Eltern kennen das Problem: Kaum sind die großen Ferien vorbei, sind die Kinder krank. Fieber, Schnupfen, Brechdurchfall – früher oder später erwischt es wohl jedes Kind einmal.
Kinderarzt Dr. Wolfgang Beck aus Donauwörth rät Eltern grundsätzlich zur Gelassenheit: „Solange das Kind aktiv ist und gerne spielt, kann die Erkrankung nicht so schlimm sein.“ Dennoch kommen immer häufiger Eltern in seine Praxis, deren Kinder eigentlich nur etwas kränkeln. „Da hilft eine medikamentöse Behandlung nicht“, erklärt Beck. Denn einfacher Husten sei eben noch lange keine Lungenentzündung und Durchfall nicht automatisch eine Salmonellenvergiftung. Meist reiche eine Behandlung mit den klassischen Hausmitteln. Bei Magen-Darm-Infekten rät der Arzt zu leichter Kost, wenig Fett und viel Wasser. So sollte ein Säugling mindestens einen halben Liter am Tag trinken. Bei Kindergartenkindern seien etwa 700 Milliliter ausreichend.
Auch zum Vorbeugen einer Erkältung hat der Kinderarzt nützliche Tipps: Um die ansteckenden Viren aus dem Kinderzimmer zu bekommen, sollte stets ausreichend gelüftet werden. Außerdem sollten Eltern darauf achten, dass sich ihre Kinder häufiger die Hände waschen und kein Spielzeug in den Mund nehmen. „Ganz vermeiden lässt sich eine Ansteckung aber nie“, weiß Beck. Denn besonders Kleinkindern fehlen wichtige Abwehrkräfte, die sich erst nach einer Grippe bilden. So gebe es etwa 200 Grippeviren, an die sich das Immunsystem des Menschen gewöhnen müsse, um sie später abwehren zu können. Dies sei auch der Grund, weshalb sich besonders Kleinkinder schnell an- stecken.
Damit sich Eltern auf eine Ansteckungsgefahr in einer Kindertagesstätte vorbereiten können, werden im Monheimer Kindergarten bei akuter Gefahr Infozettel ausgehängt.
„Es gibt verschiedene Krankheiten, die wir beim Gesundheitsamt melden müssen“, so Leiterin Susanne Utjesinovic. Besonders bei Viruskrankheiten und der sogenannten Hand-Fuß-Mund-Krankheit sei dies der Fall. Auch, wenn es in ihrer Einrichtung in diesem Jahr bisher zum Glück noch keine derartigen Fälle gegeben hat, ist Utjesinovic wachsam. „Wenn die Kinder sehr krank sind, rufen wir die Eltern zum Abholen an“, erklärt sie. In den vergangenen Jahren sei besonders die Hand-Fuß-Mund-Krankheit zum Problem geworden. Sie beginnt meist mit Fieber, Übelkeit, Hals- und Bauchschmerzen. Danach erscheinen in der Mundhöhle der Kinder kleine Bläschen. Übertragen wird die Krankheit durch Tröpfcheninfektion, medikamentös behandelt werden kann sie nicht.
Bisher sei es noch ein ruhiges Jahr, erklärt indes Dr. Rainer Mainka, Leiter des Gesundheitsamts Donau-Ries. So habe es bislang lediglich zwei gemeldete Fälle einer Virusinfektion in den Kindergärten im Landkreis gegeben. Deutlich höher ist jedoch die Zahl der an der sogenannten Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkrankten Kinder: 38 Fälle habe es hiervon in diesem Jahr bereits geben, besonders viele in Deiningen, Fremdingen und Bäumenheim.