Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Donauwörth: Mathe-Abi: Kein Proteststurm am Gymnasium Donauwörth

Donauwörth

Mathe-Abi: Kein Proteststurm am Gymnasium Donauwörth

    • |
    Am Gymnasium Donauwörth laufen derzeit die Abiturpüfungen.
    Am Gymnasium Donauwörth laufen derzeit die Abiturpüfungen. Foto: Wolfgang Widemann

    Er ist über die aktuelle Diskussion schon ein wenig überrascht, gesteht Karl Auinger. Denn am vergangenen Freitag, als an seiner Schule das Mathematik-Abitur absolviert wurde, sei ihm nichts zu Ohren gekommen über einen – möglicherweise – zu hohen Schwierigkeitsgrad der Aufgaben. „Es ist am Freitag weder von Schüler- noch von Kollegenseite jemand auf mich zugekommen“, berichtet der Leiter des Gymnasiums Donauwörth.

    Die Jugendlichen hätten nach der Prüfung noch Karten für den Abi-Ball verkauft, von einer schlechten Stimmung oder gar einer Empörung über die Klausur habe er dabei nichts mitbekommen, so Auinger.

    Viele Unterstützer

    Offenbar gibt es aber viele bayerische Schüler, die die Mathe-Prüfungen heuer als zu schwer oder zumindest als deutlich schwerer als in den vergangenen Jahren erachten. Eine Petition im Internet hat bereits über 60000 Unterstützer gefunden. Ziel dieser Initiative ist es, dass der Notenschlüssel des diesjährigen Mathe-Abiturs gesenkt und dem Schwierigkeitsgrad angepasst wird. Kultusminister Michael Piazolo will die Sache nun prüfen lassen.

    Dass sich so viele Abiturienten an der Petition beteiligen, wundert Auinger nicht. „Das hätte ich als Schüler wahrscheinlich auch gemacht“, sagt der Direktor augenzwinkernd. Schließlich dürfte kein Prüfling etwas dagegen haben, wenn der Notenschlüssel etwas wohlwollender zu seinen Gunsten ausfällt.

    Auinger betont allerdings, dass es schon oft geheißen habe, die Aufgaben aus dem einen Jahr seien deutlich leichter oder schwerer gewesen als in einem anderen. „Je nachdem, wen man fragt, kann man da ganz unterschiedliche Meinungen bekommen.“

    Lehrer reichen Vorschläge ein

    Zur Entstehung der Tests erklärt Auinger: „Da wird höchst gewissenhaft agiert, die Prüfungsaufgaben wachsen ja auch aus den Schulen heraus.“ Fachlehrer würden beim Ministerium Vorschläge einreichen, wo diese unter anderem auf die Lehrplan-Konformität geprüft werden. „Ich habe selbst schon in so einer Kommission mitgearbeitet“, berichtet Auinger, der in Donauwörth Geografie sowie Wirtschaft und Recht unterrichtet.

    Generell hätten die Lehrer, die das Abitur korrigieren, auch einen gewissen Spielraum. Freilich müsse alles im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ablaufen, so Auinger. „Aber gerade beim Abitur wird keiner strenger als streng korrigieren. Da breche ich eine Lanze für meine Kollegen, die haben schon das nötige Fingerspitzengefühl.“ Sollte es für den einen oder anderen Schüler tatsächlich nicht allzu rosig aussehen, gebe es immer noch die Möglichkeit der mündlichen Zusatzprüfung, mit der man die schriftliche Note teilweise noch verbessern kann.

    149 Abschlussschüler

    In Donauwörth waren am Freitag alle 149 Abschlussschüler zur Mathe-Klausur angetreten. Dass deren Schwierigkeitsgrad nun bei manchen Schülern – und vielleicht auch Eltern – ein Thema zu sein scheint, habe allerdings keinen Einfluss auf das weitere Abitur. „Die Prüfungen laufen ganz normal weiter“, betont Auinger.

    Am Mittwoch steht das dritte Prüfungsfach an. Ausnahme: Französisch. Wer in dieser Fremdsprache sein Abitur machen will, muss wegen einer terminlichen Abstimmung mit den anderen Bundesländern erst am Freitag ran.

    Das Gymnasium in Oettingen besuchen auch einige Schüler aus der Region. Schulleiter Günther Schmalisch sagt über das Mathe-Abi: „Es war nichts dran, was nicht behandelt wurde. Die Texte waren länger als sonst, aber die Aufgaben waren nicht schwieriger.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden