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Landkreis Donau-Ries: Impf-Affäre im Donau-Ries: Rößle will rechtliche Prüfung

Landkreis Donau-Ries

Impf-Affäre im Donau-Ries: Rößle will rechtliche Prüfung

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    Unter Druck wegen seiner frühzeitigen Impfung gegen Corona am 4. Januar: Stefan Rößle.
    Unter Druck wegen seiner frühzeitigen Impfung gegen Corona am 4. Januar: Stefan Rößle. Foto: Szilvia Iszo (Archiv)

    Der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle (CSU) wird seine frühzeitige Impfung gegen Corona von der Regierung von Schwaben überprüfen lassen. Das teilte er am Freitagmittag per Telefonpressekonferenz mit. Er habe bei Regierungspräsidenten Erwin Lohner darum gebeten, dass eine sogenannte aufsichtliche Prüfung durchgeführt wird. Dies betreffe die Impfung von ihm selbst und die seiner Stellvertreterin Claudia Marb (CSU).

    Beide hatten am 4. Januar auf Angebot des Impfarztes in der Donauwörther Donau-Ries-Klinik des gKU das Angebot einer Impfung erhalten. Dieses hatten sie angenommen, weil sonst – so die Schilderung – der Impfstoff verfallen wäre. Alle anderen Mitarbeiter seien bereits versorgt gewesen.

    Corona-Impfung des Donau-Rieser Landrats: Rößle will wieder ein Vorbild für seine Mitarbeiter sein

    Mit seine Initiative möchte Rößle verhindern, dass seine Impfung und die seiner Stellvertreterin in eine Reihe mit den aufgedeckten Impfbetrügereien bei der AWO Schwaben oder dem Bistum Augsburg gesehen wird. „Diese Vorwürfe übertragen sich auf uns“, sagte Rößle. Er sehe sich veranlasst, deshalb noch einmal öffentlich klar zu stellen, dass er sich nicht vorgedrängelt habe. Es stünden jetzt massive Vorwürfe im Raum, die bereits auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern im Landratsamt negative Auswirkung hätten. Rößle berichtet, er habe das Gefühl, er werde bewusst gemieden, dabei stehe er für Transparenz und Offenheit und wolle nichts verschweigen. „Ich bin ein ehrlicher Mensch und will meinen Mitarbeitern ein gutes Vorbild sein“, so Rößle. Er habe den hohen Anspruch, dass die Mitarbeiter zu ihm aufschauen können.

    Auch die Arbeit innerhalb des Kreistages sehe er belastet. Deshalb hatte er am Freitagvormittag kurzfristig die Fraktionsvorsitzenden zusammengerufen und das Vorgehen besprochen, sich an die Regierung von Schwaben zu wenden. „Ich möchte es geklärt haben, ob unser Verhalten zu beanstanden ist.“ Deshalb werde die Prüfung durch die Regierung von Schwaben auch disziplinarrechtlich durchgeführt. Sollte man dort zu dem Schluss kommen, er habe nicht richtig gehandelt, werde er die entsprechenden Konsequenzen ziehen, sagte Rößle.

    Landrat Rößle vermeidet bewusst das Wort "Rücktritt"

    Das Wort „Rücktritt“ vermied er dabei aber bewusst. Das Ergebnis der Regierung von Schwaben wird „nicht so schnell“ aber doch innerhalb der nächsten Wochen erwartet, sagte Rößle. Dieses werde in einer öffentlichen Kreistagssitzung bekannt gegeben und diskutiert. Dafür sei der Termin des 1. März 2021 vorgesehen, vorausgesetzt die Regierung habe bis dahin ein Ergebnis ihrer Prüfung vorgelegt.

    Auch seine Stellvertreterin Claudia Marb meldete sich zu Wort. „Es tut mir unendlich leid, wenn der Eindruck entstanden ist, ich hätte mich vorgedrängt oder jemandem den Impfstoff weggenommen“, sagte die Rainerin. Sie sei froh über eine externe Überprüfung des Vorgangs. „Ich habe mein Amt nicht missbraucht, um an Impfstoff zu kommen“, beteuerte sie. Sowohl Marb als auch Rößle zeigten sich tief entsetzt über den Vorwurf, sie hätten Impfbetrug begangen.

    Lesen Sie den Kommentar von Barbara Wild, die der Frage nachgeht: Sollte der Bürger Rößle verzeihen?

    Lesen Sie die Hintergründe:

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