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Hochwasserdialog: Flutpolder an der Donau: neue Standorte, alte Ängste

Hochwasserdialog

Flutpolder an der Donau: neue Standorte, alte Ängste

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    Rund 600 Menschen sind am Mittwochabend in die Höchstädter Nordschwabenhalle gekommen und haben den Hochwasser-Dialog, organisiert vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, verfolgt. Was die Bürger von den Flutpolderplänen halten, machten sie nicht nur mit Plakaten deutlich.
    Rund 600 Menschen sind am Mittwochabend in die Höchstädter Nordschwabenhalle gekommen und haben den Hochwasser-Dialog, organisiert vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, verfolgt. Was die Bürger von den Flutpolderplänen halten, machten sie nicht nur mit Plakaten deutlich. Foto: Berthold Veh

    Elke Lehmann hält das Schild fest vor sich. Mit schwarzer Farbe ist auf einer weißen Pappe zu lesen: „Heiliger Geist wirf Hira ra, sonst sauf mr alle mintand a“. Ehemann Martin steht direkt neben ihr. Auch er demonstriert. Auf seinem Banner ist eine rote Hand aufgemalt, die ein Stoppzeichen signalisieren soll – stopp vor nassen Kellern, Schimmel und Dreck. Das Ehepaar lebt in Fristingen, ein Ortsteil von Dillingen. . Es ist noch nicht lange her, dass die beiden ihr Häuschen aufwendig saniert haben. Jetzt haben sie Angst. „Angst, dass uns alles kaputtgeht. Deshalb sind wir hier“, sagt Elke Lehmann. Die Eheleute stehen am Mittwochabend vor der Nordschwabenhalle in Höchstädt – gemeinsam mit etwa hundert anderen Bürgern, die ihrem Unmut öffentlich Luft machen. Sie protestieren vor der Tür gegen die aktuellen Flutpolder-Pläne vor dem angesetzten Hochwasser-Dialog, der vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth organisiert wurde. „Uns geht es hauptsächlich um unsere Gesundheit. Wir leisten mit dem Riedstrom schon so einen großen Beitrag zum Hochwasserschutz. Mehr geht nicht mehr“, sagt Martin Lehmann. Die meisten der 600 Menschen, die an diesem Abend kommen, teilen diese Meinung. Vertreter der Landwirtschaft, Bürgerinitiativen, Naturschutzbehörden, Kommunalpolitiker, Firmeninhaber, Bauherren und Anwohner – sie alle sind gekommen, um sich die aktuellen Pläne erklären zu lassen. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, vertreten durch Boris Roth und Leiter Ralph Neumeier, präsentiert die neuen Flutpolder-Standorte im Süden. Wie berichtet, sind zu den bisher geplanten Hochwasserbecken nördlich der Donau (Leipheim, Dillingen, Steinheim, Höchstädt/Blindheim und Schwenningen/Tapfheim) drei weitere mögliche Standorte dazugekommen. Untersucht werden nun auch die Gebiete Neugeschüttwörth bei Gremheim (Option A und B) und Bischofswörth/Christianswörth bei Fristingen/Kicklingen. Dabei betont Neumeier eines immer wieder: „Wir haben jetzt acht mögliche Standorte. Das heißt nicht, dass die anderen fünf weggefallen sind oder dass es gar insgesamt acht Polder werden.“ Laut dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes sind die Flutpolder ausschließlich für Extremereignisse wie etwa das HQ100 gedacht – ein Hochwasser, wie es statistisch alle hundert Jahre einmal vorkommen kann.

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