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Landkreis Donau-Ries: Amtsstuben sollen wegen des Coronavirus gemieden werden

Landkreis Donau-Ries

Amtsstuben sollen wegen des Coronavirus gemieden werden

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    Im Landkreis sind die Rathäuser geschlossen - hier in Harburg.
    Im Landkreis sind die Rathäuser geschlossen - hier in Harburg. Foto: Laura Danner

    Martin Drexler ist nicht lange Zeit zum Feiern geblieben nach seiner Wiederwahl zum Wemdinger Rathauschef. Wobei sowieso kaum jemandem danach zumute sein dürfte angesichts von Katastrophenfall und öffentlichem Stillstand. Und trotzdem muss es weitergehen in den Gemeinden und Städten, trotz des nach wie vor grassierenden Coronavirus. Drexler hat sofort seine Handynummer ins Internet gestellt – um Hilfen zu koordinieren, um Bürgern Hilfestellung und Auskunft zu geben. Und da ist in der Krise sogar etwas Aufbauendes dabei.

    Er sei gerührt, sagt Drexler, dass sich eine ganze Reihe von Bürgern in Wemding gemeldet hätten für den Bringdienst, der Ältere oder solche, die derzeit nicht hinaus gehen sollten für Erledigungen, versorgen soll. Bis jetzt sei er nur einmal in Anspruch genommen worden. Doch Drexler ist da Realist: Das könnte sich täglich ändern.

    Rathaus bis auf Weiteres geschlossen

    In Wemding – wie auch in den Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft – ist das Rathaus grundsätzlich bis auf Weiteres geschlossen, die Mitarbeiter in den Ressorts sollen telefonisch oder via E-Mail kontaktiert werden. In Notfällen könne ein Termin vereinbart werden, so Bürgermeister Drexler.

    Versorgung ist das Stichwort schlechthin dieser Tage. Sie muss trotz des weitgehenden sogenannten Shutdown gewährleistet sein. Das öffentliche Leben steht zwar still, Verwaltung und Aufrechterhaltung der Infrastruktur müssen aber weitergehen. „Die Mitarbeiter in Bereichen wie der Wasserversorgung müssen bei aller Vorsicht natürlich weitermachen“, sagt Mertingens Bürgermeister Albert Lohner. In anderen Ressorts berät man sich, wer von zuhause aus via Homeoffice arbeiten kann und wer vor Ort in den Räumen des Rathauses die Stellung hält.

    Das Rathaus in Mertingen ist bis auf Weiteres geschlossen, ein Notdienst soll den laufenden Betrieb gewährleisten, so Lohner. Wenn möglich, sollen Anfragen, wie derzeit beim Landratsamt (wir berichteten), via Telefon, Post oder E-Mail gestellt werden. In vielen Bereichen werden derzeit Teams beziehungsweise Schichten gebildet – die einen sind zuhause, die anderen am traditionellen Arbeitsplatz – um so die Gefahr von Komplettausfällen zu minimieren.

    Amtsstunden der VG Monheim - fernmündlich oder digital

    Schier allerorts in den Rathäusern wurde am Dienstag angesichts des am Montag ausgerufenen Katastrophenfalls für Bayern beraten, welchen Weg man als den sichersten und gangbarsten wählt. Dabei gibt es Unterschiede. Die Verwaltungsgemeinschaft Monheim etwa teilt auf Nachfrage unserer Zeitung mit, dass die Amtsstunden in den Rathäusern der VG bis auf Weiteres aufrechterhalten bleiben sollen – jedoch auch eher fernmündlich oder digital: „Die Stadt Monheim sowie die Verwaltungsgemeinschaft Monheim schränken mit sofortiger Wirkung den Kundenverkehr im Rathaus sowie in der Tourist-Information ein.“ Soweit möglich, wird angeraten, Anfragen und Anliegen per Telefon oder E-Mail an die Stadt Monheim zu übermitteln. Falls der Besuch unumgänglich sei, müsse „vorab ein Termin mit dem jeweiligen Sachbearbeiter vereinbart werden“.

