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Landkreis Donau-Ries: Sie wacht über die Grenzen - und zugleich über die Digitalisierung

Landkreis Donau-Ries

Sie wacht über die Grenzen - und zugleich über die Digitalisierung

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    Bereits in Donauwörth etabliert: Edith Breumair, die neue Leiterin des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Donauwörth
    Bereits in Donauwörth etabliert: Edith Breumair, die neue Leiterin des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Donauwörth Foto: Helmut  Bissinger

    Fast unbemerkt von weiten Teilen der Öffentlichkeit hat sie im Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Donauwörth das Zepter übernommen: Edith Breumair leitet die Behörde mittlerweile bereits seit neun Monaten, doch einer offiziellen Amtsübergabe standen gleich zwei Hindernisse im Weg: die Kommunalwahl und dann die Hochphase der Corona-Krise. „Jetzt habe ich mich schon so gut eingelebt, dann können wir auf einen offiziellen Akt verzichten“, sagt Breumair.

    Die 57-Jährige hat Vermessungsdirektor Thomas Gruber beerbt, der das Amt in Augsburg übernommen hat. Viele Jahre hat sie es täglich gemacht: Bauplätze eingemessen, Grundstücke geteilt, Grenzen festgelegt - quer durchs Land. Als Vermessungsdirektorin fährt sie aber nicht mehr selbst raus. Sie verantwortet nun die Arbeit von 30 Mitarbeitern, die sich in mehreren Außendiensttrupps um das Vermessen von Flächen und Gebäuden im Landkreis Donau-Ries kümmern.

    Studium an der Universität in München

    Als Breumair einst Geodäsie an der Uni in München studierte und dann 1991 nach dem Referendariat beim damaligen Landesvermessungsamt bei der Behörde in Landsberg begann, war nicht abzusehen, dass sie die Karriereleiter hochklettern würde. Damals hat es noch keine Datenbank gegeben, damals waren die Aufgaben nicht so vielfältig wie heute.

    Seit 2014 sind die bayerischen Vermessungsämter auch für den Breitbandausbau zuständig. Als sogenannte Breitbandmanagerin berät und unterstützt Breumair Kommunen beim Ausbau von schnellen Internetverbindungen: „Ein wichtiges Thema gerade für ländliche Gemeinden.“ Sie helfe, so Breumair, den Gemeinden beim Einstieg in die Förderprogramme.

    Alle Landkreiskommunen sind bei der Breitbandförderung dabei

    Innerhalb weniger Jahre hätten sich die Anforderungen verändert: Mittlerweile versuche man, eine Versorgung mit 100 und mehr Megabits zu erreichen, was nur mit einer Glasfaseranbindung möglich sei. Im Landkreis gäbe es keine Kommune, die nicht in die Breitbandförderung eingestiegen sei. Rund 13 Millionen Euro seien dafür bereits in den Landkreis geflossen. „Aber noch immer könnten bis zu 20 Millionen Euro abgerufen werden“, sagt die Behördenleiterin.

    Für Edith Breumair sind, wie sie betont, „Antragsteller keine Bittsteller, sondern Kunden“. Die Kernkompetenz liege weiterhin im Bereich Vermessung. Grundstücke müssten vermessen, Nachweise für Liegenschaftskataster erstellt werden.

    Viele haben mindestens einmal im Leben mit der Behörde Kontakt

    Besitzer von Grundstücken kommen mindestens einmal im Leben mit der Behörde in Kontakt: Wenn zum Beispiel Grenzsteine nicht mehr gefunden werden, wenn sie einen Zaun bauen oder eine Garage an die Grenze setzen wollen. Aber auch, wenn neue Grenzen entstehen sollen, wird das Amt tätig, beispielsweise bei Grundstücksteilungen oder in neuen Baugebieten. „Jede Vermessung sorgt für eine Fortführung unserer Karten“, erläutert die verheiratete Neusässerin, die ihre freie Zeit gerne mit der Familie (zwei Kinder) oder im Garten verbringt.

    Kunden des Amtes sind auch die Kommunen, die für Katastervermessungen Unterstützung anfordern. Schließlich ist es ein drittes Aufgabenfeld, das die Anforderungen erhöht hat: die Digitalisierung. „Gerade in der aktuellen Krisensituation wird die Bedeutung der Digitalisierung immer deutlicher“, sagt Breumair.

    Auch Schulsprengel und Bodenrichtwerte sind Themen

    Für Vermesser sei das Thema allerdings nicht neu. „Wir haben schon früh begonnen, unsere analogen Unterlagen in digitale umzuwandeln.“

    Seit sie den ersten Kontakt mit der Vermessung gehabt habe (erstes Praktikum nach dem Abitur 1982) habe sie mit Rechenprogrammen gearbeitet. Die Geobasis-Daten seien gute Grundlagen. Zuletzt gab es Themenschwerpunkte in der Erfassung der Grenzen des Schulsprengels der Grund- und Mittelschulen oder der Bodenrichtwerte für den Gutachterausschuss.

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