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Kräftefresser und Kraftquellen

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Kräftefresser und Kraftquellen

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    Josef Epp
    Josef Epp

    Marxheim-Schweinspoint „Quellen, aus denen wir schöpfen“ war das Thema von Josef Epp aus Bad Grönenbach bei der Gebietsversammlung des Bayerischen Bauernverbandes in Schweinspoint.

    „Ratschläge sind auch Schläge“, so Epp, der seinen Zuhörerinnen deshalb lieber von seinen eigenen, sehr persönlichen Erfahrungen berichtete. Als Religionslehrer steht er täglich mit Kindern aller Altersgruppen in Kontakt, die beispielsweise schon als 15-jährige Mütter ihren Halt und feste Standbeine im Lebensalltag suchen müssen. In der Klinikseelsorge hat er oft Begegnungen mit Menschen in extremen Krisen, deren Leben durch eine schwerwiegende Diagnose aus den Gleisen geworfen wird, bei denen der Akku leer ist.

    Auch an seinen sehr privaten Erfahrungen in der eigenen Familie ließ er die Frauen teilhaben. Zum Beispiel, wie er nach dem Tod seiner Frau plötzlich allein mit drei kleinen Kindern, die Älteste mit sechs Jahren dazu schwerbehindert, dastand. „Ich war mit 37 Jahren an einem Punkt meines Lebens, wo ich nicht mehr wusste, wie es weitergeht“, sagte Epp.

    Welche Quellen habe ich? Was spendet mir Kraft? Was zehrt an meinen Kräften? „Gönnen Sie sich die Zeit für einen Fünf-Minuten-Kurzurlaub ... es muss nicht alles, was wir tun, einem Zweck dienen“, ermunterte der Referent die Zuhörerinnen.

    Lebendig, kurzweilig und äußerst interessant referierte er über die „Kräftefresser“, die unsere Lebensquelle versiegen lassen. Zeitdruck und die Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, Streit und Verluste, aber auch der Körper selbst als „Verschleißteil“ der Schöpfung seien hier die Hauptfaktoren.

    Eine mitgebrachte rote Schuhschachtel benutzte der 53-jährige Allgäuer als Träger der Symbole, die für ihn eine Möglichkeit darstellen, wieder zu den Kraftquellen zu kommen. Ein Spiegel war hierbei das Sinnbild für den Weg zur eigenen Person, zwei Espressotassen standen für den Gedankenaustausch und Gespräche mit anderen.

    Verbundenheit mit Menschen ist eine Quelle, die nie versiegt, wenn man sie pflegt. Als Letztes zeigte er eine Wurzel, die die Frage nach dem Lebenssinn, den er im christlichen Glauben findet, symbolisierte. (ith)

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