Fröhliche Menschen im dichten Getümmel, Begegnungen, Gespräche, Wiedersehen mit alten Bekannten und dazu der Glühweinduft und das Aroma von Steaks und Waffeln in der Luft ... Das romantische Flair der stimmungsvollen Rainer Schlossweihnacht hat der Adventszeit elf Jahre lang jeweils an einem verlängerten Wochenende einen besonderen Zauber verliehen. Sich in Corona-Zeiten davon zu verabschieden stimmt traurig. Denn es ist tatsächlich ein Abschied – für wie lange auch immer.
Eine abgespeckte Version der Schlossweihnacht wird es zwar geben – ja das schon! Aber welche Bilder tauchen da in unserer Vorstellung auf? Weit auseinander stehende Buden, leere Flächen, streng vorgegebene Wege, Abstände, an die uns die eigene Vernunft gemahnt, Sicherheitspersonal, das am Eingang den Zulauf der Besucher stoppt, Tafeln mit Regeln, Masken, die uns nur schwer erkennen lassen, ob Freunde und Bekannte gerade auch da sind... Es wird ein Stück weit einsamer auf diesem Adventsmarkt werden, ja, er wird ein Stück weit nüchterner und kühler sein.
Und trotzdem: Es ist gut, dass der Kultur- und Festausschuss beschlossen hat, ihn stattfinden zu lassen! Seit März ist unser aller Leben anders geworden. Isolierter. Distanzierter. Ärmer. Dass es einen Budenzauber mit Kunsthandwerk und Ähnlichem geben wird, einen beleuchteten Christbaum, das illuminierte Schloss, Musik – wenigstens vom Band, Gespräche auf Abstand ... all das ist besser als gar nichts. Es ist ein Experiment, auf das sich alle Beteiligten einlassen. Es wird eine Erfahrung, aus der man lernen kann. Machen wir das Beste daraus!
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