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Landkreis Donau-Ries: Corona: Den Clubs im Donau-Ries geht langsam die Luft aus

Landkreis Donau-Ries

Corona: Den Clubs im Donau-Ries geht langsam die Luft aus

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    Im „Doubles Starclub“ in Donauwörth herrscht momentan eingeschränkt Normalität. Zwar hat der Club seinen Betrieb aufgenommen, aber die Corona-Einschränkungen sorgen für wenig Publikum. Ähnlich sieht es in der Diskothek „Rockmusik Hamlar“ aus.
    Im „Doubles Starclub“ in Donauwörth herrscht momentan eingeschränkt Normalität. Zwar hat der Club seinen Betrieb aufgenommen, aber die Corona-Einschränkungen sorgen für wenig Publikum. Ähnlich sieht es in der Diskothek „Rockmusik Hamlar“ aus. Foto: Helmut Bissinger

    Corona contra Clubszene – und kein Ende der prekären Situation in Sicht: Hat sich in den Musik-Lokalen der Region gerade mal wieder so eine Art Normalität eingefunden, so müssen sich deren Betreiber angesichts steigender Inzidenzen gedanklich schon wieder auf den schlimmsten Fall einstellen.

    „Doubles“-Inhaber Michael Wanke ist derzeit einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. „Ich habe in den vergangenen Tagen schlecht geschlafen. Ich wache auf und überlege, was wir noch alles tun könnten, um die Situation mit einem Höchstmaß an Sicherheit zu gestalten. Aber 100 Prozent sicher bist du nur, wenn du dein Haus nicht mehr verlässt. Dann kannst du auf dem Sofa sitzen und Trübsal blasen.“

    Zusperren ist für den Donauwörther Veranstalter Michael Wanke keine Option

    Sich dem Pessimismus hinzugeben, kommt aber für den rührigen Impresario des Donauwörther Starclubs nicht in Frage. „Natürlich hab ich mich gefragt: Sperrst du den Laden wieder zu? Aber das ist keine Option. Ich hab ja schließlich Verantwortung für meine Familie, die ich ernähren muss, für meine Mitarbeiter und auch für die Künstler, die eineinhalb Jahre lang im Lockdown festgehalten waren.

    Was der leidenschaftliche Clubbetreiber und Organisator von Konzerten derzeit – schon wieder – erlebt, bezeichnet er selbst als „ein Auf und Ab der Emotionen“. Cool bleiben lautet deshalb sein Motto. Was er tun konnte, um das Risiko zu minimieren, um ein Maximum an Hygiene einzuhalten, hat er getan. Er hat das Doubles umgebaut, hat sehr effektive Luftfilter installiert und verfährt mit seinen Gästen beim Einlass nach der 2G plus-Regel: Geimpft oder genesen plus getestet. „Wir bieten vor Ort Schnelltests an, wer aber sein Testergebnis aus der Apotheke mitbringt, erspart sich natürlich Wartezeiten.“ Er ist froh, diesen Weg zu gehen.

    Michael Wanke telefoniert viel, um sich auf dem aktuellen Informationsstand zu halten. Was er kritisiert, sind die Botschaften, die aus der Politik kommen. „Ich sehe viel Planlosigkeit bei den Regierungen, die uns im Ungewissen lassen, was noch auf uns zukommt.“Trotzdem ist er insgesamt optimistisch und hofft, dass es weitergeht. Rund die Hälfte seiner üblichen Besucher – so schätzt er – hat er durch Corona und die notwendigen Bestimmungen verloren. „200 hätten Platz, mehr als 100 lassen wir nicht rein, teilweise aber kommen auch nur 40 Gäste. Das sind schon Momente, die einen emotional total in den Wahnsinn treiben.“ Sollte erneut ein Lockdown in der Unterhaltungsbranche kommen, sieht Wanke das pragmatisch: „Dann muss ich halt zusperren. Aber dann muss die Politik auch wieder Gas geben und Geld in den Topf werfen ...“

    Die Diskothek „Rockmusik Hamlar“ geht wohl in den Lockdown

    Thomas Schmidberger, der Pächter der Diskothek „Rockmusik Hamlar“ bereitet sich innerlich auf eine neuerliche Schließung vor. „Ich gehe davon aus, dass wir uns das Ganze am kommenden Wochenende noch einmal ansehen und rechne damit, dass wir dann den Laden wieder zu machen.“

    Die Besucherzahlen sind schon jetzt rückläufig und Schmidberger rechnet damit, dass die Gäste angesichts strenger Kontrollen mehr oder weniger ausbleiben. „Von etwas anderem auszugehen, wäre aus meiner Sicht unrealistisch und dann wird der Betrieb für mich ganz schnell unrentabel.“

    Im „Rockmusik Hamlar“ wird seit längerem schon die Regel „2G plus“ praktiziert, das heißt neben den Status „geimpft“ oder „genesen“ muss ein negatives Testergebnis vorgelegt werden. Und das werde auch konsequent kontrolliert, sagt er.

    „Entweder haben die Leute keine Lust aufs Testen, finden es zu unangenehm“, so Schmidbergers Erfahrung, „oder die Prozedur, die Schnelltetst machen zu lassen, ist ihnen einfach zu umständlich. Jedenfalls kommen weit weniger als die 120 Personen, mit denen der Diskotheken-Betreiber momentan rechnet.

    Thomas Schmidberger geht davon aus, dass seinem Club unmittelbar der nächste Lockdown bevorsteht. „Das hatten wir ja schon einmal“, bemerkt er ganz pragmatisch. „Ich hoffe nur, er wird diesmal nicht wieder ganz so lange dauern...“

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