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Marxheim-Schweinspoint: Corona: Nun zehn Tote in der Stiftung Sankt Johannes

Marxheim-Schweinspoint

Corona: Nun zehn Tote in der Stiftung Sankt Johannes

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    In der Stiftung St. Johannes sind mittlerweile zehn Bewohner mit oder an Corona gestorben.
    In der Stiftung St. Johannes sind mittlerweile zehn Bewohner mit oder an Corona gestorben.

    Der Corona-Ausbruch und seine Folgen versetzen die Bewohner und die Verantwortlichen der Stiftung St. Johannes Schweinspoint weiter in einen Ausnahmezustand, verbunden mit großen Belastungen sowie traurigen Nachrichten. Nach Auskunft von Geschäftsführer Robert Freiberger starben inzwischen zehn Personen, die in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung lebten und betreut wurden, an oder mit dem Virus. Die Opfer waren zwischen 62 und 93 Jahre alt.

    „Das macht uns sehr zu schaffen“, schildert Freiberger die Vorkommnisse. Covid-19 breitete sich seit Anfang/Mitte Dezember am Stammsitz der Stiftung in Schweins-point aus. Dort leben insgesamt rund 300 Behinderte. Diese sind in verschiedenen Gebäuden in insgesamt 26 Gruppen aufgeteilt. In fünf von diesen haben sich dem Geschäftsführer zufolge Bewohner und Beschäftigte infiziert. Vier dieser Gruppen seien stärker betroffen – besonders der Bereich im Westflügel des Schlosses. Dort befinden sich drei Pflegewohngruppen. Die Menschen dort bräuchten intensive Betreuung und seien besonders gefährdet. Dort seien auch die meisten Todesopfer zu beklagen.

    Einer der Gestorbenen war 70 Jahre in der Stiftung Zuhause

    Dies treffe das Umfeld hart. Einer der Gestorbenen habe 70 Jahre lang in der Stiftung St. Johannes gelebt. Bei anderen Infizierten, die in den vergangenen Wochen an oder mit Covid-19 starben, seien es 50 bis 60 Jahre gewesen. Die daraus resultierende enge Bindung sorge dafür, dass auch die Mitarbeiter das Geschehene nicht so einfach abschütteln können. Zuletzt starb am Donnerstag eine Bewohnerin, 62, aus der Stiftung in einer Klinik in Neuburg.

    Man hoffe, dass es keine weiteren Todesopfer gebe, so Freiberger. Jedoch müssten – Stand Freitag – vier Bewohner weiterhin in Krankenhäusern versorgt werden.

    Andererseits sei zu beobachten, dass sich das Virus in der Einrichtung kaum noch weiter ausbreite. Nach und nach könnten Mitarbeiter aus der Quarantäne zurückkehren. Um die Betreuung der Behinderten sicherzustellen, seien Beschäftigte aus anderen Bereichen in den Quarantänestationen eingesprungen. Freiberger würdigt den Einsatz des Personals, sei dies doch in voller Schutzausrüstung und in Schichtarbeit tätig.

    30 Bewohner und 20 Mitarbeiter waren Corona-positiv

    Die vorläufige Corona-Bilanz in der Stiftung in Schweinspoint sieht so aus: Rund 30 Bewohner und über 20 Mitarbeiter wurden nach Angaben des Geschäftsführers positiv auf Corona getestet. Vom Personal habe glücklicherweise nur ein Teil Symptome gezeigt. Aktuell sei ihm aus den Reihen der Mitarbeiter kein schwererer Fall bekannt.

    Bis zum Freitagmittag registrierte das Landratsamt im Donau-Ries-Kreis seit Beginn der Pandemie 3000 Corona-Infizierte. Derzeit seien knapp 400 Personen positiv getestet. Die Zahl der an oder mit Covid-19 Gestorbenen liege bei 72. In den Kliniken der Region wurden am Freitag 55 Infizierte behandelt, davon fünf in den Intensivstationen. Das Robert-Koch-Institut meldete für den Landkreis einen Inzidenzwert von 165,1. (mit pm)

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