Seine Hochachtung für ihr ehrenamtliches Engagement brachte Prof. Dr. Fritz Scherer mit einer tiefen Verbeugung vor Marlies Streitwieser zum Ausdruck. Es sei mehr als bemerkenswert, wie sich die Donauwörtherin für die Multiple-Sklerose-Kranken einsetze. Seit 30 Jahren betreue sie eine Selbsthilfe-Gruppe, die sie seinerzeit auch ins Leben gerufen habe. Mit viel Aufopferung kümmere sich Streitwieser bei den zweiwöchentlichen Treffen um die Kranken, die an MS leiden, einer schweren Erkrankung des Nervensystems. Ausdrücklich sprach Scherer auch die offene Seniorengruppe im Bürgerspital an, die Streitwieser zusätzlich 1983 ins Leben gerufen habe. Schon in jungen Jahren, so der Laudator, habe sich die Ergotherapeutin und Grundschullehrerin im sozialen Bereich große Verdienste erworben, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg für die "Aktion Sühnezeichen" in Norwegen gewesen sei und dort "in einem Heim Gehörlosen Unterstützung zuteil werden ließ". Marlies Streitwieser dankte gerührt für die große Ehre, betonte aber auch, dass sie die Ehrung als Auszeichnung für alle sehen wolle, die ihr in der MS-Selbsthilfegruppe helfend zur Hand gingen: "Nur durch dieses gemeinsame Arbeiten ist es möglich, den MS-Kranken, deren Status sich ständig ändert, zu helfen." (bih)