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Kommentar: Buchdorf: Die Stimmung kippt

Kommentar

Buchdorf: Die Stimmung kippt

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    Es ist nicht das erste Mal, dass Buchdorfs Bürgermeister Georg Vellinger Schlagzeilen macht und seine Familie mit in das Interesse der Öffentlichkeit rückt. Im Sommer 2017 waren es die von seiner Frau gezeichneten Pläne für das Dorfzentrum, die die Entwürfe der Architekten ausstechen sollten. Jetzt geht es darum, seiner Tochter ein größeres Grundstück zu verschaffen.

    Das Thema hätte wohl nie so eine Dynamik erfahren, hätte der Bürgermeister alle Bauplatzinteressenten an einen Tisch gebracht und sie eine Veränderung der Grundstücksgrenzen auskarteln lassen. So aber wird das Familienmitglied auf Kosten des normalen Bürgers besser gestellt und dieser zudem vor vollendete Tatsachen gestellt.

    In Buchdorf stößt das auf wenig Gegenliebe. Gemeinderäte, die dem Bürgermeister schon oftmals aus der Patsche geholfen haben, stärken ihm in dieser Sache nicht den Rücken.

    Vieles haben bisher auch die Bürger ihrem Rathauschef verziehen, weil er ja einen guten Job macht. Kein Dorf im Landkreis ist so schnell gewachsen wie Buchdorf, kein Bürgermeister schafft so viel Bauland her. Vellinger macht, schiebt an, will das Dorf weiterbringen und gibt dafür viel Geld aus. Das kann er ausgeben, weil am Ort finanzstarke Unternehmen ansässig sind, die Steuern zahlen. Man kann sagen: Buchdorf floriert.

    Doch er muss sich auch daran messen lassen, wie er als Bürgermeister die Gemeinschaft in seiner Gemeinde stärkt, Zugezogene und Einheimische zusammenbringt, Missstimmungen ausgleicht und mit Kritikern umgeht. Seine politischen Entscheidungen müssen für die verständlich, fair und nachvollziehbar sein, die ihn gewählt haben: seine Buchdorfer. Das war bei der Geschichte mit den Bauplätzen nicht mehr der Fall und hat wohl den Blick auf den Bürgermeister bei vielen im Dorf verändert.

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