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Lichtverschmutzung: In der Gemeinde Kaisheim wird es ein wenig dunkler

Lichtverschmutzung

In der Gemeinde Kaisheim wird es ein wenig dunkler

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    Immer hell beleuchtet sind nachts die Justizvollzugsanstalt Kaisheim und ihr Umfeld. Die Gemeinde hätte es gerne ein wenig dunkler.
    Immer hell beleuchtet sind nachts die Justizvollzugsanstalt Kaisheim und ihr Umfeld. Die Gemeinde hätte es gerne ein wenig dunkler. Foto: Wolfgang Widemann

    In der Marktgemeinde Kaisheim soll mehr für den Artenschutz getan werden. Um konkrete Vorschläge zu erarbeiten und Maßnahmen zu ergreifen, kam unter Federführung der Kommune im vorigen Jahr erstmals ein Runder Tisch zustande. Mit einem der Themen hat sich nun der Gemeinderat befasst. Es geht um die sogenannte Lichtverschmutzung . Soll heißen: Durch künstliches Licht – vor allem die Straßenbeleuchtung – gibt es in den besiedelten Bereichen keine Dunkelheit mehr. Dies hat Studien zufolge negative Auswirkungen auf die Umwelt, hauptsächlich die Tierwelt. Nach einer munteren Debatte legten die Räte fest, dass es in

    Den Antrag dafür brachten die Gemeinderäte Hubert Renelt und Karl Heinz Bablok ein. Bürgermeister Martin Scharr erklärte, dass die Straßenlaternen zum größten Teil auf LED umgestellt seien. Die Leuchten seien derzeit so programmiert, dass die mögliche Helligkeit von 21 bis 24 Uhr auf 70 Prozent reduziert werde. Von Mitternacht an seien es bis 5 Uhr nur noch 50 Prozent.

    Antrag: Straßenbeleuchtung soll vier Stunden komplett ausgeschaltet werden

    Die Verwaltung empfahl, die bisherige Handhabung beizubehalten oder von 21 Uhr an auf 50 Prozent zu gehen. Das war den Antragstellern zu wenig. Renelt sprach sich dafür aus, die Straßenbeleuchtung nachts für vier Stunden komplett abzuschalten oder in dieser Zeit auf nur noch 20 Prozent zu gehen. Bablok machte darauf aufmerksam, dass die Bürger von einem Abschalten auch profitierten: „Der Mensch schläft dann besser.“ Andere Ratsmitglieder hielten nichts von völliger Dunkelheit in den Siedlungen. „Auch der Mensch hat ein gewisses Schutzbedürfnis“, merkte Josef Knoblich an. Es gebe Leute, die sich ohne Straßenbeleuchtung unwohl fühlten, pflichtete Michael Baar bei. Wolfgang Kastner gab zu bedenken, dass mittlerweile auch auf Privatgrundstücken Strahler montiert seien, welche die ganze Nacht über an sind. Dies sei dem Sicherheitsbedürfnis der Bewohner geschuldet.

    Roland Schmid kam auf einen Punkt zu sprechen, der speziell den Kernort betrifft: „Einen großen Teil der Lichtverschmutzung können wir nicht beeinflussen.“ Gemeint war damit die Justizvollzugsanstalt (JVA). Das Gefängnis und sein Umfeld sind die ganze Nacht über hell erleuchtet.

    Lichtverschmutzung: Gemeinde will an die JVA herantreten

    Auf Vorschlag von Bürgermeister Scharr beschlossen die Räte einstimmig, dass die Kommune an die JVA-Verantwortlichen herantritt mit dem Ziel, dass in der Anstalt das Licht reduziert wird. Scharr verwies auf die JVA Niederschönenfeld. Die habe auf Infrarotlicht umgestellt. Dadurch sei es dort wesentlich dunkler. Ebenso will die Gemeinde an die Bevölkerung appellieren, die Lichtquellen auf den Grundstücken zu minimieren.

    Den Antrag von Bablok und Renelt , die Straßenlampen vier Stunden komplett abzuschalten, lehnte der Gemeinderat mit 4:12 Stimmen ab. Hingegen fand der Vorschlag, die Leuchten von Mitternacht bis 5 Uhr von 50 auf 30 Prozent Leistung herunterzudimmen, eine 11:5-Mehrheit. Von 21 bis 24 Uhr bleibt es bei 70 Prozent.

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