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Kaisheim-Leitheim
18.04.2021

Schloss Leitheim: Eine Zeitreise durch 325 Jahre Geschichte

Schloss Leitheim, aufgenommen von der Südseite. Vor einigen Jahren wurde dort die alte Tradition des Weinbaus wieder aufgenommen.
Foto: Wolfgang Widemann

Schloss Leitheim hat in diesem Jahr ein Jubiläum. 1696 entstand der erste Bau an dieser Stelle mit der noch immer bestehenden Kirche.

Still ist es in diesen Tagen auf Schloss Leitheim geworden. Kein Klavier, keine Streicher oder Bläser lassen ihre Klänge im Rokokosaal ertönen. Kein Publikum sitzt dort im Halbrund, um gebannt zu lauschen. Auch die Schlossterrasse liegt verwaist da. Leere Tische und Stühle warten vergeblich auf Besucher. Nur vereinzelt hält ein Radfahrer an, um seine Blicke über den Weinberg am Fuß des Schlosses und über das weite, malerische Donautal schweifen zu lassen.

Das repräsentative Eingangsgelände. Rechts schließt sich das Hotel Schloss Leitheim an.
Foto: Wolfgang Widemann

Doch das war nicht immer so. Dort, wo jetzt Corona all das Schöne nicht mehr zulässt, das den Charme dieser reizvollen Stätte in seiner Gänze entfacht, haben sich über mehr als drei Jahrhunderte Geschichte und gesellschaftliches Leben abgespielt. Genauer gesagt ist es nun 325 Jahre her, dass das Vorgängergebäude des heutigen Schlosses erbaut wurde.

Der große Festsaal gilt als eine Perle des süddeutschen Rokokos. Dort finden auch die Leitheimer Schlosskonzerte statt.
Foto: Wolfgang Widemann

Bei einem Rundgang über das Gelände kann man eintauchen in die Historie und auf viele interessante Persönlichkeiten treffen. Es ist eine Zeitreise durch 325 Jahre Menschheitsgeschichte.

Der Weinbau spielte traditionell auf Schloss Leitheim immer eine Rolle

Traditionell spielte in Leitheim der Weinbau schon früh eine große Rolle. Graf Heinrich von Lechsgemünd stiftete 1133 das Kloster in Kaisheim und wählte die dortige Kirche als Grablege aus. Den Zisterzienser Mönchen gab er den Auftrag, regelmäßig Stift- und Jahrtagsmessen für das Stifterehepaar zu begehen. Um den Mönchen diese Tage zu „versüßen“, sollten unter anderem 5000 Liter Wein vom Wirtschaftshof Leitheim an das Kloster geliefert werden.

Die Schlosskapelle mit dem Übergang zum Schloss ist ein Wahrzeichen von Leitheim.
Foto: Wolfgang Widemann

Dieser Wirtschaftshof war ebenfalls eine Schenkung der Grafen von Lechsgemünd an das Kaisheimer Kloster. Wenn man heute den Blick von der Schlossterrasse schweifen lässt, ist es ein harmonisches Gesamtbild, dort den Weinberg zu sehen und ein gutes Glas Leitheimer Südhanglage zu genießen. Kaum zu glauben, dass dieser Anblick über viele Jahrzehnte fehlte.

Der Schlossbau war eine Ironie des Schicksals

Dass es zu einem Schlossbau in Leitheim kam, gleicht eigentlich einer Ironie des Schicksals. Die Zisterzienser haben sich ursprünglich von den Benediktinern abgespalten, da ihnen diese zu weltlich waren. Sie wollten ihr Leben allein der Arbeit und dem Beten widmen. Doch auch die Zisterzienser haben eine enorme wirtschaftliche und politische Entwicklung genommen. Viele Historiker bezeichnen sie als einen der ersten europäischen Konzerne. Mit ihren Wirtschaftsbetrieben und dem Handel kamen sie zu Reichtum. Die Äbte von Kaisheim waren seit 1656 sogar Reichsäbte. Das Kloster in Kaisheim war reichsfrei und unterstand somit nur dem Kaiser. Die Äbte hatten einen Sitz am Reichstag und gehörten zu den „Mächtigen und Wichtigen“ im Reich.

Die Schlosskapelle mit dem Übergang zum Schloss ist ein Wahrzeichen von Leitheim.
Foto: Wolfgang Widemann

Einige Jahre später kam Abt Elias Götz etwa um 1685 auf die Idee, in Leitheim ein Erholungsheim für die Mönche zu bauen. Dieser erste Bau wurde mit der heute noch stehenden Kirche 1696, also vor genau 325 Jahren fertiggestellt. Er diente vor allem dazu, dem Klosteralltag zu entfliehen und ein wenig Ruhe und Erholung für die Mönche zu ermöglichen.

