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Holzheim: Holzheim bekommt einen hauptamtlichen Rathauschef

Holzheim

Holzheim bekommt einen hauptamtlichen Rathauschef

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    Im Holzheimer Rathaus wird ab der Kommunalwahl im März ein hauptamtlicher Bürgermeister sitzen.
    Im Holzheimer Rathaus wird ab der Kommunalwahl im März ein hauptamtlicher Bürgermeister sitzen. Foto: Manuel Wenzel

    Man kann sicher vom Ende einer Ära sprechen, wenn Robert Ruttmann im kommenden Frühjahr nach dann 24 Jahren als Bürgermeister aus dem Amt scheidet. Mit dem personellen Neubeginn in Holzheim geht aber auch ein struktureller einher: Der Gemeinderat hat beschlossen, dass sich mit der Kommunalwahl im März 2020 die Rechtsstellung des Ersten Bürgermeisters ändern, sprich ein hauptamtlicher Rathauschef installiert werden soll. Einen solchen Beschluss hatte auch schon der Nachbarort Münster vor rund drei Monaten gefasst. (Siehe auch: Münster bekommt einen Berufsbürgermeister)

    Bereits vor einer Woche hatte das Gremium in Holzheim das Thema durchdiskutiert, nun gab es das Votum – dieses fiel einstimmig aus, wobei in der Sitzung mit Dritter Bürgermeisterin Antonie Eberle, Josef Oßwald und Leo Raab drei Ratsmitglieder fehlten. Er sei seit über 23 Jahren ein „hauptamtlich ehrenamtlicher Bürgermeister“, betonte Ruttmann. Aus seiner Sicht ist es kaum möglich, neben einem anderen Job die nötigen Projekte in einer Kommune voranzutreiben – „und in Holzheim hatten wir bisweilen ein Haushaltsvolumen von zehn Millionen Euro“.

    Auch Amtsinhaber ist für Umstellung

    Das Amt als Rathauschef erfordere tägliche Erreichbarkeit, hohe Präsenz sowie auch tagsüber Zeit für Behördengänge, Dienstgespräche oder sonstige Sitzungen. „Hinzu kommt, dass Aufgaben, Vorschriften und Gesetzte zunehmend Fachkenntnis und auch Bereitschaft zur Weiterbildung fordern“, sagt der 68-jährige ehemalige Berufssoldat. Er plädierte daher für einen Wechsel auf das Hauptamt, auch wenn dies Mehrkosten für die Gemeinde bedeutet.

    Josef Vogl sah ebenfalls die Notwendigkeit für eine Umstellung, „um die Gemeinde proaktiv weiterzuentwickeln“. Zweiter Bürgermeister Manfred Vogl betonte die Größe der Aufgabenfelder und den hohen zeitlichen Aufwand. Gleichzeitig würde der Rat mit einem Beschluss nun ein Zeichen setzen. „Nun kennen sich mögliche Interessenten aus“, so

    Genderkingen bleibt beim Ehrenamt

    Praktisch zeitgleich kam das Thema Berufsbürgermeister auch im Gemeinderat Genderkingen zur Sprache. Dieser entschied sich allerdings dafür, beim Ehrenamt zu bleiben. Auch hier war der Beschluss einstimmig, wie der amtierende Rathauschef Roland Dietz mitteilt. Dabei sei die höhere finanzielle Belastung ausschlaggebend gewesen, beim bisherigen Konstrukt zu bleiben. „Das Hauptamt würde uns rund 50000 Euro pro Jahr mehr kosten“, sagt Dietz.

    Ohne Zweifel handle es sich um eine sehr arbeits- und zeitintensive Tätigkeit, sagt Dietz. Der 55-Jährige ist neben seinem Job für die Gemeinde noch Hundeführer bei der Polizei. Bei der nächsten Wahl hat er zwei Amtsperioden absolviert, eine weitere wird es auch für ihn nicht geben. „Deshalb konnte ich neutral an die Sache herangehen“, sagt Dietz, der aber zugibt, phasenweise durchaus Sympathien für eine Umstellung gehabt zu haben. Schließlich habe er aber umgedacht – in erster Linie wegen der Kosten. „In den zwölf Jahren Dietz hat sich Genderkingen also 600000 Euro gespart“, sagt das scheidende Gemeindeoberhaupt augenzwinkernd.

    Klarheit noch vor der Sommerpause

    Generell begrüßt er es, dass in dieser Frage noch vor der Sommerpause Klarheit herrscht. „Wer eine Kandidatur überlegt, der weiß nun, woran er ist.“ Freilich sei der aktuelle Beschluss nicht in Stein gemeißelt. Der neue Gemeinderat könne zum Ende der Periode hin ja wieder neu entscheiden.

    Anfang Juni hatte sich auch das Gremium in Niederschönenfeld für eine Beibehaltung eines ehrenamtlichen Bürgermeisters ausgesprochen. Damit werden die vier Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Rain, der zusätzlich die Stadt angehört, künftig von zwei ehren- und zwei hauptamtlichen Bürgermeistern vertreten.

    Offiziell hat sich in Holzheim und Genderkingen noch kein Nachfolgekandidat geäußert, dem Vernehmen nach gibt es aber bei einigen Personen Überlegungen. Diese könnten sich durch die aktuellen Beschlüsse konkretisieren. In Münster will Jürgen Raab Gerhard Pfitzmaier beerben, in Niederschönenfeld will Martin Stegmair auf Peter Mahl folgen.

    Lesen Sie hierzu auch: Wird es 2020 fünf neue Bürgermeister geben?

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