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Landkreis Donau-Ries: Nordschwäbisches Literaturfestival in Planung

Landkreis Donau-Ries

Nordschwäbisches Literaturfestival in Planung

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    Thomas Kraft und Sylvia Heudecker (Bild untenrechts) stellten das Konzept für Nordschwaben vor.
    Thomas Kraft und Sylvia Heudecker (Bild untenrechts) stellten das Konzept für Nordschwaben vor.

    Kriminalromane in einem Gerichtssaal, vorgelesen vom Autor auf der Anklagebank. Öffentliche Lyrik-Abende in einem sonst höchst privaten Wohnzimmer. Ein Garten-Sachbuch, das in einer Parkanlage vorgestellt wird. Dazu spannungsgeladene oder romantische Musik, mörderisch gute Kulinarik, Gemälde an den Wänden oder eine Whisky-Verkostung ...

    Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wenn geschriebene Worte als Event zelebriert werden. So jedenfalls stellen sich die Organisatoren der Schwabenakademie ein Nordschwäbisches Literaturfestival vor. Sie wollen eine Aktionsreihe ins Leben rufen, die ein großes, kreatives, Landkreis übergreifendes Gemeinschaftsprojekt sein soll. Ein Festival, das sich bewusst abseits großer Metropolen abspielt und den Reiz des ländlichen Raum mit all seinen besonderen Flecken und Qualitäten ins Bewusstsein rückt.

    Festival für die Kreise Donau-Ries und Dillingen

    Was im Allgäu seit 2018 als Erfolg gilt, wird jetzt auch für die Kreise Donau-Ries und Dillingen vorbereitet: Im Februar oder März 2020 sollen namhafte Literaten, schreibende Schauspieler, Sachbuchautoren, Kabarettisten und andere mehr an außergewöhnlichen Orten in der Region gastieren und dort an Abenden voller Erlebnis-Charakter ihre Themen präsentieren. Das Festival soll zwei bis zweieinhalb Wochen dauern und zehn bis 15 Veranstaltungen im Hauptprogramm umfassen.

    Die Initialzündung dazu stammt vom Bezirk Schwaben. Die weitere Projektentwicklung und Trägerschaft liegen bei der

    Gesamtkosten von rund 58 000 Euro

    Doch noch steht das Nordschwäbische Literatur-Festival ganz am Anfang. Am Mittwoch stellten Thomas Kraft und Sylvia Heudecker es einem interessierten Kreis von Veranstaltern, Vertretern kultureller Institutionen, Tourismus-Fachleuten und anderen mehr vor – in der Hoffnung, dort auf genügend Literaturenthusiasten und Veranstaltungsmacher zu stoßen. Sie sollen sich für die Idee begeistern und bereit sein, in sie zu investieren. Denn ein solches Konzept kostet natürlich und belastet die Budgets der örtlichen Veranstalter, ohne die es nicht geht.

    Mit jeweils 1000 Euro sollen sie dazu beitragen, die Gesamtkosten von etwa 57750 Euro zu decken. Offen ist derzeit wohl, ob diese Beteiligungen der Mitveranstalter tatsächlich in Gänze abgerufen wird. In der Gegenüberstellung der Ausgaben und Einnahmen sind sie jedenfalls als Aktiv-Posten notiert. Nachvollziehbar, dass eine Gefühlsbandbreite von Begeisterung bis hin zu verhaltener Skepsis bei diesem ersten Treffen der potenziellen Mitveranstalter wahrnehmbar war.

    Überzeugungstäter und Ehrenamtliche vonnöten

    „Wir brauchen Leute, die für das Thema brennen“, sagte Landrat Stefan Rößle, „brauchen viele Überzeugungstäter und Ehrenamtliche. Doch die Voraussetzungen in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries sind gut.“ Bei Rößle selbst ist diese Begeisterung spürbar. Sein leidenschaftlicher Appell: „Es geht um mehr als um Literatur. Es geht um unsere Zukunft und unsere Heimat. Wir müssen den Menschen mehr bieten – Lebensqualität. Und deshalb müssen wir diese Themen besetzen.“

    Der Dillinger Landrat Leo Schrell liegt hier mit seinem Donau-Rieser Kollegen ganz auf einer Linie: „Es steht außer Frage, dass ein Nordschwäbisches Literaturfestival die Wertigkeit der Kultur in unserem Landkreis Dillingen bereichern kann. Alle Facetten der

    Dillinger Landrat sieht keine Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen

    Schrell sieht in dem geplanten Festival keine Konkurrenz zu der Fülle an bereits bestehenden Veranstaltungen. Er glaubt vielmehr, dass „Kultur in unserem ländlichen Raum die Vielfalt kennt und Spielräume bietet, um Neues, Innovatives auch im Umgang miteinander zu erproben.“ Kultur habe die die Kraft, Brücken zu bauen und Menschen zusammenzubringen.

    Das Festival soll sich abheben von herkömmlichen Einzelveranstaltungen, so wünschen es sich die Organisatoren. Ein Gedanke ist auch, die jeweiligen Gastländer der Buchmessen mit einzubeziehen und nach Nordschwaben zu bringen. „Das gibt es deutschlandweit bisher nicht“, so Thomas Kraft.

    Alles in allem soll das Festival durch seine besondere Atmosphäre auch jene Besucher anlocken, die üblicherweise nicht zum klassischen Publikum literarischer Angebote zählen. „Das Festival soll zu den Menschen kommen“, so Sylvia Heudecker. „Wir wollen mit gemeinsamen Anstrengungen in die Fläche gehen, an bestehende Veranstaltungen andocken, Ressourcen bündeln und zusammenarbeiten.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Literaturfestival: Eine großartige Idee – aber ...

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