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Landkreis: Mehr Müll durch Corona im Kreis Donau-Ries und im Kreis Dillingen

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Mehr Müll durch Corona im Kreis Donau-Ries und im Kreis Dillingen

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    Nein, es sind nicht nur die gebrauchten Mund-Nasen-Schutzmasken, die für steigende Müllberge sorgen. In fast allen Bereichen verzeichnet der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben (AWV) Zuwächse – es gibt aber auch Rückgänge.
    Nein, es sind nicht nur die gebrauchten Mund-Nasen-Schutzmasken, die für steigende Müllberge sorgen. In fast allen Bereichen verzeichnet der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben (AWV) Zuwächse – es gibt aber auch Rückgänge. Foto: Bernhard Weizenegger

    Corona wirft einiges durcheinander – auch Dinge des ganz normalen Alltags. Weil viele Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, muss auch mehr Müll entsorgt werden. Der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben (AWV) kann jetzt eine erste

    Mehr Homeoffice, mehr Zeit zu Hause, mehr Gartenabfälle – das, was viele vermutet haben, ist eingetroffen. Es muss mehr Müll entsorgt werden, und das in nahezu allen Bereichen.

    Das Pandemie-Jahr stellt auch in Sachen Müll eine Ausnahme dar in Nordschwaben

    „Der AWV hatte in den letzten Jahren dank guter Angebote, aber auch durch steigende Einwohnerzahlen, in den meisten Abfallarten eine durchschnittliche Steigerung von einem Prozent je Jahr“, erläutert Werkleiter Gerhard Wiedemann gegenüber unserer Zeitung.

    Im Pandemie-Jahr 2020 gebe es allerdings einige erhebliche Unterschiede zu den „normalen“ Jahren: So ist nach Angaben des AWV-Werkleiters die Restmüllmenge heuer bereits um ganze drei Prozent gestiegen und die Sperrmüllmenge auf den Recyclinghöfen stieg zuletzt um 3,5 Prozent, die Menge des Sperrmülls auf Abruf gar um zehn Prozent. Weiterhin: Die ohnehin schon hohe Biomüllmenge ist im laufenden Jahr noch mal um acht Prozentpunkte gestiegen.

    Beim Papier läuft es gegen den Trend im Kreis Donau-Ries

    Antizyklisch das Verhältnis beim Papier: Hier geht die Menge um drei Prozent zurück – dafür steigt der Kartonagenanteil um sechs Prozent, was dem deutschlandweit steigenden Anteil des Internethandels und damit in Verbindung der Zunahme der Pakete geschuldet sein dürfte. Auch hier ist es wohl keine bloße Vermutung, dass die Onlinebestellungen auch pandemiebedingt stark angewachsen sind: Viele Menschen sind vor allem während des Lockdowns auf Bestellungen via Internet ausgewichen, freilich auch, weil viele Sparten des stationären Einzelhandels schlichtweg nicht öffnen durften.

    Leicht zurückgegangen – um gut sechs Prozent – ist indessen die Menge an Baustellenabfällen – dafür steigt die Altholzmenge in der Region um 2,5 Prozent.

    Werkleiter Wiedemann führt einige Effekte direkt auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurück: „Beim Bioabfall zeigt sich, dass die Menschen mehr im Garten arbeiten und mehr zu Hause kochen. Bei der Papierentwicklung wird der steigende Einkauf im Internet deutlich.“ Und: „Die überproportional steigenden Sperrmüllmengen sind ein Indiz für mehr Entrümpelungen.“ Die steigenden Restmüllmengen zeigen derweil einfach, dass die Menschen mehr zu Hause sind.

    Werkleiter: Natürlich haben die Mengen auch mit der Pandemie zu tun

    Gestiegen sind auch – um fünf Prozent – die entsorgten Elektrogeräte; für Wiedemann vom AWV ebenfalls ein Beweis dafür, dass die Menschen mehr zu Hause am Computer oder Laptop sind, man denke nur an das oft obligatorisch gewordene Homeoffice und an den teils digital abgehaltenen Schulunterricht.

    Doch die Bilanz zeige auch, so Wiedemann in seinem persönlichen Resümee: „Insgesamt sind die Steigerungen nicht so dramatisch, dass wir am Sammelsystem oder Sammelrhythmus etwas ändern müssten.“ Sprich: Der Abfallwirtschaftsverband kommt mit den gestiegenen Mengen insofern zurecht, dass nicht mehr Müllfahrzeuge eingesetzt werden müssen, sondern die geplanten Touren, die im AWV-Abholkalender verzeichnet sind, wohl weiter eingehalten werden können. „Ich denke, eine Pandemie wird immer solche Effekte mit sich bringen“, sagt Wiedemann.

    Auch abfalltechnisch will Wiedemann in Sachen Corona und Co. hoffnungsvoll sein: „Für nächstes Jahr erwarte ich niedrigere Abfallmengen.“

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