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Immobiliengeschäft: Was hat Max Aicher in Bergstetten vor?

Immobiliengeschäft

Was hat Max Aicher in Bergstetten vor?

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    Ein Teil des Anwesens, das Max Aicher kaufen will.
    Ein Teil des Anwesens, das Max Aicher kaufen will. Foto: Wolfgang Widemann

    Von Wolfgang Widemann

    Der bekannte Unternehmer und Multimillionär Max Aicher, 79, möchte einen Teil des historischen Gutshofs in Bergstetten sowie große Flächen, die nördlich an das Dorf anschließen, kaufen. Dies sorgt in der Marktgemeinde Kaisheim für Gesprächsstoff und löst bei manchen Bewohnern Argwohn aus, wird doch Aicher in der Region in erster Linie mit dem heftigen Streit in Verbindung gebracht, der seit Jahren um die geplante Schlackedeponie tobt, die nahe Holzheim im südlichen Donau-Ries-Kreis geplant ist. Das Vorhaben möchten die Lech-Stahlwerke (LSW) verwirklichen. Die Firma gehört

    Klage und Vorkaufsrecht verzögern Geschäft

    Der in Freilassing ansässige Geschäftsmann interessiert sich in Bergstetten für Flächen, die insgesamt etwa 17 Hektar umfassen. Der Großteil davon gehört Karl Maaz. Dessen Familie kaufte nach dem Zweiten Weltkrieg das Anwesen, das fast die Hälfte des quadratischen Komplexes umfasst, der einst zum Kloster Kaisheim gehörte und wegen seiner Ausmaße im Volksmund „Schloss“ genannt wird. Die Familie Maaz betrieb dort eine Landwirtschaft. Unmittelbar an den Hof, bei dem allein die Stallungen an der Nordseite etwa 80 Meter lang sind, schließen zwölf Hektar Wiesen- und Ackerland an. Dieses Areal sowie zwei benachbarte Grundstücke, auf denen einige – inzwischen verlassene – Nebengebäude des früheren Gutshofs stehen, beschloss

    Die Frage, die manche Leute nun bewegt, lautet: Was hat Max Aicher mit dem Areal um den denkmalgeschützten Gutshof vor? Karl Maaz wollte nach eigenen Angaben in dem Kaufvertrag festgeschrieben haben, dass auf dem Gebiet nördlich des Dorfs keine Deponie errichtet werden darf. Einen solchen Passus habe Aicher abgelehnt. Das wissen auch die Mitglieder des Kaisheimer Gemeinderats. „Da stellen sich einem die Haare auf“, kommentiert einer der Kommunalpolitiker die Vorgänge. Man sei besorgt, dass auf den Grundstücken eines Tages etwas entstehen könnte, was niemand wolle.

    Landrat Stefan Rößle sieht hier keine Gefahr. Er hörte von dem geplanten Immobiliengeschäft und sprach in der vorigen Woche bei einem anderweitigen Treffen Aicher darauf an. Der sagte laut Rößle, dass er in Bergstetten Wohnhäuser bauen wolle. Schließlich gäbe es im Raum Donauwörth entsprechenden Bedarf. Die Möglichkeit, das Gelände, das entlang der B2 bis an Itzinger Flur grenzt, vielleicht als Deponie zu nutzen, habe der Unternehmer definitiv ausgeschlossen, so Rößle. „Eine Deponie wäre in diesem Bereich rechtlich auch gar nicht möglich“, beruhigt der Landrat.

    Wie von verschiedenen Seiten zu hören ist, soll Max Aicher seit einiger Zeit auf dem Immobilienmarkt höchst aktiv sein – auch in Schwaben. Er soll unter anderem Grundstücke nördlich von Augsburg gekauft haben. Ein Waldstück nahe Sulzdorf soll er ebenfalls erworben haben. Die Unternehmensgruppe Max Aicher hat ihren Ursprung im Bausektor. Der bildet noch heute neben dem Immobiliengeschäft einen Pfeiler des Konzerns.

    Karl Maaz hätte im Falle eines Verkaufs weiter Wohnrecht in dem Anwesen, das nach außen hin einen renovierungsbedürftigen Eindruck macht.

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