    Parteiverkehr in Rain wird "auf das unbedingt notwendigste Maß eingeschränkt"

    Auch in Rain ist der Parteiverkehr im Rathaus ab sofort eingeschränkt. Er müsse, wie Bürgermeister Gerhard Martin mitteilt „auf das unbedingt notwendigste Maß reduziert werden“. Das bedeutet, dass nur ausschließlich das Bürgeramt, Passamt und Standesamt für den Parteiverkehr zu den üblichen Geschäftszeiten zur Verfügung stehen. Doch auch diese Bereiche sollten „nur bei unaufschiebbaren Angelegenheiten aufgesucht werden“. Die Bereiche Bürgermeisteramt, Hauptverwaltung, Kämmerei, EDV, Bauamt, Stadtentwicklung, Bauverwaltung und Tourismus sind wie üblich besetzt, um den Dienstbetrieb aufrechtzuerhalten. Anfragen und Anliegen sind jedoch auch hier nur noch per Telefon oder E-Mail an diese Sachgebiete zu übermitteln. Falls ein Besuch unumgänglich sei, müsse, ähnlich wie in Monheim und Wemding, vorab ein Termin mit dem jeweiligen Abteilungsleiter vereinbart werden.

    Beschränkung bei standesamtlichen Trauungen auf zehn Personen

    Ebenso verhält es sich in Harburg: Das Rathaus ist vom heutigen Dienstag an bis auf Weiteres geschlossen. Zudem wird auf die Möglichkeit der telefonischen Rücksprache und der Erledigung über das Internet über die Internetseite www.stadt-harburg-schwaben.de verwiesen. Ansonsten bestehe die Möglichkeit der Kontaktaufnahme per Telefon unter der Nummer 09080/96990. Allerdings kann es hier – wie berichtet – zu Störungen kommen. Für die bereits terminierten standesamtlichen Trauungen werde die Zahl der Personen, die anwesend sein dürfen, auf zehn beschränkt. Zu den weiteren Einrichtungen, welche die Kommune jetzt geschlossen hat, gehören auch die Wörnitzhalle und die alte Turnhalle in Harburg sowie die TSV-Turnhalle in Ebermergen. Auch Jugendzentren/Jugendtreffs sind auf Anordnung der Bayerischen Staatsregierung zu schließen, so die Stadtverwaltung. Die entsprechenden Einschränkungen, Schließungen und Absagen gelten zunächst bis zum 19. April.

    Ein ähnliches Bild auch in Donauwörth: „Der Kundenverkehr wird zum Schutz von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses stark eingeschränkt“, heißt es auch hier nach der Lagebesprechung gestern Mittag. Auch die Stadt Donauwörth bittet darum, „alle Anliegen zunächst telefonisch oder per E-Mail bei der jeweiligen Stelle zu besprechen und wenn nötig, telefonisch einen Termin zu vereinbaren“. Die telefonische Erreichbarkeit ist für alle Sachgebiete auf der Internetseite der Stadt zu finden, unter www.donauwoerth.de. Weiterhelfen könne aber auch die telefonische Zentrale des Rathauses unter 0906/789-0. Der Haupt- und Hintereingang des Rathauses (Hauptgebäude) ist ab Mittwoch bis auf Weiteres geschlossen.

    Zugang über eine Schleuse

    Der Zugang zum Rathaus erfolgt über die Tourist-Info, über eine Eingangsschleuse – dies jeweils nach vorheriger Terminabsprache beim einzelnen Sachgebietsbereich. Der Zugang über die Eingangsschleuse für Besucher des Rathauses ist möglich von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr. Im Bürgerbüro sind Besuchstermine telefonisch vorher zu besprechen – je nach Dringlichkeit. Für alle Anliegen des Bürgerbüros gibt es hierfür eine zentrale Telefonnummer des Bürgerbüros: Unter der Telefonnummer 0906/789-320, zu den üblichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros (siehe Homepage). Der Eingang zum Bürgerbüro ist geschlossen. Angemeldete Besucher gehen bitte durch den Seiteneingang beim Stadtarchiv.

    So sieht es in der Regel auch andernorts aus: Die Rathäuser sind zwar notbesetzt, die Ressorts erreichbar (entweder über die telefonische Vermittlung des Rathauses oder meist auch einsehbar über die Internetseite der Kommune) – direkter Kontakt soll, wenn nicht unbedingt erforderlich, derzeit vermieden werden.

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