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Donauwörth
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Kommentar: Das Coronavirus prüft unsere Gemeinschaft

Kommentar

Das Coronavirus prüft unsere Gemeinschaft

Thomas Hilgendorf
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    Irgendwie haben beide großen Themen dieser Tage etwas miteinander zu tun: das Coronavirus, oder besser: der Umgang damit, und die Kommunalwahlen. Das Wort „Kommune“ nämlich stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „gemeinschaftlich“. Um Gemeinschaft geht es auch beim Kampf gegen das grassierende Coronavirus – und nicht, wie es vordergründig scheint, um verordnete Vereinzelung. Natürlich soll man größere Menschenansammlungen, körperlich nahe Kontakte zu Fremden und, und, und meiden. Aber im Grunde genommen verlangt dieser Kampf gemeinschaftliches Agieren, Solidarität. Zu nennen ist hier unter anderem die direkte (um- und vorsichtige) Nachbarschaftshilfe – bereits in den ersten Tagen der Krise haben sich erfreuliche Initiativen an verschiedenen Orten gebildet, kleinere und größere. Bei Facebook – sonst gerne von Wutbürgern jeglicher Couleur als Meckermedium missbraucht – findet sich eine „Nachbarschaftshilfe Donauwörth“, in Wemding ist man dabei, einen Bringdienst zu organisieren.

    Es wird sich fortan zeigen, wer im Sinne der Gemeinschaft handelt und wer unsozial. Wer mit Bedacht Vorräte für 14 Tage lagert, um im Falle des Falles nicht sofort andere behelligen zu müssen – und wer für Monate Vorräte und Medikamente bunkert, weil ihm der Lebensmittelbedarf des Mitmenschen schlichtweg wurscht ist. Es trennen sich Spreu und Weizen in Zeiten wie diesen: „Corona“ ist auch ein Prüfstein für unsere kommunalen Gesellschaften. Wir können nur gestärkt daraus hervorgehen, wenn wir Panik vermeiden, uns gegenseitig unterstützen, Maß und Mitte halten – und nicht nur an uns selbst denken. Es ist eine Sache des Anstands. Und es gibt Dinge, die wir aushalten müssen: Etwa, Weisungen der Krankenhäuser und Pflegeheime zu akzeptieren, dass Besuche nur ausnahmsweise unter bestimmten Bedingungen möglich sind – oder teils auch gar nicht. Die Bayerische Staatsregierung hat letztlich beherzt gehandelt und robust. Diesen Weg wird man weitergehen müssen. Nein, das alles erscheint aktuell nicht übertrieben, sondern einfach notwendig.

    Lesen Sie hierzu: Wie Krankenhäuser, Kitas und Co. mit der Corona-Krise umgehen

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