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Landkreis Donau-Ries: Bauern im Donau-Ries-Kreis befürchten tiefe Einschnitte

Landkreis Donau-Ries

Bauern im Donau-Ries-Kreis befürchten tiefe Einschnitte

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    Noch gibt es mehr als 2000 bäuerliche Betriebe im Landkreis Donau-Ries. Doch der Bauernverband warnt vor weiterem Höfesterben.
    Noch gibt es mehr als 2000 bäuerliche Betriebe im Landkreis Donau-Ries. Doch der Bauernverband warnt vor weiterem Höfesterben. Foto: Foto: Bernhard Weizenegger

    Jüngst kamen die Agrarminister der Europäischen Union in Koblenz zu einem informellen Treffen zusammen. Hintergrund dieses Treffens in Deutschland war die deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Gastgeberin ist Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die für ein halbes Jahr den Rat der EU-Agrarminister leitet. Die regionalen Bauern befürchten indessen eine folgenreiche Umverteilung von EU-Geldern in andere Bereiche. Der Bayerische Bauernverband Donau-Ries (BBV) warnt vor einem weiteren Höfesterben in Nordschwaben.

    Der dreitägige Austausch der Minister war als informelles Treffen angesetzt, bei dem der zwanglose Meinungsaustausch im Vordergrund stand. Es sei jedoch davon auszugehen, so der BBV, dass die Minister neben dem Hauptthema „Konsequenzen für die Landwirtschaft aus der Corona-Krise“ auch die gemeinsame Agrarpolitik, den EU-Haushalt und den Green Deal besprachen.

    Nachhaltige und verlässliche Agrarpolitik ist für Bauern im Landkreis Donau-Ries wichtig

    Für die Bauern im Landkreis Donau-Ries sei es für ihre betriebliche Existenz äußerst wichtig, eine nachhaltige und verlässliche Agrarpolitik zu bekommen. „So wie vonseiten der Landwirtschaft eine nachhaltige Produktion gefordert wird, fordern wir auch nachvollziehbare und auf wissenschaftlicher Basis begründete nachhaltige politische Entscheidungen“, sagt Kreisobmann Götz. Die Erfahrungen aus der Corona-Krise zeigten, wie wichtig eine eigenständige, wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Erzeugung von Lebensmitteln aus den Händen europäischer Bauern sei, erklärt indes Kreisbäuerin Ruth Meißler aus Nördlingen.

    Von diesen Erfahrungen solle man lernen und bei der Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik die Ernährungssicherung voranstellen. Hierzu gehört auch ein bedarfsgerechter Pflanzenschutz und die Düngung zur Sicherung der Ernten, sowie gemeinsame Standards im gemeinsamen Markt und mehr Tierwohl über eine Haltungs- und Herkunftsbezeichnung. Götz machte deutlich, dass höhere Anforderungen bei Umwelt und Tierwohl auch honoriert werden und die Entscheidung über eine europäische Förderung zügig getroffen werden müssten. Nicht zuletzt stellte Meißler klar, dass eine klimaneutrale EU 2050 nur mit der Land- und Forstwirtschaft erreichbar sei.

    2200 bäuerliche Betriebe gibt es noch im Landkreis Donau-Ries

    BBV-Geschäftsführer Michael Stiller (Donauwörth) erklärt gegenüber unserer Zeitung, dass die zunehmende Bürokratisierung, sukzessiv steigende Auflagen zuletzt einige Landwirte zum Aufgeben gezwungen hätten. 2200 bäuerliche Betriebe gibt es noch im Landkreis Donau-Ries, davon werden zwei Drittel von Landwirten im Haupterwerb geführt. Der Landkreis Donau-Ries sei breit aufgestellt in der Landwirtschaft: Getreide, Viehhaltung, Sonderkulturen, Mühlen – all das trage zur eigenständigen Nahrungsmittelproduktion im Land bei. Diese, das müsse man in der Corona-Krise erkennen, gewinne an Relevanz und dürfe nicht über Gebühr belastet werden. (hilg, pm)

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