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Kaisheim-Sulzdorf: Bluttat in Sulzdorf: "Es war ja fast zu erwarten, dass etwas passiert"

Kaisheim-Sulzdorf

Bluttat in Sulzdorf: "Es war ja fast zu erwarten, dass etwas passiert"

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    In diesem Mehrfamilienhaus in Sulzdorf hat sich in den Morgenstunden des Donnerstag eine Gewalttat zugetragen. Eine 67-Jährige hat ihren 71 Jahre alten Mann erstochen.
    In diesem Mehrfamilienhaus in Sulzdorf hat sich in den Morgenstunden des Donnerstag eine Gewalttat zugetragen. Eine 67-Jährige hat ihren 71 Jahre alten Mann erstochen. Foto: Barbara Würmseher

    Das Kruzifix auf der Rückseite des Feuerwehrhauses hängt mit direkter Blickrichtung auf die Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses. Dort, im ruhigen Kaisheimer Ortsteil Sulzdorf, hat sich in der Nacht zum Donnerstag eine Gewalttat zugetragen. Die Rollläden der Wohnung sind heruntergelassen. Im Inneren ist die Spurensicherung der Polizei zugange. Eine 67-jährige Frau hat ihren 71 Jahre alten Ehemann erstochen – vermutlich im Streit.

    Es ist das blutige Ende einer wohl langen Serie an Aggressionsausbrüchen in dieser Ehe, wie Nachbarn schildern. Und auch die Polizei hat mehr als einmal Kenntnis davon bekommen.

    Die Frau hatte per Notruf immer wieder Bier bei der Polizei bestellt

    Denn die Rentnerin hatte in den vergangenen Wochen wiederholt die Notrufnummer gewählt, um die Inspektion Donauwörth zu alarmieren. Dabei hatte sie nicht nur körperliche Auseinandersetzungen zwischen sich und ihrem Mann geschildert, sondern gleich auch noch Bier bei den Gesetzeshütern bestellt, das diese im Rahmen ihrer Einsatzfahrt mitbringen sollten.

    Als die Polizei diesmal kam, gab es nichts mehr zu schlichten. Kurz nach 4 Uhr trafen die Beamten am Donnerstag bei dem Mehrfamilienhaus in Sulzdorf ein. Nachbarn hatten eine Ruhestörung gemeldet. Die Gesetzeshüter fanden den 71-Jährigen tot in der Wohnung. Der verständigte Notarzt konnte dem Mann nicht mehr helfen.

    Messerattacke in Sulzdorf: Polizei nimmt 67-Jährige fest

    Wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilt, hat die 67-Jährige nach ersten Erkenntnissen ihren Ehemann wohl mit einem Messer getötet. Sie wurde vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Augsburg stellt beim Ermittlungsrichter einen Haftbefehlsantrag wegen des dringenden Verdachts des Totschlags.

    Nach Angaben des Dillinger Kripochefs Michael Lechner sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Im Laufe des Donnerstags wurden Nachbarn befragt und Spuren gesichert.

    Im Hausflur ziert ein Spruch die Wand: „Freundliche Worte sind wie Wabenhonig: Süß für den Gaumen, heilsam für den Leib.“ Doch freundliche Worte sind wohl in der Wohnung mit der Nummer 7 schon lange nicht mehr gefallen. Nachbarn berichten von anhaltenden Streitigkeiten des Ehepaares, das erst seit Kurzem dort gewohnt haben soll. „Anfang Oktober sind die beiden dort eingezogen, zwei Tage später war die Polizei das erste Mal da“, schildert eine Bewohnerin des Mehrfamilienhauses, in dem rund 20 Parteien leben.

    Die Eheleute wohnen noch nicht lange in Sulzdorf

    Beide Eheleute stammen dem Vernehmen nach aus dem Landkreis Donau-Ries, waren aber wohl zuletzt einige Zeit im Allgäu sesshaft, ehe sie die Wohnung in Sulzdorf bezogen haben. In der Hausgemeinschaft war die Frau – wie es heißt – nicht sonderlich beliebt. „Wir sind ihr gerne aus dem Weg gegangen. Am liebsten war uns, wenn wir sie gar nicht gesehen haben“, erzählt eine Mitbewohnerin des Anwesens, die im ersten Stock wohnt.

    Immer wieder sei es nachts rund gegangen in der Wohnung des Rentner-Ehepaares. „Wir haben dort laute Schreie gehört“, schildern zwei Freundinnen. „Dann sind wir runter gegangen, haben geläutet und die beiden aufgefordert, ruhig zu sein.“ Während die Frau wütend aufgetreten sei, „machte ihr Mann auf uns einen eher eingeschüchterten Eindruck und schien körperlich recht zerbrechlich zu sein“.

    Die Nachbarn in Sulzdorf sind ob der Bluttat nicht verwundert

    Ein Anwohner aus derselben Straße wundert sich nicht über den tödlichen Ausgang des ehelichen Konflikts. Auch dort sind die Auseinandersetzungen nicht unbemerkt geblieben. „Das geht nun schon seit Wochen so. Immer wieder musste die Polizei kommen“, sagt er. „Es war ja fast zu erwarten, dass etwas passiert.“

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