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Holzheim: Corona-Tests in Fleischbetrieb

Holzheim

Corona-Tests in Fleischbetrieb

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    Corona-Tests in Fleischbetrieb
    Corona-Tests in Fleischbetrieb Foto: picture alliance / Ingo Wagner/dpa

    Die Fleischindustrie ist ist in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In Schlachthöfen häuften sich in den letzten Tagen Coronavirus-Infektionsfälle. Dabei gerät vermehrt die Unterbringung der ausländischen Mitarbeiter in den Blickpunkt. Politik und Gewerkschaft fordern eine „grundlegende Reform“ der Fleischindustrie. Hauptproblem sind Werkverträge. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will das Arbeitsschutzgesetz ändern.

    Hühner-Schlachthof überprüft

    Im Landkreis Donau-Ries gibt es nach Auskunft des Veterinäramtes keine großen Schlachthöfe, aber fleischverarbeitende Großbetriebe. Dazu gehört „Birkenhof“ in Donauwörth. Die Fachmetzgerei ist seit der Übernahme von Kaiser Tengelmann (2017) Teil von Edeka Südbayern. Ein Unternehmenssprecher teilt mit, dass dort auf einer Betriebsfläche von rund 6000 Quadratmetern knapp hundert Mitarbeiter Brüh- und Kochwurst herstellten. Alle Mitarbeiter, so Edeka, seien fest angestellt und nicht in Sammelunterkünften untergebracht. Das Gesundheitsamt hat zwischenzeitlich einen Hühner-Schlachthof in Holzheim ins Visier genommen und dort ein gutes Dutzend Mitarbeiter getestet. Die Tests fielen nach Auskunft der Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Raffaella Hesse alle negativ aus.

    Zu wenig Metzger in Deutschland

    „Die großen Schlachthöfe arbeiten zum großen Teil mit ausländischen Metzgern“, erklärt Markus Roßmann (Donauwörth-Schäfstall). Er ist Viehhändler und Metzgermeister. Roßmann kennt sich in der Branche aus, liefert auch regelmäßig Tiere zum Schlachthof der Müller-Fleisch-Betriebe in Ulm. Die ausländischen Arbeitskräfte, so Roßmann, seien dort notwendig, „weil es in Deutschland zu wenig Metzger gibt“.

    Das Problem sind die Sammelunterkünfte

    Das Problem seien die Sammelunterkünfte. Es sei teilweise nachvollziehbar, dass es den Menschen dort am Wochenende langweilig sei und Alkohol eine Rolle spiele. In den Unterkünften sei der notwendige Abstand nicht gewährleistet. Auch Markus Roßmann schlachtet in seinem Betrieb in der Woche zwischen fünf und zehn Rinder. Das sei aber eine andere Größenordnung. Die ausländischen Mitarbeiter in den großen Schlachthöfen, so seine Beobachtung, seien froh über ihre Arbeit in Deutschland. Er vergleicht sie mit den landwirtschaftlichen Erntehelfern für Spargel oder Erdbeeren.

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