Ein Drogenhändler sei er „auf keinen Fall“, wehrt der junge Mann auf der Anklagebank ab. Nein, er brauche das Marihuana, um seine chronischen Kopfschmerzen zu lindern. Die habe er seit eineinhalb Jahren. Das Rauchen eines Joints sei das Einzige, was gegen das gesundheitliche Problem helfe. Ein Arzt, der den Stoff verschreibe, sei „in Bayern schwer zu finden“. Deshalb baute der 21-Jährige in einer Art Gewächshaus nahe Harburg selbst Cannabispflanzen an – was in Deutschland strafbar ist. Die Polizei hob im September 2020 die kleine Plantage aus. So kam zu den Kopfschmerzen eine Strafanzeige, die jetzt einen Prozess vor dem Jugendschöffengericht in Nördlingen zur Folge hat. Dem Angeklagten droht eine saftige Strafe, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt.
Harburg