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Landkreis Donau-Ries: Impfungen: Vorsichtiger Optimismus bei Gruppe drei

Landkreis Donau-Ries

Impfungen: Vorsichtiger Optimismus bei Gruppe drei

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    Es geht nicht nur um den kurzen Piks in den Arm. In den Impfzentren – wie hier in Donauwörth – muss einiges an Formalitäten erledigt werden. Beim Wegfall der Priorisierung ginge das schneller, wie Arthur Lettenbaur vom BRK erklärt.
    Es geht nicht nur um den kurzen Piks in den Arm. In den Impfzentren – wie hier in Donauwörth – muss einiges an Formalitäten erledigt werden. Beim Wegfall der Priorisierung ginge das schneller, wie Arthur Lettenbaur vom BRK erklärt. Foto: Färber

    Es klingt momentan stark danach, also ob der Mangel bald ein Ende hätte. Die überregionalen Meldungen überschlugen sich zuletzt förmlich mit Prognosen über den nun angelaufenen „Impf-Turbo“ im Land. Arthur Lettenbauer, der mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) die Impfungen im Kreis Donau-Ries maßgeblich durchführt, will den Optimismus nicht trüben – er blickt aber etwas vorsichtiger in die Zukunft, was den Fortschritt bei den Immunisierungen angeht. Es gebe noch zahlreiche Unbekannte in der Impf-Gleichung.

    Im Landkreis Donau-Ries ist man beim Corona-Impfen bei Gruppe drei - eigentlich

    Eigentlich befindet sich der Landkreis schon bei den Impfungen der Prioritätengruppe drei von vier. Doch so einfach sei das Ganze nicht, erklärt Lettenbauer: „Wir sind teils tatsächlich schon in der

    Bereits am vergangenen Wochenende fand eine Impfung von Lehrkräften der weiterführenden Schulen im Landkreis statt – und zwar zunächst bei jenen, die die Abschlussklassen betreuen. Wie Lettenbauer erklärt, sind demnächst Sondertermine für die weiteren Lehrer in der Region geplant, ein genaues Datum gebe es hierfür noch nicht.

    Verstärktes Augenmerk auf Asyl-Unterkünfte im Kreis Donau-Ries

    Ebenfalls auf dem Programm steht wohl ein verstärktes Augenmerk auf Menschen, die in sogenannten prekären, beengten Verhältnissen leben. Hier stünden zunächst Asyl-Unterkünfte im Fokus, wie der BRK-Kreisgeschäftsführer berichtet. Es sei aber noch „eine Feinabstimmung“ mit der Regierung von Schwaben und dem Landratsamt nötig – denn solch gruppenbezogene Impfaktionen, die mit mobilen Impfteams zu schultern seien, „sind nicht einfach“. Die Helfer müssten die Menschen in zahlreichen unterschiedlichen Sprachen aufklären, es brauche gut kommunizierte einheitliche Termine, Dolmetscher vor Ort, möglichen Konflikten müsse so gut wie möglich vorgebeugt werden. In Wohnsiedlungen mit größeren Mehrparteienhäusern seien bislang noch keine gesonderten Aktionen vorgesehen, was aber auch mit dem momentan noch nicht all zu üppigen Vorrat an Vakzinen zusammenhänge.

    Zuletzt war in vielen überregionalen Medien zu lesen, dass die Impfstoffmenge bald erheblich ansteigen wird. Bis dato sei von einer Schwemme an Vakzinen im Landkreis jedoch noch nicht die Rede, wie Lettenbauer sagt. Vorige Woche habe es sogar etwas weniger Dosen gegeben, diese Woche dafür etwas mehr; über Chargen darüber hinaus habe der Rotkreuz-Geschäftsführer noch keine Informationen. Diese erhielten die Impfzentren vor Ort stets recht kurzfristig.

    Ob die Prioritätengruppe drei bis Ende Juni im Landkreis durchgeimpft werden kann? Lettenbauer zeigt sich vorsichtig: „Viele Zweit-impfungen stehen bald an – und dann können parallel nicht so viele Erstimpfungen stattfinden.“ Das Personal aufstocken oder Erweiterungen der Impfstraßen in den Zentren in Donauwörth und Nördlingen, das sei „nicht so einfach“, man sei „an der Grenze des Möglichen“.

    Allerdings gäbe es durchaus eine Option, weiter Tempo zu machen: Wenn die Priorisierungen wegfielen. Momentan werden zwischen Montag und Donnerstag in Donauwörth etwa 240 Menschen, in Nördlingen 180 pro Tag geimpft. Freitags und samstags sind es in Donauwörth 370, in Nördlingen 280. Falls die Priorisierung falle, könnten gut 25 Prozent mehr Menschen täglich immunisiert werden, schätzt BRK-Mann Lettenbauer. Es entfielen dann einige der bürokratischen Abläufe, speziell die Überprüfung der Berechtigungspapiere.

    Inzidenz unter 200: Seit einigen Tagen fällt die Corona-Inzidenz im Kreis Donau-Ries sukzessiv. Am Montag lag sie laut Robert-Koch-Institut bei 157 positiv Getesteten pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 210 Menschen im Landkreis positiv auf das Coronavirus getestet. Ein bloßer Wert unter 200 hat jedoch keine all zu großen Auswirkungen im Hinblick auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Bei einer Inzidenz von unter 200 greifen nach der derzeit geltenden 12. Bayerischen Infektionsschutzverordnung, die zuletzt am 27. April geändert wurde, keine Änderungen. Wesentliche Änderungen träten erst ein, wie Simon Kapfer vom Landratsamt Donau-Ries erklärt, wenn der Kreis an fünf aufeinanderfolgenden Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz von 150 unterschreite. Dann dürfen Ladengeschäfte mit vorheriger Terminvereinbarung und unter Vorlage eines negativen Testergebnisses wieder öffnen („Click & Meet“). Die Bekanntmachung würde dann umgehend erfolgen und ab dem siebten Tag der Unterschreitung gälten die Lockerungen.

    Grundschulen: Derweil könnte es an anderer Stelle eventuell Änderungen geben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte am Montagnachmittag an, dass die Grundschulen ab einer Inzidenz bis zu 165 ab kommender Woche Montag wieder in den Wechselunterricht gehen könnten. Bayern hat hier bis dato schärfere Regeln als der Bund gelten lassen. Ausschlaggebend war bislang die 100er-Marke.

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