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Kirche: Ein Donauwörther wird der neue Sekretär des Bischofs

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Ein Donauwörther wird der neue Sekretär des Bischofs

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    Die Ampel steht auf „grün“ für Benjamin Becks junge Karriere: Der katholische Geistliche wird bald neuer Sekretär des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa sein. Doch hier ist er aufgewachsen, hier steht sein Elternhaus, hier steht „seine“ Kirche: in der Reichsstraße in Donauwörth.
    Die Ampel steht auf „grün“ für Benjamin Becks junge Karriere: Der katholische Geistliche wird bald neuer Sekretär des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa sein. Doch hier ist er aufgewachsen, hier steht sein Elternhaus, hier steht „seine“ Kirche: in der Reichsstraße in Donauwörth. Foto: Foto: Hilgendorf

    Donauwörth Es ist „seine“ Straße, es ist „sein“ Elternhaus und es ist „seine“ Kirche: die Reichsstraße, das hellrote Apothekenhaus, das Liebfrauenmünster. Trotzdem ist Benjamin Beck hier nur kurz zu Gast, denn sein Leben hat seit März eine entscheidende Wendung genommen: Kaplan Beck wurde zum Sekretär des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa ernannt. Von September an wird er an der Seite des Bischofs dessen Termine koordinieren und managen. Geahnt hatte der 30-jährige

    Ein Teil des Weges

    Als der Anruf aus Augsburg kam, saß Kaplan Beck gerade in seinem Pfarrbüro im oberbayerischen Weilheim. Er erinnert sich daran, wie ihm damals zunächst die Spucke wegblieb – „es war vollkommen überraschend“ – und wie der Vater in Donauwörth befürchtete, dass ein Ruf nach

    Doch es kam ganz anders. Beck war dem Bischof sympathisch. Offenbar. Denn zwei Wochen nach dem Besuch in der Fuggerstadt erhielt Beck die Zusage: Er werde ab Herbst der neue Sekretär des Bischofs sein. Warum gerade er den Posten erhielt, das ist Beck ein Rätsel. Getroffen hatten sich Beck und Zdarsa zuvor nur einmal, in Weilheim. Für Beck bedeutet die neue Arbeit indes einen Karrieresprung. Er selbst würde das anders ausdrücken. Etwas demütiger. Beck erklärt: „Ich habe versprochen, dass ich dort hingehe, wo ich gebraucht werde.“ Es sei ein Teil seines Weges – eines Weges, der in der Donauwörther Reichsstraße begonnen hat.

    Schon früh hat sich Beck in der Kirche wohlgefühlt, hat gerne kirchliche Aufgaben, wie das Ministrieren, übernommen. Während andere Urlaub machten, jobbte er als Mesner. Aber das Wichtigste für ihn war, so bekräftigt der junge Kaplan: der christliche Glaube an sich. Seine Großmutter habe viel mit ihm gebetet, sie habe ihm vermittelt, dass der Glaube Stärke für das Leben gebe – ein Refugium, ein Zuhause. Aber dass er deswegen gleich Priester werden sollte? Nein, das sei bis zum Abitur im Jahr 2000 alles andere als offenkundig gewesen. „Ich habe ernsthaft überlegt, Mathelehrer zu werden“, erinnert sich Beck. Doch dann kam das Schlüsselerlebnis: Es war die alte Frau auf der Holzbank. Etwas über zehn Jahre dürfte es her sein, da jobbte er wieder einmal als Mesner in der Kirche.

    Beck erzählt von dieser seltsamen Begegnung, von Worten, die ihn nicht mehr losgelassen haben: „Eine Frau auf der Kirchenbank in der letzten Reihe sagte einmal zu mir: ,Du wärst sicherlich ein guter Priester‘.“ Ein einfacher Satz an einem ganz normalen Abend, so scheint es. Beck hat diesen Satz aber nicht einfach abgetan oder weggewischt. Die Worte haben in ihm gearbeitet.

    Ein Schulkamerad habe ihn damals schon „Papst des Jahrgangs“ genannt, scherzt Beck heute. Warum sollte er es dann nicht versuchen mit der Theologie? Sieben Jahre Studium und die Priesterweihe folgten. Dann die Zeit als Seelsorger in Bobingen und Weilheim. Bereut hat Benjamin Beck seinen Entschluss bis heute nicht. Stets etwas Neues kennenzulernen, das reize ihn an dem Beruf. Er lebt seine Überzeugungen. Das Gebet, die Arbeit in den Gemeinden – das alles sei existenziell für ihn.

    Der Donauwörther freut sich auf die Zeit als „Manager“ des bischöflichen Terminkalenders in Augsburg. Vom neuen Augsburger Bischof hat Beck einen guten ersten Eindruck. Er sagt das nicht nur so, er liefert auch sofort die Begründung: „Für den Bischof ist das wirkliche Wort der Bibel zentral.“ Denn schließlich sei für einen Christen ja eine Frage ganz entscheidend: „Was würde Jesus tun?“ – ganz egal, um welche Angelegenheit des Lebens es gehe, diese Frage sei nun mal die grundlegende.

    Die Zukunftsfragen der Kirche

    Beck berichtet weiter: „Der Bischof ist sehr interessiert an den Zukunftsfragen der Kirche.“ Jene Zukunftsfragen, die, so Beck, mithilfe der Wurzeln des Glaubens gelöst werden sollten.

    Unterdessen muss der Kaplan bald die Koffer packen. Mit seiner Weilheimer Jugendgruppe werde er im August noch zum Weltjugendtag nach Madrid reisen. Dann wartet schon die neue Aufgabe in Augsburg. Und das Zuhause in Donauwörth? „Seine“ Straße? „Seine“ Kirche? Beck bleibt seiner Geburtsstadt verbunden: Die Eltern leben hier. Und das Liebfrauenmünster, das besucht er auch immer noch sehr gerne – jene Kirche, die Benjamin Beck so nachhaltig geprägt hat.

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