Anfangs konnte man nicht von einem Schloss sprechen

Von einem Schloss konnte man damals eher noch nicht sprechen. Der Erbauer Elias Götz hat ursprünglich ein eingeschossiges Schloss errichten lassen. Er selbst hat nie in diesem Schloss gewohnt. Kurz vor der Fertigstellung war er zur Besichtigung der Baustelle in Leitheim und hat dort mit den Handwerkern gefeiert und wohl auch getrunken. Auf dem Rückweg nach Kaisheim ist er im Wald vom Pferd gestürzt und hat sich den Oberschenkel gebrochen. An den Folgen dieses Sturzes ist er kurz darauf gestorben.

Die Schlosskapelle stammt aus dem Entstehungsjahr 1696, wurde also vor 325 Jahren fertig.
Foto: Wolfgang Widemann

Bei einem Rundgang im Erdgeschoss und im ersten Stock ist noch deutlich die Schlichtheit des ersten Baus und die Epoche des Barock zu erkennen. Die Kirche besticht durch ihren schlichten Stuck und die Ausstattung aus dem Barock und dem Rokoko. Eine Besonderheit ist es, dass der Kirchenraum noch in seinem Ursprungszustand erhalten ist. Ein Umbau fand nie statt und so ergibt sich ein Raum, dessen historisches Flair mit sakralen Elementen verbunden geradezu zur Ruhe, zum Gebet und zur Einkehr einlädt.

Abt Coelestin war ein großer Bauherr

Wesentlich mehr Zeit hat Abt Cölestin Mermos in Leitheim verbracht. Der große Bauherr ließ Mitte des 18. Jahrhunderts den zweiten Stock auf das Schloss aufsetzen. Wenn man im Treppenhaus nach oben steigt, kann man bereits die Pracht des süddeutschen Rokokos erkennen. Spätestens jetzt wurde alle Bescheidenheit der Äbte fallen gelassen und man richtete ein Raumprogramm ein, das noch immer als eine der schönsten Raumkreationen des süddeutschen Rokokos bezeichnet wird.

Die Schlosskapelle mit dem Übergang zum Schloss ist ein Wahrzeichen von Leitheim.
Foto: Wolfgang Widemann

Die Räume bestechen heute vor allem durch ihre architektonischen Reize, da die Ausstattung mit der Auflösung des Klosters in alle Welt verstreut wurde. Die Stuckaturen von Anton Landes und vor allem die Fresken von Gottfried Bernhard Göz laden zum Verweilen und Träumen ein. Das verbindende Thema aller Fresken ist die Allmacht Gottes. In der Umsetzung hat sich Göz bei Motiven der griechischen und römischen Mythologie bedient. So finden wir hier unter anderem Aurora, die Göttin der Morgenröte, oder Luna, die Göttin des Mondes.

Die Schlosskapelle mit dem Übergang zum Schloss ist ein Wahrzeichen von Leitheim.
Foto: Wolfgang Widemann

Im großen Festsaal lassen sich die fünf Sinne an der Decke finden, eingebettet in eine klassische Festgesellschaft auf dem Land und mit vielen verspielten Elementen. Die Außenwände sind mit Chinoiserien wunderbar ausgestaltet. Ein harmonisches Gesamtkunstwerk ersten Ranges. Man kann sich leicht vorstellen, dort schöne Stunde bei Festen oder den bekannten Leitheimer Schlosskonzerten zu verbringen.

Seit 1959 hat die Kultur wieder Einzug gehalten

Mit der Säkularisation fiel Schloss Leitheim 1802 in den Besitz des Herzogtums Bayern. Nach einigen Jahren des Übergangs und als Altersruhesitz von Abt Franz-Xaver Müller kam es 1820 in den Besitz des Freiherrn von Montperny. Mit der Heirat seiner Tochter ging das Schloss 1835 in den Besitz der Freiherren Tucher von Simmelsdorf über. Im Laufe der Zeit wurde das Schloss zu Wohnzwecken, als Lagergebäude und als Unterkunft für den Arbeitsdienst verwendet.

Seit 1959 hat die Kultur wieder Einzug in dieses architektonische Juwel gehalten. Mit der Gründung der Leitheimer Schlosskonzerte wurde die alte Tradition des Fest- und Musiksaals wieder aufgenommen. Die Familie Tucher von Simmelsdorf hat viel Engagement und auch finanzielle Mittel in den Erhalt des Schlosses investiert. Im Jahr 2008 haben sie sich zum Verkauf an die Messerschmitt Stiftung in München entschieden. Mit diesem Verkauf ist der weitere Erhalt dieses Kleinods hoch über den Donau-Auen auf viele weitere Jahre gesichert.

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