wertvolle Momente, besonders in der Begegnung mit Menschen, die man sonst nicht treffen würde.“

    Sie gründete einen Helferkreis

    Auf Lydia Pfefferers Unterstützung kann ihr Mann auch immer dann zählen, wenn es gilt, in besonderer Weise aktiv zu werden. Als 2014 die Asylproblematik auch in Monheim so akut wurde, wusste er sie sofort an seiner Seite, als es darum ging, einen Helferkreis für die bis zu 112 Asylbewerber vor Ort aufzubauen. „Auf meine Bitte stellten sich 35 Menschen zu Verfügung, um zu helfen. Das hat mich zu tiefst berührt und gemeinsam haben wir diese Riesenaufgabe gemeistert und wirken bis zum heutigen Tag“, erinnert sich die 58-Jährige dankbar. „Aus diesem Helferkreis hat sich dann letztlich eine Fundgrube entwickelt, in der gebrauchte Kleidung für 1 Euro verkauft wird. Alle Einnahmen gehen an soziale Zwecke. Auch die monatliche Veranstaltung „Zam sei“ (zusammen sein), eine Art Hoagartn im Kreuzwirt geht mit auf ihre Initiative zurück. Gerne ist Lydia Pfefferer auch zur Stelle, wenn es um Seniorenbesuche und -nachmittage, Gästebetreuung beim Stadtfest und manches mehr geht.

    Vieles an Aktivitäten muss derzeit ruhen. Für Lydia Pfefferer ist menschliche Gemeinschaft sehr wichtig, die Begegnung und die Gespräche mit anderen, eine herzliche Umarmung, das gemeinsame Singen und Musizieren. Aber trotzdem ist sie vor allem dankbar, dass es uns hier in Deutschland noch so gut geht: „Die sozialen Verbindungen zu Ländern wie Afrika, Albanien und Indien zeigen mir, dass es nicht überall auf der Welt so ist.“

    Lesen Sie dazu auch die anderen Folgen unserer Serie:

    Hedwig Rehm macht in Rain ihr eigenes Ding – und viel für andere

    Donauwörth: Das eigene Leben gibt Claudia Sorré nicht auf

    Christine Rößle ist Landratsgattin – aber kein Anhängsel ihres Mannes

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