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Landkreis Donau-Ries: Droht eine schlechte Ernte?

Landkreis Donau-Ries

Droht eine schlechte Ernte?

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    Das Bild platt gedrückter Getreide-Parzellen auf Felder zeigt sich vielerorts im Ries, wie hier zwischen Nördlingen und Nähermemmingen. Die Pflanzen waren in diesem Jahr heftigen Wetterkapriolen auseinandergesetzt: Niedrige Temperaturen im Winter, Hitze und starken Gewittern.
    Das Bild platt gedrückter Getreide-Parzellen auf Felder zeigt sich vielerorts im Ries, wie hier zwischen Nördlingen und Nähermemmingen. Die Pflanzen waren in diesem Jahr heftigen Wetterkapriolen auseinandergesetzt: Niedrige Temperaturen im Winter, Hitze und starken Gewittern. Foto: Foto: Denis Dworatschek

     Erst war es zu trocken, dann kamen heftige Gewitter. Das Wetter hat Spuren auf den Feldern hinterlassen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, verkündete vor etwas mehr als einer Woche in Markgröningen bei Stuttgart beim symbolischen Ernteauftakt, dass in diesem Jahr eine unterdurchschnittliche Getreideernte erwartet wird. Grund dafür sei vor allem die Trockenheit im zurückliegenden Winter und Frühjahr. Die Wasservorräte im Boden konnten nicht aufgefüllt werden. Wenn der Niederschlag dann doch kam, sei er örtlich zu heftig gewesen.

    Was die Bauern im Landkreis zur aktuellen Situation sagen? Der Kreisobmann des Bauernverbandes (BBV), Karlheinz Götz, kann es nicht genau festmachen: „Es wird spannend.“ Die Ernte bei der Gerste würde wohl durchschnittlich ausfallen. Dem Winterweizen kam der Regen der vergangenen Wochen womöglich zu spät. Zwar seien bis zu 90 Liter pro Quadratmeter bei Birkhausen gefallen, aber das Wasser könne die Pflanze nicht mehr aufnehmen. „Eine Woche früher wäre besser gewesen“, sagt Götz. Die hohen Temperaturen in den vergangenen Monaten seien jedenfalls schädlich gewesen.

    Im Nordries ist die Situation ähnlich. Michael Petrik vom BBV Oettingen geht von einer etwas schlechteren Ernte aus. Josef Faußner vom BBV Fremdingen sagt: „Es war sehr trocken für den Weizen.“ Die Ernte würde wohl in drei Wochen beginnen, bei der Gerste dagegen schon etwas früher. Für den Mais und die Hackfrüchte, wie Kartoffeln und Zuckerrüben, sei der Regen dagegen gut gewesen.

    Das sagt auch Roland Naß vom BBV Gosheim: „Der Mais ist widerstandsfähiger.“ Die Gerste könnte annehmbare Ergebnisse erzielen, der Weizen jedoch nicht. Das liege auch am ausgeprägten Winter. „In den vergangenen drei Jahren waren wir etwas verwöhnt“, sagt Naß. Die Temperaturen im diesjährigen Januar seien dagegen durchgängig unter null Grad geblieben. Sein Kollege Johannes Schneider sagt: „Am Riesrand können die Böden schlechter Wasser aufnehmen, weswegen der Regen der vergangenen Wochen zu spät kam.“ Daher sind sich beide einig, dass die Weizenernte schlechter ausfallen wird als im vergangenen Jahr. Der Geschäftsführer des BBV Donauwörth-Dillingen, Michael Stiller, bestätigt immer extremere Wachstumsbedingungen: „Die Landwirte müssen zunehmend mit Wetterextremen, wie langen Trockenperioden oder aber starken Niederschlägen, kämpfen.“ In Zukunft müsse man sich Gedanken machen, Pflanzen zu züchten, die diese Extreme bewältigen können. „Unsere Region ist sehr vielfältig, besonders vom Boden her“, erklärt Stiller.

    Es gebe Gegenden in der Region mit Lehmböden, die das Wasser gut speichern können, und Gegenden am Rand mit Sandböden, in denen das nicht der Fall ist. Wie die Ernte ausfallen wird, könne er nicht sagen.

    In einer Sache sind sich alle befragten Landwirte einig: Es ist sehr schwer, jetzt schon eine verlässliche Prognose abzugeben. „Ob die Ernte gut oder schlecht ausfällt, weiß man erst, wenn sie durch ist“, sagt BBV-Kreisobmann Karlheinz Götz.

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