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Landkreis: Eisretter üben den Ernstfall

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Eisretter üben den Ernstfall

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    Die Taucher mussten vom Ufer zu einem zuvor in den Baggersee gesägtem Loch finden.
    Die Taucher mussten vom Ufer zu einem zuvor in den Baggersee gesägtem Loch finden. Foto: Christian Mühlhause

    Die vergangenen Tage waren frostig und die zugefrorenen Seen lockten in der Region Schlittschuhfahrer und Eisangler gleichermaßen auf die Gewässer. Selbst gestern Nachmittag tummelten sich bei warmen neuen Grad Plus noch mehrere Menschen auf dem Baggersee in Riedlingen.

    Dort trafen sich gestern Retter aus Donauwörth, Bäumenheim, Rain und Lauterbach (Landkreis Dillingen), um den Ernstfall zu üben. Schon beim Versuch auf das Eis zu gehen, brachen die Retter in Ufernähe ein. Auch später bei der Rettungsübung auf dem See ging es für zwei Einsatzkräfte ungeplant eine Etage tiefer in Wasser. „Die vermeintliche Sicherheit trügt. Das Eis hat Risse. Das kann man sich ungefähr wie einem Steinschlag bei der Autoscheibe vorstellen. Die Risse breiten sich immer weiter aus“, warnt Gregor Sabosch von der Ortgruppe

    Die Wasserwacht rät grundsätzlich davon ab, auf die Gewässer zu gehen, weil diese beispielsweise aufgrund von Zuflüssen und Strömungen an verschiedenen Punkten unterschiedliche Temperaturen haben. Wie gefährlich es ist, zeigen auch zwei Fälle vom Wochenende. Ein Mann brach am Samstagnachmittag auf dem Altmühlsee nahe Gunzenhausen ein. 24 Stunden später fanden die Retter die Leiche. Glimpflicher ging ein Vorfall in Augsburg aus, wo Passanten ein Pärchen retteten, das im Kuhsee eingebrochen war.

    Doch wie verhält man sich in so einem Fall richtig? „Am besten ruhig bleiben, am Eis festhalten und laut um Hilfe rufen“ empfiehlt Brandt. Wer versuche, aus eigener Kraft wieder herauszukommen und es nicht schafft, verliere dabei so viel Kraft, dass der Körper „nach drei bis fünf Minuten ausgelaugt“ ist. Er rät Passanten, die zur Hilfe eilen, zudem dringend dazu, den Notruf zu wählen und an die Eigensicherung zu denken und beispielsweise einen Rettungsring mitzunehmen. „Wenn sich die Person im Wasser in ihrer Panik an sie klammert, zieht sie sie mit rein.“

    Ist die Person bereits unter Wasser oder tot, kommen die Taucher zum Einsatz. Einer von ihnen ist Patrick Kapfer aus Lauterbach, der zunächst mit einer Leine gesichert wird, bevor er ins Wasser steigt und zu einem ins Eis gesägtem Loch finden soll. Die Schwierigkeit für den Taucher ist, dass an der Eisfläche Bläschen zu sehen sind, die fälschlicherweise den optischen Eindruck entstehen lassen, dass dort der Ausstieg möglich sei. „Es ist schon eine Herausforderung, zu der Stelle zu finden. Ich war nur einen halben Meter davon entfernt, aber erst mithilfe der Kollegin am Funk habe ich es dann auch geschafft“, sagt Kapfer.

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