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Kaisheim: Mobilfunk: Initiative im Donau-Ries-Kreis warnt vor 5G

Kaisheim

Mobilfunk: Initiative im Donau-Ries-Kreis warnt vor 5G

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    Die Telekom baut beim Mobilfunk derzeit das 5G-Netz aus. Eine Initiative im Donau-Ries-Kreis weist auf die möglichen Gefahren hin und will Stadt- und Gemeinderäte informieren.
    Die Telekom baut beim Mobilfunk derzeit das 5G-Netz aus. Eine Initiative im Donau-Ries-Kreis weist auf die möglichen Gefahren hin und will Stadt- und Gemeinderäte informieren. Foto: Wolfgang Widemann

    In größeren Städten ist die neue, fünfte Generation der Mobilfunktechnik bereits installiert, auf dem flachen Land will die Telekom den Ausbau des 5G-Netzes bis zum Jahr 2025 abgeschlossen haben. Im Donau-Ries-Kreis liegt der Schwerpunkt dem Vernehmen nach zunächst auf dem Gebiet entlang der Bundesstraßen. Die neue Technik ist freilich umstritten. Sechs Bewohner aus dem Landkreis haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Sie wollen die Stadt- und Gemeinderäte in der Region auf die offensichtlichen Gefahren der neuen Technik aufmerksam machen und dazu animieren, den Ausbau zu bremsen. Der Gemeinderat in Kaisheim war die erste Station.

    Kritik: Die 5G-Erschließung erfolgte "von oben herab"

    Die Mitglieder der Initiative – unter ihnen der parteilose Kreisrat Andreas Becker – informierten aus ihrer Sicht gut eine Dreiviertelstunde lang über das Thema. Den Hauptteil davon bestritt Jörg Baumgärtner. Der in Donauwörth wohnhafte Familienvater, der beruflich als Kämmerer der Gemeinde Mertingen fungiert, kritisierte, dass die 5G-Erschließung von „oben“ herab erfolge. Die Kommunen seien angehalten, den Ausbau bedenkenlos zu ermöglichen – und das, ohne Informationen zu bekommen.

    5G habe im Vergleich zu der bisherigen Mobilfunktechnik eine 100-fach höhere Strahlung, so Baumgärtner. Die Telekom wirbt damit, dass 5G viel schneller und leistungsfähiger sei. Dies soll laut Baumgärtner unter anderem autonomes Fahren ermöglichen, und „es soll so viel wie möglich vernetzt werden“. Die Initiative ist freilich der Ansicht, dass bei Handys 4G ausreiche und für den PC zu Hause der Anschluss per Glasfaserleitung die vernünftigere Wahl sei: „WLAN kann ich jederzeit abschalten, 5G nicht.“ Um die neue Technik flächendeckend zu installieren, sei alle 100 Meter eine Antenne nötig.

    Gefahr für Menschen und Tiere durch 5G-Strahlung?

    Die Initiative sieht gesundheitliche Gefahren und verweist auf Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation WHO, wonach 5G „möglicherweise krebserregend“ sei. Ebenso stehe die Technik im Verdacht, das Insektensterben rasant beschleunigen zu können. Eine weitere Befürchtung: Industrie und Staat könnten 5G dazu verwenden, private Daten über Personen zu sammeln. Deutschland habe bezüglich der Strahlung weltweit die höchsten Grenzwerte. Diese lege ein Verein fest, der keinerlei Kontrolle unterliege.

    Baumgärtner sagte, die Kommunen hätten mit der Feststellung, dass 5G gefährlich sein könne und wissenschaftlich nicht ausreichen erforscht sei, durchaus Möglichkeiten, den Mobilfunk-Ausbau zu regulieren, beispielsweise bei der Auswahl der Standorte der Sendeanlagen.

    Man sei bereits im Gespräch mit weiteren Bürgermeistern und werde im Januar bei weiteren Kommunen im Landreis vorstellig, kündigte die Initiative an.

    Bürgermeister der Gemeinde Kaisheim: Brauchen wir 5G in den Wohnsiedlungen?

    Der Kaisheimer Bürgermeister Martin Scharr merkte an: „Klar ist: Wir kennen die Gefahren für die Menschen noch nicht.“ Jeder Nutzer ist angehalten, Eigenverantwortung zu übernehmen. Aus Sicht der Gemeinde sei eine wichtige Frage: „Brauchen wir 5G in den Wohnsiedlungen?“ Die Räte könnten sich jetzt dazu Gedanken machen.

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