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Kommunalwahl 2020: Bürgermeisterwahl in Harburg: Kandidaten sind sich (fast) einig

Kommunalwahl 2020

Bürgermeisterwahl in Harburg: Kandidaten sind sich (fast) einig

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    Wie soll es in der Stadt Harburg weitergehen? Damit beschäftigten sich bei einer Podiumsdiskussion: (von links) Christoph Schmidt (Unabhängig für Harburg), Axel Wiedenmann (PWG-BG-FW), die Moderatoren Mirko Zeitler und Annette Kopton, Bernd Spielberger (CSU) und Claudia Müller SPD).
    Wie soll es in der Stadt Harburg weitergehen? Damit beschäftigten sich bei einer Podiumsdiskussion: (von links) Christoph Schmidt (Unabhängig für Harburg), Axel Wiedenmann (PWG-BG-FW), die Moderatoren Mirko Zeitler und Annette Kopton, Bernd Spielberger (CSU) und Claudia Müller SPD). Foto: Szilvia Izso

    Es schien, als ob die Harburger eine Podiumsdiskussion der vier Bürgermeisterkandidaten geradezu herbeigesehnt hätten. Knapp 600 Besucher kamen am Sonntagabend in die Wörnitzhalle, um beim ersten und einzigen direkten Aufeinandertreffen der Bewerber um die Nachfolge des scheidenden Rathauschefs Wolfgang Kilian hautnah dabei zu sein. Veranstalter war der Harburger Gewerbeverband mit seinem Vorsitzenden Franz Miller an der Spitze.

    In etwas mehr als zwei Stunden erläuterten Claudia Müller ( SPD ), Bernd Spielberger ( CSU ), Axel Wiedenmann (PWG-BG-Freie Wähler) und Christoph Schmidt (Unabhängig für Harburg ) ihre Vorstellungen, wie sie im Falle ihrer Wahl die Burgstadt in den kommenden sechs Jahren führen wollen. Das Moderatorenduo Mirko Zeitler (RT.1-Nordschwaben) und Annette Kopton hatten vier Themenbereiche vorgegeben.

    Die Diskussion verlief eher mäßig spannend, weil sich die Kandidaten in vielen Fragen einig sind. Unterschiedliche Auffassungen gab es kaum. Wenn, dann nur in Nuancen. Die Protagonisten gingen sehr fair und ohne jegliche Polemik miteinander um.

    Kandidaten sehen Nachholbedarf bei Straßen

    lStadtentwicklung/Infrastruktur Alle Bewerber sehen bei der Straßeninfrastruktur großen Nachholbedarf, sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen. Claudia Müller will dafür eine Prioritätenliste aufstellen und Verbesserungsmaßnahmen abhängig von der jeweiligen Haushaltslage umsetzen. Ihr Fokus liegt auf dem Straßenunterhalt. Darüber hinaus werde sie im Falle ihrer Wahl die Altstadtsatzung überarbeiten. Bernd Spielberger setzt auf ein kommunales Förderprogramm, bei dem die Stadt für Infrastrukturprojekte einen Anteil von 20 Prozent der Kosten übernimmt. Er will zudem ein Leerstandsmanagement und setzt im gesamten Stadtgebiet auf die Dorferneuerung. Mit einem „Bürgerbudget“, das der jeweilige Stadtrat für seinen Stadtteil zur Verfügung gestellt bekommt, soll er für zusammen mit den Einwohner entwickelte Vorhaben das Geld dann ausgeben können. Claudia Müller hält nichts von diesem Vorschlag. Oftmals sei man sich vor Ort überhaupt nicht einig.

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    Axel Wiedenmann plädiert ebenfalls für ein „Ranking“ (Rangliste) bei der Mammutaufgabe Straßensanierung. Er richtet dabei seinen Fokus auf die Sanierung der Donauwörther Straße in zwei Abschnitten. Christoph Schmidt spricht sich für mehr Nachverdichtung im Stadtkern aus. Zudem will er neue Parkplätze schaffen und den Friedhof „sinnvoll“ bepflanzen. Auch könne er sich eine Neugestaltung des Schulhofs vorstellen, um Stellplätze zu gewinnen. Dass es wichtig wäre, in Harburg zusätzlichen Mietwohnraum zu schaffen, darin sind sich die Kandidaten im Prinzip einig. Schwierig sei es jedoch oft, an die notwendigen Grundstücke zu kommen, um darauf gegebenenfalls neu zu bauen oder bestehende Gebäude zu sanieren.

    Ein Gewerbegebiet bei Großsorheim

    lGewerbe/ Nahversorgung Ein neues Gewerbegebiet ist am Ortsrand von Großsorheim geplant und wird von allen Kandidaten gutgeheißen. Axel Wiedenmann gefällt nur der Standort nicht. Er möchte ihn näher an der B25 haben. Ansonsten herrscht Einigkeit, das örtliche Gewerbe seitens der Kommune so gut es geht zu unterstützen.

    Beim Thema Nahversorgung , die nach übereinstimmender Ansicht in Harburg gut sei, fallen die Begriffe Dorfladen, Wochenmarkt mit regionalen Produkten oder auch Laden-Sharing, also das Nutzen einer Verkaufsfläche für verschiedene Zwecke. Bernd Spielberger sieht auch Bedarf für einen Drogeriemarkt. Bei Christoph Schmidt gehört zur Nahversorgung auch eine gute ärztliche Versorgung. Es sei Aufgabe der Stadt, sich dieses Themas anzunehmen.

    Ein Rufbus-Angebot und Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes

    lLeben in den Stadtteilen Übereinstimmung herrscht, dass die Kinderbetreuung in den Stadtteilen gewährleistet sein müsse. Ebenso wichtig: die Mobilität. Spielberger bricht eine Lanze für Rufbus-Angebote. Darin ist er sich mit Wiedenmann einig, der auf den Bürgerbus im Raum Monheim verweist. Der PWG-BG-FW-Vertreter spricht auch fehlende Lademöglichkeiten für Elektroautos und E-Bikes an. Zum Leben ihm Dorf gehören für ihn zudem „Treffs“ für Senioren und Jugendliche. Hier knüpft auch Schmidt an, der die Sportstätten im Stadtgebiet als wichtige Begegnungsorte auf Vordermann bringen will. Für Müller steht ein Jugendbeirat ganz oben auf der Agenda. In diesem Gremium könnten die Jugendlichen ihre Anliegen vorbringen. Spielberger würde gerne den Senioren im Rahmen eines Seniorenbeirats mit Antragsrecht im Stadtrat eine Plattform geben.

    Tourismus als bedeutender Wirtschaftsfaktor für Harburg

    lTourismus Alle Bürgermeisterkandidaten halten den Tourismus für einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt, sehen allerdings Nachholbedarf. Ausbaufähig ist laut Claudia Müller die Radwegebeschilderung. Bernd Spielberger will als Ergänzung zum bestehenden Angebot die Gäste mit einem „Schlemmerpass“ locken, um die örtliche Kulinarik genießen zu können. Ein Stellplatz für Wohnmobile schwebt Axel Wiedenmann am oberen Burgparkplatz vor. Und Christoph Schmidt würde sich wünschen, dass man auf der Burg mehr Werbung für die Stadt macht. Gleichzeitig plädiert er für den Ausbau des Bootsverleihs auf der Wörnitz .

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