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Lebenshilfe: 50 Jahre gelebte Inklusion

Lebenshilfe

50 Jahre gelebte Inklusion

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    Feierten gemeinsam: die Belegschaft der Lebenshilfe mit Geschäftsführer Günter Schwendner (ganz rechts).
    Feierten gemeinsam: die Belegschaft der Lebenshilfe mit Geschäftsführer Günter Schwendner (ganz rechts). Foto: Hammer

    Seit nunmehr 50 Jahren gibt es in der Region den gemeinnützigen Verein Lebenshilfe Donau-Ries. 50 Jahre, in denen der Verein sein Ziel, ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft, stets verfolgt hat. Am vergangenen Sonntag organisierten die Verantwortlichen an den verschiedenen Standorten unter anderem in den

    Seine Anfänge hatte der Projekt-Verein mit einer schulvorbereitenden Einrichtung und einer Schulklasse im Jahr 1968. Seitdem entwickelte er sich permanent weiter und vergrößerte sein Angebot an die Menschen. 1974 etablierte sich die Frühförderung seitens der Lebenshilfe und 1976 entstanden die ersten Arbeitsgruppen, die ihre Arbeit in einer Werkstatt aufnahmen. Zu einer erneuten Expansion kam es 1982, denn es gab neue Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Ein Meilenstein in der Entwicklung war die „offene Behindertenarbeit“, die es seit 1992 gibt. Mittlerweile hat der Verein eine Belegschaft von rund 150 Mitarbeitern, die zusammen mit 450 Menschen mit Behinderung arbeiten und die Lebenshilfe weiterentwickeln wollen. Daran, dass die Entwicklung so weiter geht, hat Lebenshilfe-Geschäftsführer Günter Schwendner keinen Zweifel „Wir haben noch ganz viel vor und die derzeitigen Projekte lassen sich hervorragend an“, freute er sich am Sonntagnachmittag während der Festivitäten in den Werkstätten. Derzeit entstehen im Ortskern von Asbach-Bäumenheim 22 barrierefreie Sozialwohnungen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung wohnen sollen. Ebenso berichtete Schwendner von einer neuen Werkstatt, die in Wemding für gut 100 Mitarbeiter geplant sei. Zudem gebe es in Oettingen mit einem Wohnheim, das für acht Menschen ohne Behinderung und 16 Menschen mit einem Handicap gedacht sei, das bayernweit erste Projekt bei dem „alle unter einem Dach wohnen“. Mit ein Grund für Schwendners Optimismus ist auch die von ihm als „sehr gut“ bezeichnete Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den verschiedenen Gemeinden. Auch Fachbereichsleiter Michael Hesselt aus Marxheim war angesichts der positiven Entwicklung sehr erfreut. Ihn fasziniere am meisten die Begeisterung, mit der die gehandicapten Arbeiter beispielsweise in der Holzverarbeitung zu Werke gehen.

    Sein Kollege Tobias Brucklacher bringt das Mantra der Lebenshilfe auf den Punkt: Hilfestellung statt Bevormundung. Genau davon konnten sich die zahlreichen Besucher bei einem Blick und einer Führung in die verschiedenen Arbeitsbereiche und Gruppenräume der Anlage auf dem Betriebsgelände in der Bäumenheimer Anton-Jaumann-Straße überzeugen. Neben den fachlichen Informationen war für die Besucher noch so einiges geboten. Für die Kinder war eine Hüpfburg aufgebaut, der Musikverein spielte im Innenhof und die Wasserwacht bot einige Aktionen für Kinder an.

    Nicht vergessen wurden am Muttertag die Mütter, denn jede wurde mit einer Rose empfangen. Besucherin Ann-Kathrin Zolinski aus Donauwörth war von den inklusiven Angeboten begeistert. „Richtig schön, was es mittlerweile so alles gibt – und unglaublich wichtig“, sagte sie. Die Idee der Hilfestellung ohne Bevormundung – die gelebte Inklusion – war bei einem Rundgang durch das individuell-eingerichtete Wohnheim in der Sigel-Straße ebenso erkennbar.

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