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Kommunalwahl: Schuldenfrei, aber nicht ohne Baustellen

Kommunalwahl

Schuldenfrei, aber nicht ohne Baustellen

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    Roland Dietz möchte zum zweiten Mal Bürgermeister in Genderkingen werden. Genderkingen stehe so gut da, wie es nach außen wirke, sagt der Amtsinhaber.
    Roland Dietz möchte zum zweiten Mal Bürgermeister in Genderkingen werden. Genderkingen stehe so gut da, wie es nach außen wirke, sagt der Amtsinhaber. Foto: Manuel Wenzel

    Genderkingen Die Tür ist immer offen. Ein Mann in orangefarbener Arbeitskluft schaut kurz in das Bürgermeisterbüro im Erdgeschoss: „Servus Roland!“ Man ist per Du hier im Rathaus. Alles entspannt, so scheint es – obwohl Bürgermeister

    „Überrascht“ sei er gewesen, aber nein, enttäuscht, das nicht, konstatiert der hauptberufliche Polizeibeamte Dietz, der seinen Dienst am Augsburger Hauptbahnhof versieht. Das sei Demokratie, er spüre keinen Vertrauensverlust in seiner Kommune. „Die Gegenkandidatur besteht ja nicht, weil der Bürgermeister schlechte Politik macht“, sagt Dietz. Er kenne keine negativen Stimmen aus der Bevölkerung.

    Saubere Gärten und eine schöne Dorfkirche

    Vielmehr sei er der Meinung, dass Genderkingen so gut dasteht, wie es nach außen wirkt: Saubere Gärten, eine schöne Dorfkirche neben dem frisch gestrichenen Rathaus, ein funktionierendes Jugendzentrum, ein Dorfladen. Wenn es wieder wärmer wird, würden auf den öffentlichen Flächen im Dorfkern wieder Blumen gepflanzt, sagt Dietz. Die Natur, die Schöpfung, das alles sei wichtig für die Menschen im Dorf. Deswegen sei es auch richtig, dass man einen Grünpfleger angestellt hat. Und dass man zuletzt beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ausgeschieden ist, das solle kein Grund dafür sein, dass man nun nachlässig wird. Aber es sei ein Rückschlag gewesen, das schon.

    Roland Dietz ist der Liebe wegen nach Genderkingen gezogen. Er kommt ursprünglich aus Erlingshofen, seine Frau ist eine Genderkingerin. Ladies first – das Ehepaar hat sich für Genderkingen entschieden. In die Politik sei er gegangen, erzählt Dietz, weil durch die langjährige Jugendarbeit sein Interesse dafür geweckt wurde. Für die Wichtigkeit des Allgemeinwohls, dass man etwas tun müsse für die Gesellschaft. Dietz ist der Meinung, dass Genderkingen einiges vorweisen kann – gerade im Wettbewerb mit anderen Dörfern in der Region. Das, was der Rathauschef freilich zuerst anspricht, ist ein Traumwort für Kommunalpolitiker: Schuldenfreiheit. Genderkingen sei schuldenfrei und das solle, wenn möglich, auch so bleiben. Über 700 000 Euro Rücklagen verfüge man immerhin.

    Für die Haushaltsstabilität spiele der Erhalt des bestehenden sowie die Ansiedlung von neuem Gewerbe eine wichtige Rolle. Die Nähe zu den beiden Bundesstraßen B2 und B16, zu Donauwörth und Rain sei vorteilhaft. Man sei nicht ab vom Schuss. Zuletzt siedelte sich der Internet-Versandhändler Garten-und-Freizeit.de an. Insgesamt gebe es für die Größe des Dorfes verhältnismäßig viele Arbeitsplätze vor Ort. Gut 200 seien es aktuell bei 1200 Einwohnern.

    Doch es gebe auch Baustellen, im wahrsten Sinne des Wortes. Dietz erwähnt das geplante Baugebiet, 26 Bauplätze werde es aller Voraussicht nach haben. „Es hat Planungsreife“, informiert Dietz, man warte dieser Tage auf ein Bodengutachten, doch alles in allem wären Bebauungen „relativ schnell umsetzbar“. Zuzug brauche die Kommune, da will er nichts beschönigen. Junge Familien mit Kindern sucht man allerorts händeringend. Aber Dörfer haben oftmals das Manko, dass es wenig zu mieten und weitaus mehr zu bauen gibt. Das will oder kann nicht jeder. Indessen hat Genderkingen ein Problem nicht: Man ist seit 2012 an das sogenannte „schnelle Internet“ angeschlossen. Ein Standortvorteil, um den viele Kommunen die Gemeinde beneiden dürften.

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