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Kommentar: Kirchenaustritte im Landkreis: Authentisch glauben und leben

Kommentar

Kirchenaustritte im Landkreis: Authentisch glauben und leben

Thomas Hilgendorf
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    Evangelisches und katholisches Leben liegt in Donauwörth dicht beieinander – geografisch ist das seit Längerem so (links das Liebfrauenmünster, rechts das Kreuz der Christuskirche), inhaltlich soll der Ökumenische Kirchentag die christlichen Geschwister wieder enger zusammenrücken lassen.
    Evangelisches und katholisches Leben liegt in Donauwörth dicht beieinander – geografisch ist das seit Längerem so (links das Liebfrauenmünster, rechts das Kreuz der Christuskirche), inhaltlich soll der Ökumenische Kirchentag die christlichen Geschwister wieder enger zusammenrücken lassen.

    Ja, die Zahlen sind schockierend, da gibt es kein Wenn und Aber, keine Ausflüchte – aber bitte auch kein Kopf-in-den-Sand-stecken. Die Austrittszahlen aus den großen Kirchen können einen gläubigen Christen eigentlich nur erschrecken. Da mag man noch so sehr betonnen, dass es sich bei jenen Ausgetretenen aller Wahrscheinlichkeit um sogenannte „Taufschein-Christen“ handelt, die mit Glauben und Kirche ohnehin längst nichts mehr am Hut hätten. Nein, das wäre unverantwortlich und fahrlässig. Jeder Austritt, jeder Abschied von der Kirche tut weh, muss wehtun.

    Und auch eine nostalgische Flucht in vermeintlich bessere Zeiten irgendwann früher ist kaum richtungsweisend. Ein beruhigender Fakt ist derweil: Die weltweite christliche Kirche als Braut Jesu Christi, wie es in der Schrift heißt, sie sammelt zwar die Kinder Gottes, sie ist aber Gott sei Dank keine menschliche Institution. Von daher braucht man sich um ihre generelle Existenz auch keine Sorge zu machen. Gott hat auch die Dinge im Griff, die uns Menschen bisweilen zu entgleiten drohen – selbst wenn wir vieles nicht deuten können.

    Christen stehen in vielerlei Verantwortung

    Dennoch stehen wir Christen in vielerlei Verantwortung: Christsein heißt eben auch gemeinschaftlich den Glauben an Jesus leben, die rettende Botschaft von Jesus als Gottes Sohn und Erlöser weitertragen hier in der Welt – und in der Nachfolge Jesu einfach authentisch und echt zu leben. Und das nicht nur am Sonntag, sondern immer im Alltag, in Beruf und Familie.

    Hierin liegt ein Kern des Problems: Das Land, die Verfassung, die Gesellschaft und ihre Institutionen haben zwar eine wunderbare christliche Prägung und Historie (der sich leider zu wenige bewusst sind) – die Gläubigen verstecken ihr Christsein in West- und Mitteleuropa aber all zu oft schier beschämt. In anderen Teilen der Welt, wo die Kirchen stark wachsen, wie oft in Afrika und (Süd-)Amerika, ist übrigens das Gegenteil der Fall. Und damit einher geht dann leider auch eine Art Gottvergessenheit in unserer Gesellschaft.

    Was kann der einzelne Christ, was kann die Kirche tun? Aufrichtig ins Gebet gehen ist mehr als ein Beginn. Es ist ein Schlüssel. Ja, es braucht die starke geistliche, auch die mystische Dimension. Es ist wichtig, das Christsein, die Lehre Jesu, nicht zu verstecken, sondern zu verkünden – auch und gerade im Alltag. Die Kirche, sie muss immer nah an Christus sein, Nächstenliebe und Verkündigung echt leben.

    Ökumene ist unverzichtbar

    Unverzichtbar ist dabei mehr Ökumene, denn eigentlich gibt es nur die eine christliche Kirche als familiäre Gemeinschaft all derer, die an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen wollen – wenngleich die Familienmitglieder auch ihre eigenen Namen tragen mögen. Also: bitte mehr Mut zum authentischen Christsein und zum Bekenntnis!

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