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Interview: „Oft der einzige Zugang zum Glauben“

Interview

„Oft der einzige Zugang zum Glauben“

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    Ludwig Häring und Ludwig Rendle sprachen mit Gregor Tischler (von links) über das Arbeitsforum für Religionspädagogik.
    Ludwig Häring und Ludwig Rendle sprachen mit Gregor Tischler (von links) über das Arbeitsforum für Religionspädagogik. Foto: Foto: Sahliger

    Donauwörth Zum Abschluss des Arbeitsforums für Religionspädagogik sprach unser Mitarbeiter Gregor Tischler vor dem Schlussvortrag mit dem Vorsitzenden des Stiftungsrates der Pädagogischen Stiftung Cassianeum, Professor Ludwig Häring, und dem Initiator der Tagung, Oberstudiendirektor Ludwig Rendle.

    Das Arbeitsforum kann schon auf eine kleine Tradition zurückblicken. Welch besonderen Charakter hatte Ihrer Meinung nach das diesjährige?

    Häring: In diesem Jahr der Krisen in der katholischen Kirche kam der kollegialen Begegnung und dem Gesprächsaustausch besondere Bedeutung zu. Dabei war die Sachlichkeit und konstruktive Art der Aufarbeitung schon erstaunlich und bewundernswert.

    Welche Auswirkungen könnte dieses Arbeitsforum für die aktuelle Diskussion in der Religionspädagogik haben?

    Häring: Die Krise der Kirche zeigt sich in gebrochener Weise und zugleich zugespitzt im Religionsunterricht. Millionen von Schülern haben dort oft den einzigen Zugang zu Glauben und Kirche, Religionslehrer sind Brückenbauer! Die Tagung sollte die Probleme benennen und gleichzeitig unter dem Rückgriff auf das II. Vatikanische Konzil eine Vision von Kirche aus der Vergangenheit in die Zukunft retten. Der Religionsunterricht ist einer der wichtigsten Orte der Kirche. Nur dort erfährt ein Querschnitt der Bevölkerung vom christlichen Glauben und kann sich mit ihm auseinandersetzen.

    Was werden die Teilnehmer Ihrer Meinung nach mit nach Hause nehmen?

    Häring: Die Tagung gab allen einen starken Rückhalt. Die Bedeutung ihrer Tätigkeit wurde besonders hervorgehoben. Die Teilnehmer gewannen auch die sichere Überzeugung, dass die Religionspädagogik in Theorie und Praxis der Entwicklung der verfassten Kirche weit voraus ist. Die Religionslehrer müssen oft mit existenziellem Einsatz unkonventionelle Wege gehen – gerade in der gegenwärtigen Krise, die sie am allerwenigsten zu verantworten haben.

    Welche Konsequenzen erkennen Sie, Herr Rendle, für Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte?

    Rendle: Wir müssen sie in ihrer Persönlichkeit stärken, dass sie nicht resignieren, sondern mit Selbstbewusstsein ihren Unterricht als starken Ort der Kirche betrachten. Ein guter Unterricht kann den Schülern die lebensstützende und befreiende Kraft des Glaubens nahebringen, ebenso Schulpastoral und Schulgottesdienste.

    Wird die Tradition des Arbeitsforums fortgeführt?

    Häring: Natürlich! Ich werde heute bei der Verabschiedung den Termin des nächstjährigen Arbeitsforums bekannt geben. Schließlich wird der Stiftungszweck, die Förderung religiöser Erziehung, in diesem hochkarätigen Kreis von Fachleuten in hervorragender Weise erfüllt.

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