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Monheim: Bühler: Mindestens 50 Jobs fallen weg

Monheim

Bühler: Mindestens 50 Jobs fallen weg

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    Millionen von Elektromotoren und Pumpen für die Automobilindustrie stellen die Mitarbeiter im Werk der Bühler Motor Gruppe in Monheim her. Nun laufen die Geschäfte deutlich schlechter und zahlreichen Mitarbeitern droht der Verlust ihres Jobs.
    Millionen von Elektromotoren und Pumpen für die Automobilindustrie stellen die Mitarbeiter im Werk der Bühler Motor Gruppe in Monheim her. Nun laufen die Geschäfte deutlich schlechter und zahlreichen Mitarbeitern droht der Verlust ihres Jobs. Foto: Wolfgang Widemann

    Vor einem guten Jahr schien im Monheimer Werk der Firma Bühler noch alles in bester Ordnung. Da feierte das Unternehmen die Einweihung einer neuen Produktionshalle samt einem neuen Verwaltungstrakt. Die Investition war nötig geworden, weil die Fabrik zuvor „aus alle Nähten geplatzt“ sei, hieß im Oktober 2018.

    Seitdem sind 14 Monate vergangen – und die Stimmung hat sich grundlegend gewandelt. Die Krise der Automobilindustrie hat jetzt auch den Zulieferer mit Standort in Monheim erfasst. Dort soll eine ganze Reihe an Stellen abgebaut werden. Mindestens 50 Beschäftigte verlieren wohl ihren Job.

    Details bei Betriebsversammlung bekannt gegeben

    Dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen negative Auswirkungen und konkrete Konsequenzen für das Werk haben würden, war den aktuell rund 380 Beschäftigten in Monheim schon länger klar. In der vorigen Woche nannte die Geschäftsführung bei einer Betriebsversammlung erstmals Details. Die hörten sich gar nicht gut an. Die Bühler Motor Gruppe will demnach 50 bis 70 Arbeitsplätze in der Fabrik streichen.

    Als Grund dafür nannten die Manager nach Informationen unserer Zeitung die Krise in der Autoindustrie sowie den enormen Preisdruck, den die Hersteller auf Bühler derzeit ausüben. Konsequenz sei, dass man einen Teil der Produktion nach Tschechien verlagern werde. Für die Mitarbeiter, die es in Monheim trifft, soll ein Sozialplan erarbeitet werden. Dem Vernehmen nach laufen dazu bereits Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall. Gerüchte, wonach am heutigen Dienstag bekannt gegeben werden soll, wer genau seinen Job verliert, werden aus informierten Kreisen nicht bestätigt: „Aktuell weiß keiner, wen es trifft.“ Es sei offenbar auch noch unklar, bis wann der Sozialplan steht.

    Millionen von Pumpen werden jährlich produziert

    Von Monheim aus beliefert Bühler vor allem die Automobilindustrie. Zu den Kunden zählen Audi, Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche. Die Firma fertigt unter anderem elektrische Zusatzwasserpumpen. SCR-Pumpen zur Abgasreinigung für Dieselfahrzeuge, Ölpumpen für Antriebe für Start-Stopp-Systeme und Antriebe für Lastverteilergetriebe bei Allradfahrzeugen. Außerdem werden in Monheim komplexe Kunststoffteile produziert. Jährlich verließen bislang pro Jahr allein rund 4,5 Millionen Zusatzwasserpumpen das Werk. Für diese wurde auch die neue Produktionsanlage geschaffen. Bei der Einweihung sagte Gesellschafter Cornel Furtwängler noch, es habe „keine Zweifel gegeben, hier zu investieren“.

    Firma kündigt Erklärung an

    Die Bühler Motor Gruppe hat ihren Stammsitz in Nürnberg und gehört der Familie Furtwängler. Noch im Februar 2019 teilte das Unternehmen mit, dass sich der Gesamtumsatz der Gruppe innerhalb weniger Jahre fast verdreifacht habe. Vor allem in Asien florierten die Geschäfte mit Kleinmotoren und Pumpen. Die Zahl der Beschäftigten sei um über 30 Prozent auf 1800 weltweit gestiegen. Der Jahresumsatz lag der Firma zufolge im Vorjahr bei 320 Millionen Euro. Aus der Bühler-Zentrale gab es bis Montag keine Auskünfte zu den geplanten Maßnahmen. Eine Sprecherin kündigte eine „zeitnahe Erklärung“ an.

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