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Landkreis : AWV will mit Videoüberwachung Müllsünder aufspüren

Landkreis 

AWV will mit Videoüberwachung Müllsünder aufspüren

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    An den Containern im Landkreis wird immer wieder Müll abgelegt.
    An den Containern im Landkreis wird immer wieder Müll abgelegt. Foto: Tanja Ferrari

    Am Samstag streifen Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene wieder durch die Wälder. Aber sie gehen nicht einfach nur spazieren, sondern sie sammeln den Müll, den andere achtlos liegen gelassen haben. Rund 8000 Helfer sind es insgesamt, die sich an der Aktion „AWV räumt auf“ beteiligen. Fast die Hälfte davon seien Kinder und Jugendliche, teilt Gerhard Wiedemann, Werkleiter des Abfallwirtschaftsverbandes (AWV) Nordschwaben mit. Am vergangenen und diesem Samstag findet die Aktion schwerpunktmäßig statt.

    Helfer sammeln 770 Kubikmeter Müll

    Knapp 300 Gruppen aus den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen engagieren sich. Von Schulklassen, über Feuerwehren bis hin zu Obst- und Gartenbauvereinen – es ist ein Querschnitt der Gesellschaft, der teilnimmt. Dabei kooperiert der AWV eng mit den Kommunen. Die teilen den Gruppen etwa Gebiete zu, in denen Müll vermutet wird. In Eigenregie karren sie den schließlich zum nächsten Recyclinghof. Dort wird die Menge an Müll, die von den Gruppen gebracht wird, erfasst.

    Autoreifen, Eisenteile, etliche Tetra-Verpackungen, diverser Sperrmüll sowie jede Menge Flaschen, Dosen und anderer Abfall. Das ist etwa das Ergebnis der Vereine aus Münster, die sich an der Aktion beteiligt haben. Rund 4,5 Kubikmeter Müll haben sie in rund zwei Stunden gesammelt. Den haben sie schließlich am Rainer Wertstoffhof entsorgt.

    Tüten werden bei Altkleidercontainern entsorgt

    Dabei stellt der AWV eine positive Entwicklung fest: 2012 waren es etwa noch 770 Kubikmeter, die gesammelt wurden, 2016 noch 640 und im vergangenen Jahr 540. Die Menge an Müll in freier Wildbahn nimmt also ab. Diese Zahlen stimmen mit dem überein, was auch Wiedemann feststellt: „Die Müllmenge steigt, aber die Zahl der wüsten Ablagerungen in Wald- und Flurgebieten sinkt“, erklärt der Werkleiter des AWV.

    In den vergangenen zwei Jahren macht Wiedemann jedoch ein neues Phänomen aus: Müll, der an Containern für Altkleider deponiert wird. Die Gründe dafür wolle er in der Presse nicht nennen, sagt aber: „Es hat etwas mit den niedrigen Altkleiderpreisen zu tun.“ 16 Mal erfasste die Polizei Dillingen 2017 illegale Müllablagerungen an Wertstoff- und Glascontainern, 2018 waren es fünf. Jeweils eine unerlaubte Müllablagerung wurde in beiden Jahren an Altkleidercontainern festgestellt. Die

    Videoüberwachung soll die Umweltsünder überführen

    Deswegen setzt der AWV immer öfter auf Videoüberwachung an den Containern. Das sei jedoch häufig schwer umzusetzen – auch aus Datenschutzgründen. Um überhaupt eine Anzeige wegen illegaler Müllentsorgung stellen zu können, müsste auf den Aufahmen auch mindestens das Autokennzeichen und das Gesicht zu erkennen sein. In Höchstädt habe man bereits jemanden erwischen können, der seinen Müll illegal an einem Container entsorgt hat. Dort sei beispielsweise eine Frau erwischt und angezeigt worden. Wiedemann warnt: „Diejenigen, die das machen sollten aufpassen, denn erwischen lassen, sollte man sich besser nicht.“

    Generell wird die Menge an Müll, die der AWV erfasst, aber mehr. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass mehr weggeworfen wird. Ein Grund sei, dass die Zahl der Abgabemöglichkeiten in den letzten Jahren zugenommen habe und die Menschen nicht mehr unbedingt in die Nachbarlandkreise ausweichen müssten.

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