Der Mann auf der Anklagebank macht einen gefassten Eindruck. Er antwortet auf alle Fragen höflich, sachlich, ruhig und umfassend. Da gibt es keinen stieren Blick, keine wirren Reden, keine Ausraster, von denen später in der Verhandlung noch so oft die Rede ist. Da ist keine Spur eines aggressiven, eines wütenden Totschlägers oder gar Mörders zu erkennen. Und doch wirft ihm die Staatsanwaltschaft genau diese Absicht vor: Der 39-Jährige soll am 9. Januar seine Eltern in deren Haus in Monheim mit einer Vielzahl von Hieben, Stichen und Schnitten mit einer Machete schwer verletzt und den Tod beider billigend in Kauf genommen haben. Staatsanwältin Martina Neuhierl spricht von Heimtücke und von der Arglosigkeit des Paares. Sie spricht von versuchtem Mord in zwei Fällen. Am gestrigen ersten Prozesstag am Landgericht Augsburg rekonstruierte die achte Strafkammer unter Vorsitz von Richterin Konerth die dramatischen Ereignisse dieses Nachmittags.
Monheim