Kaum hatte der Märchenweg rund um das Schloss Harburg am 1. Mai eröffnet, war es mit der Pracht auch schon wieder vorbei: Bisher unbekannte Täter beschädigten sowohl auf dem Märchenweg, als auch im neuen Märchenwald mehrere Figuren und Gegenstände. Das Schneewittchenhaus wurde umgeworfen, sodass die Treppe abbrach. Die Initiatorin des Projekts, Gabriele Steger, geht davon aus, dass die Täter mit „brachialer Gewalt“ vorgegangen sein müssen: „Zur Eröffnung haben fünf bis sechs Männer das Haus tragen müssen, weil es so schwer ist.“ Sie ist davon überzeugt, dass auch das Haus weggetragen werden sollte, die Täter allerdings das Gewicht unterschätzten und es dann wohl umgefallen ist. Auch der Bart eines Zwerges wurde abgerissen. Nach Aussage von Gabi Steger sind die Schäden teilweise schwer zu reparieren. Einem Zwerg wurde zudem der Kopf eingeschlagen. Harmlos dagegen scheint, dass das Tischlein deck dich Richtung Spielplatz getragen wurde und die Zwerge aus ihrem Bergwerk entwendet und anschließend auf dem Gelände verteilt wurden.
Spaziergänger haben gestern Morgen sofort Alarm geschlagen und auch die Polizei informiert. Nach Angaben der Beamten liegt der Tatzeitraum zwischen Sonntag 18 Uhr und Montag 8 Uhr. Von Seiten der Polizei wurde ein Strafverfahren wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung eingeleitet.
Der Sachschaden am Harburger Märchenweg beträgt 200 Euro
Der rein materielle Schaden der Figuren beläuft sich auf mindestens 200 Euro. Allerdings geht es laut Gabi Steger vor allem um die Zeit, die die ehrenamtlichen Helfer in die Gestaltung der Märchenszenen gesteckt haben. Das Schneewittchenhaus sei in wochenlanger Heimarbeit entstanden. „Für uns alle ist das sehr demotivierend und schade“, sagt die Projektleiterin. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass so schnell etwas kaputt gemacht wird“.
Beim Schneewittchenhaus scheint es aber zumindest Hoffnung zu geben: Das Haus wurde wieder aufgestellt, jetzt müssen Treppe und Tür wieder angebracht werden.
Anwohner des Märchenwegs in Harburg sollen Augen offen halten
Die Stadt Harburg darf nach Angaben von Bürgermeister Schmidt keine Kameras im öffentlichen Raum aufstellen. Allerdings betont er, dass die Anwohner jetzt vermehrt dazu angehalten werden, Augen und Ohren offen zu halten. Selbst die Befestigung von Figuren helfe nichts, weil wenn sie nicht weggetragen werden können, würden sie eben zerschlagen. „Diese mutwillige Zerstörung ist wirklich schade und traurig, aber irgendwann erwischen wir die dafür Verantwortlichen“, so Schmidt.
Täterhinweise liegen den Beamten bislang noch nicht vor, allerdings bittet die Polizeiinspektion Donauwörth um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 0906/706670.
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