Mancher Zeitgenosse, der eine Haftstrafe absitzen muss, zeigt sich äußerst findig, wenn es darum geht, aus dem Gefängnis auszubrechen. Die Verantwortlichen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kaisheim schauen deshalb immer wieder darauf, mögliche Schwachstellen im Sicherheitssystem zu finden und zu beseitigen. Eine solche Analyse hat laut JVA-Direktor Peter Landauer ergeben, dass etwas am historischen Teil der Anstalt passieren muss. Genauer gesagt geht es um den Bereich des Kaisersaals.
Am Kaisersaal in Kaisheim stehen diverse Maßnahmen an
Der ist grundsätzlich auch öffentlich zugängig, befindet sich aber im JVA-Komplex. Um zu verhindern, dass ein Häftling über die Prunkräume des einstigen Klosters entkommt, wurden und werden diverse Maßnahmen ergriffen. Fallrohre der Dachrinnen werden verblendet, damit niemand mehr hinauf- oder hinabklettern kann. Vor die Gitter der Fenster unterhalb des Saals werden – wie bereits in anderen Teilen der Anstalt – feinmaschigere Gitter montiert. Die sind bemalt, dass sie von außen kaum erkannt werden können.
Auch Glasplatten sollen „Fassadenklettereien“ in der JVA verhindern
Dies ist dem Denkmalschutz geschuldet. Deshalb musste der Gemeinderat sein Einvernehmen erteilen. Dies geschah auch für Metallstäbe, die an einem Gesims der Fassade angebracht werden. An dem Gebäude befinden sich laut Landauer zudem schon Kunstglasplatten, die „Fassadenklettereien“ verhindern sollen, ohne das Bauwerk optisch zu beeinträchtigen.
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