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Harburg/Augsburg: Bankeinbrecher gestehen drei Taten

Harburg/Augsburg

Bankeinbrecher gestehen drei Taten

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    Nach den dramatischen Ereignissen in und um Großsorheim am 5. Oktober 2015 suchte die Polizei auch mit Metalldetektoren die Umgebung ab. 
    Nach den dramatischen Ereignissen in und um Großsorheim am 5. Oktober 2015 suchte die Polizei auch mit Metalldetektoren die Umgebung ab.  Foto: Wolfgang Widemann

    Überraschende Wendung im Prozess gegen zwei Mitglieder einer Einbrecherbande, die sich auf Bankautomaten spezialisiert hatte: Die beiden serbischen Staatsbürger, die bislang schwiegen, haben am Donnerstag drei der fünf angeklagten Fälle gestanden. Im Gegenzug hat die 3. Strafkammer unter Vorsitz von Dr. Roland Christiani eine Haftstrafe in Aussicht gestellt, die sich zwischen vier Jahren sowie vier Jahren und drei Monaten bewegen wird.

    Zunächst hatte es nach einer langwierigen Verhandlung ausgesehen. Für den Prozess waren neun Tage angesetzt, rund 30 Zeugen und mehrere Sachverständige sollten gehört werden. Nun könnte das Urteil, das eigentlich erst für den 30. September zu erwarten war, wesentlich schneller gesprochen werden. „Wir werden versuchen, alles nach vorne zu ziehen“, sagte Christiani, nachdem die Verständigung zustande gekommen war.

    Bereits zu Beginn des zweiten Prozesstags hatten die Verteidiger des einen Angeklagten, 36, dessen Gesprächsbereitschaft angedeutet. Nach mehreren Runden hinter verschlossenen Türen konnten sich die Kammer, die Verteidiger und die Staatsanwältin auf eine Verständigung einigen. Mit dieser konnte sich auch der 44-Jährige anfreunden, der sich ebenfalls wegen Bandendiebstahls vor Gericht verantworten muss.

    Die beiden Männer räumten ein, an drei der Einbrüche beteiligt gewesen zu sein, die zwischen dem 3. und 5. Oktober 2015 stattfanden: einer in Fahrenzhausen-Unterbruck (Landkreis Freising, Beute: 60250 Euro), einer in Holzheim (Donau-Ries-Kreis, ohne Beute) und einer im Harburger Stadtteil Großsorheim (Beute: 38720 Euro). Zuvor waren die Angeklagten zusammen mit dem noch flüchtigen Zeljko Andjelic am 1. Oktober mit einem Mietauto aus Bielefeld nach Ingolstadt gefahren und hatten sich bei einer ahnungslosen Angehörigen von Andjelic einquartiert. Von dort aus brachen sie zu Erkundungstouren und den nächtlichen Beutezügen auf. Der 36-Jährige erklärte über seine Anwälte, er habe bei den Einbrüchen eine untergeordnete Rolle gespielt, sprich: Schmiere gestanden. Aus den Taten habe er jeweils eine Prämie von 4000 bis 5000 Euro erwartet. Eine genaue Summe sei mit den Komplizen aber noch nicht konkret vereinbart gewesen. Der 44-Jährige gab zu, mit in den Banken gewesen zu sein. In diesen gingen er und Andjelic jeweils mit brachialer Gewalt und speziellem Werkzeug (Schweißgerät und Hydraulikspreizer) vor, um die Geldautomaten zu knacken. Der 44-Jährige ließ über seinen Verteidiger wissen, er habe die Hydraulikpumpe bedient.

    Nach Zeljko Andjelic sucht die Polizei wegen versuchten Mordes. Bekanntlich hat er nahe Großsorheim versucht, einen Polizisten zu überfahren. Der 44-Jährige fiel bei einer wilden Verfolgungsjagd aus dem Auto, der 36-Jährige konnte später in Bielefeld gefasst werden.

    Die Verständigung vor Gericht beinhaltet zudem, dass zwei Verfahren gegen das Duo eingestellt werden. Dabei geht es um die beiden Einbrüche, die Anfang September 2015 in Ehekirchen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, keine Beute) und Ingolstadt-Irgertsheim (85330 Euro) über die Bühne gingen. Während es als sicher gilt, das Andjelic hier ebenfalls mit dabei war, ist die Beweislage gegen die beiden Angeklagten in diesen Fällen offenbar eher dünn.

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