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Landkreis Donau-Ries: Kreisrat Donau-Ries: Ein Abschied in schwierigen Zeiten

Landkreis Donau-Ries

Kreisrat Donau-Ries: Ein Abschied in schwierigen Zeiten

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    Mit dem mittlerweile gewohnten „Corona-Abstand“ im Sitzungssaal: Die ausgeschiedenen Kreisräte und die Vertreter der Fraktionen am Mittwochvormittag in Donauwörth.
    Mit dem mittlerweile gewohnten „Corona-Abstand“ im Sitzungssaal: Die ausgeschiedenen Kreisräte und die Vertreter der Fraktionen am Mittwochvormittag in Donauwörth. Foto: Thomas Hilgendorf

    Den Abschied hatten sich alle anders vorgestellt im Landratsamt. Irgendwie mit mehr Miteinander, mehr Geselligkeit – vielleicht sogar mit Handschlag und Umarmung. Die derzeitige Lage hat dem festlichen Rahmen zur Verabschiedung der ausscheidenden Kreistagsmitglieder allerdings eine Absage erteilt. Doch so ganz still und leise wollte man das freiwillige Engagement der Räte nicht über die Bühne bringen – und so fand am Mittwochvormittag wenigstens eine kleine Feierstunde im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Donauwörth statt. Die Würde des Amtes sollte gewahrt werden, auch und vielleicht gerade in der Pandemie.

    Rößle: "Corona hat unser Leben verändert."

    Stefan Rößle war das Bedauern um die Lage anzuhören: „Corona hat unser Leben verändert, nichts ist wie vorher“, meinte der Landrat zu Beginn der Feierstunde. Aber sowohl der Ort – das Landratsamt – als auch die hier zusammenkommenden Menschen zeigten, so Rößle, dass man hier umsichtig und schnell reagiere: mit engagierten Madatsträgern und einer möglichst gut ausgestatteten Verwaltung.. Und so erklärte er, dass der Landkreis aus einer „Position der Stärke“ durch die aktuelle Corona-Krise gehe. Um dies zu untermauern warf Rößle Schlaglichter auf das Erreichte der vergangenen sechs Jahre – Ergebnisse, die stark von Entscheidungen des Kreistags abhingen, so der Landrat.

    Seit Oktober 2017 ist der Landkreis Donau-Ries schuldenfrei

    Seit Oktober 2017 war der Landkreis schuldenfrei – und trotzdem habe der Kreis in den vergangenen sechs Jahren 65 Millionen Euro in den Schulbau gesteckt, wovon viel an die Realschulen in Rain und Wemding ging. Mit den Technologie-Transfer-Zentren in Nördlingen und Donauwörth habe man des weiteren zwei Hochschulstandorte. Und neben der ökonomischen Stabilisierung des Krankenhauswesens galt es zwischen 2014 und 2016 die Auswirkungen der Flüchtlingskrise in der Region zu bewerkstelligen. Ohne das Engagement und die politische Mitarbeit der Kreisräte wäre dies alles nicht machbar gewesen, sagte Rößle anerkennend. In Zukunft werde außer der Bewältigung der Corona-Krise die Nachhaltigkeit in vielerlei Hinsicht ein großes Thema sein. Im Anschluss an Rößles Bilanz der abgelaufenen Legislatur wurden schließlich die ausgeschiedenen Räte gewürdigt.

    Die ausscheidenden Kreisräte (nach Dauer der Amtszeit aufsteigend) sind:

    Johann Roßkopf, SPD, fünf Jahre,fünf Monate.

    Johann Demharter, FDP, sechs Jahre.

    Erna Dirschinger, parteilos, sechs Jahre.

    Helmut Fredrich, CSU, sechs Jahre.

    Heinrich Gropper, CSU, sechs Jahre.

    Marion Segnitzer-König, SPD, sechs Jahre.

    Karl Wiedenmann, CSU, sechs Jahre.

    Friedrich Hertle, CSU, acht Jahre..

    Josef Fischer, CSU, zwölf Jahre.

    Robert Ruttmann, CSU, zwölf Jahre.

    Xaver Schnierle, CSU, zwölf Jahre.

    Ursula Straka, SPD, zwölf Jahre.

    Georg Vellinger, CSU, 13 Jahre, zehn Monate.

    Anton Ferber, PWG, 18 Jahre.

    Albert Lohner, CSU, 18 Jahre.

    Hermann Rupprecht, SPD, 18 Jahre.

    Karlheinz Stippler, PWG, 18 Jahre.

    Regina Thum-Ziegler, Frauenliste, 18 Jahre.

    Hermann Faul, PWG, 24 Jahre.

    Peter Thrul, PWG (1990 bis 2008: Wählergruppe MUT), 30 Jahre.

    Alfred Stöckl, SPD, 36 Jahre.

    Andreas Mack, CSU, 42 Jahre.

    Andreas Mack war es schließlich auch, dem aufgrund seiner beachtlichen Amtszeit als Kreisrat das Schlusswort vorbehalten blieb. Mack erklärte, dass sich auch auf den ersten Blick viel verändert habe in dem Landkreis-Gremium. Bis Mitte der 1980er Jahre etwa durfte während der Sitzungen noch geraucht werden, was heute undenkbar erscheine. Doch auch „menschlich“ habe sich einiges geändert – und beileibe nicht nur zum Negativen. Früher hätte es härtere Debatten gegeben, weit mehr Gegeneinander unter den politischen Gruppierungen; heute seien die Mandatsträger stärker auf ein Miteinander aus, auf „einen vornehmen menschlichen Umgang“, den er in den vergangenen Jahren stets geschätzt habe. Eines sei ihm in den vergangenen vier Jahrzehnten, in schwierigeren und weniger schwierigen Zeiten, indes aufgefallen, resümierte der ehemalige Schulleiter: „In der Politik ist man nie fertig.“

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