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Marxheim/Bertoldsheim: Flutpolder Bertoldsheim: Umweltminister nennt Zeitplan

Marxheim/Bertoldsheim

Flutpolder Bertoldsheim: Umweltminister nennt Zeitplan

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    In Bertoldsheim - an der Landkreisgrenze zwischen Neuburg-Schrobenhausen und dem Donau-Ries - wird ein Flutpolder nun doch von Seiten des Umweltministeriums vorgesehen.
    In Bertoldsheim - an der Landkreisgrenze zwischen Neuburg-Schrobenhausen und dem Donau-Ries - wird ein Flutpolder nun doch von Seiten des Umweltministeriums vorgesehen. Foto: Winfried Rein

    Der Flutpolder Bertoldsheim ist "zentraler Baustein" des

    Flutpolder Bertoldsheim: Hier die Pressemitteilung aus dem Umweltministerium im Wortlaut:

    "Um bei der Umsetzung des Flutpolder-Programms Transparenz zu schaffen, wurde am Montag der aktuelle Synthesebericht zu den Flutpoldern an der Donau im Internet veröffentlicht. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Vorstellung in München: "Wir setzen beim Hochwasserschutz auf die Wissenschaft. Die aktuelle Polderstudie zeigt: Flutpolder wirken und sie sind notwendig für einen bestmöglichen Donau. Wir wollen entlang der

    Die wesentlichen Ergebnisse der vertieften Untersuchungen sind:

    • Am Pegel Straubing kann der maximale Wasserstand mit dem Flutpolderprogramm um knapp 40 Zentimeter gesenkt werden, am Pegel Deggendorf um bis zu 24 Zentimeter. Der Polder Bertoldsheim allein bewirkt am Pegel Ingolstadt eine entsprechende Absenkung von über 20 Zentimetern. Die Wirkung der Flutpolder wurde an Hand mehrerer teilweise großräumiger sogenannter Überlastfallereignisse berechnet, die als Katastrophenhochwasser deutlich über ein HQ100 hinausgehen.
    • Rückhaltebecken an den Zuflüssen können den Hochwasserschutz an der Donau unterstützen, aber nicht ersetzen: Die Wirkung von großen Flutpoldern an der Donau ist deutlich positiver als von Rückhaltebecken an den Zuflüssen. Das gleiche Rückhaltevolumen in Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet reduziert den Hochwasserscheitel weniger als halb so weit wie Flutpolder an der Donau. Auch wenn das Rückhaltevolumen an den Seitengewässern verdoppelt würde, können im Mittel nur rund 70 Prozent der Flutpolder-Wirkung erreicht werden.
    • Auch ein optimiertes Staustufenmanagement kann zusätzliche Auswirkungen auf eine Hochwasserwelle haben. Der Effekt reduziert die Pegel aber nur im sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich. Und auch die kurzzeitige Verzögerung durch eine Steuerung der Staustufen hat keine entscheidende Wirkung auf die der Hochwasserwelle.
    • Auch die Grundwassersituation an den drei Standorten wurde noch einmal untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Realisierung ohne negative Veränderungen der Grundwassersituation für die Anlieger erfolgen kann. Dazu wurden numerische Grundwassermodelle aufgestellt und entsprechende Schutzmaßnahmen eingeplant, beispielsweise Dichtwände, Drainagen und Sicherungsbrunnen.

    Aus den vertieften Untersuchungen hat das Umweltministerium einen konkreten Vorschlag entwickelt. Zusätzlich zu den sieben bereits gesetzten Standorten Leipheim, Helmeringen, Neugeschüttwörth, Riedensheim, Großmehring, Katzau und Öberauer Schleife soll der Standort Bertoldsheim beibehalten werden. Die geplanten gesteuerten Flutpolder in Wörthhof und Eltheim können nach diesem Vorschlag zu einer wirkungsgleichen Variante mit einem Rückhaltevolumen von rund 30 Millionen Kubikmetern zusammengefasst werden.

    Das Thema Flutpolder soll im Dialog mit der Bevölkerung vorangebracht werden. Nächster Schritt sind coronakonforme Informationsveranstaltungen mit den Beteiligten der Region. Glauber: "Wir setzen bei den geplanten Flutpoldern auf Dialog und Transparenz. In der Diskussion spielen die Interessen der Menschen in den Flutpolder-Regionen eine bedeutende Rolle. Mir ist sehr gut bewusst, dass Flutpolder für die Menschen vor Ort eine besondere Herausforderung sind."

    Die vertieften Untersuchungen wurden vom Bayerischen Landesamt für Umwelt im Auftrag des Umweltministeriums zu den möglichen Flutpolder-Standorten Bertoldsheim, Eltheim und Wörthhof durchgeführt.

    Der Bericht und eine Kurzzusammenfassung sind verfügbar unter www.stmuv.bayern.de/flutpolderstudie.htm

    Bertoldheim wäre der letzte von neun Flutpoldern, der realisiert werden würde.

    Laut Glauber wäre der Flutpolder in Bertoldsheim der letzte, der realisiert werden würde. Landwirte würden großzügige entschädigt werden - an sich und im Falle eines Hochwassers und entsprechenden Ausfällen bei der Ernte oder Schäden an den Ackerflächen. Wie mehrfach berichtet, wehren sich viele Bürger gegen das Konzept des Flutpolders - nicht nur in Bertoldsheim. Eine Bürgerinitiative kämpft für das Ende des Projektes. In der Koalitionsvereinbarung zwischen den Freien Wählern und der CSU war festgehalten worden. dass der Flutpolder bei Bertoldheim nicht realisiert werden solle. Darauf hatten Landes- und Kommunalpolitiker in den vergangenen Wochen mehrfach hingewiesen und zu Vertragstreue aufgerufen.

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