Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Landkreis: Hallenbad: Letzte Chance für das Almarin?

Landkreis

Hallenbad: Letzte Chance für das Almarin?

    • |
    Der Mönchsdegginger Bürgermeister Karl Wiedenmann will mit anderen Kommunen ein gemeinsames Kommunalunternehmen gründen, um das Almarin wieder zu eröffnen.
    Der Mönchsdegginger Bürgermeister Karl Wiedenmann will mit anderen Kommunen ein gemeinsames Kommunalunternehmen gründen, um das Almarin wieder zu eröffnen. Foto: Szilvia Izso

    Plan B ist eigentlich schon beschlossen: Im Januar dieses Jahres hat der Mönchsdegginger Gemeinderat entschieden, dass das einstige Hallenbad Almarin abgerissen werden soll. Noch steht es allerdings, noch hat sich Bürgermeister Karl Wiedenmann nicht ganz von Plan A verabschiedet: das Almarin wiederzubeleben. Deshalb hat er den Bürgermeistern im Ries und in den angrenzenden Kommunen – also auch beispielsweise Wemding – Briefe geschickt. Darin schlägt er vor, ein gemeinsames Kommunalunternehmen zu gründen, welches das Almarin sanieren und betreiben könnte.

    In dem Schreiben führt der Bürgermeister eine Studie aus dem Jahr 2010 auf. Damals wurden die Kosten für die Instandsetzung des Bades auf zwei bis fünf Millionen Euro geschätzt. Das Hauptgebäude, so Wiedenmann gegenüber unserer Zeitung, sei noch in Ordnung. Die Technik und die Innenausstattung darin seien allerdings im Zuge der Insolvenz ausgebaut worden, am Nebengebäude sei das Dach schadhaft.

    Mönchsdeggingen würde das Bad dem Kommunalunternehmen für einen symbolischen Euro überlassen und Kosten für notwendige Entsorgungen tragen, sagt der Bürgermeister zu. Die Wiedereröffnung des Almarins wäre ein „Gewinn für die ganze Region“, meint er, mancher Kollege sei bereits „vorsichtig positiv interessiert“. Die Bürger der am Kommunalunternehmen beteiligten Gemeinden könnten vielleicht Vergünstigungen bekommen. Wiedenmann betont zwar, dass man auch das Bad in Nördlingen brauche. Doch auf einen Anbau könne man mit dem wiederbelebten Almarin in der Großen Kreisstadt verzichten.

    Genau über den diskutiert die Stadt Nördlingen derzeit, auch mit den Bürgermeistern aus dem Ries. Das alte Hallenbad an der Gerhart-Hauptmann-Straße soll saniert und ausgebaut werden. Da die Förderung für dieses Projekt höher ausfällt, je mehr Schulklassen dort unterrichtet werden, warb die Stadt bei den Rieser Gemeinden um Unterstützung – und deren Schulkinder. Ob die Buben und Mädchen nicht in Nördlingen schwimmen lernen wollten? Oberbürgermeister Hermann Faul sagte, er rechne für das Projekt mit Kosten von rund zehn Millionen Euro. Und dass er es für „unwahrscheinlich“ halte, dass sich Gemeinden an den Investitionen beteiligen werden.

    Hohenaltheim liegt gleich neben Mönchsdeggingen, Bürgermeister Wulf-Dietrich Kavasch hat über den Brief der Nachbarn bereits mit den Mitgliedern des Gemeinderates besprochen. Beschlossen sei noch nichts, doch der Trend in Richtung Nördlingen zeichne sich ab – auch weil die Hohenaltheimer Kinder dort die Mittelschule besuchen. Kavasch glaubt nicht, dass die Gemeinden im Ries „zweimal zahlen“ werden. Seine Bauexperten hätten ihm außerdem gesagt, man könne das Almarin nicht mehr sanieren, dafür sei es zu spät – was Kavasch bedauert.

    Im Möttinger Gemeinderat wurde das Thema noch nicht diskutiert, es sei auch keines, das „über Nacht“ entschieden werden müsse, meint Bürgermeister Erwin Seiler. Er ist skeptisch ob der Kostenschätzung, die derzeit für die Sanierung in Mönchsdeggingen im Raum steht. Bissingens Bürgermeister Michael Holzinger will den Brief erst einmal dem Gemeinderat zeigen.

    Der Wemdinger Stadtrat befasst sich in seiner Sitzung am kommenden Dienstag mit den beiden Angeboten aus Nördlingen und Mönchsdeggingen. In Wemding gibt es bekanntlich seit einigen Jahren kein Hallenbad mehr. Es wurde aus Kostengründen geschlossen. (mit wwi)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden