Murat Aydin wirkt abgekämpft. Hager ist er, nicht groß, aber drahtig, die Augen sind etwas müde geworden. Wenn er über seine Geschichte spricht, funkeln sie, dann öffnen sich die Hände – Aydin gestikuliert beim Erzählen, und doch bleibt er gefasst, wenn er die Lage in der Türkei und seine Flucht aus Erdogans Reich am Bosporus schildert. Dort kann er nicht mehr berichten, obwohl das als Journalist sein Beruf wäre. Aydin war in seiner Heimat Nordkurdistan ein relativ bekannter Lokalreporter einer Agentur. Jetzt lebt er als Flüchtling in der Asylerstaufnahme in Donauwörth. Raus aus der Delp-Kaserne traue er sich nicht.
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