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Großsorheim: „Applauskurve“: Parkplatz jetzt komplett gesperrt

Großsorheim

„Applauskurve“: Parkplatz jetzt komplett gesperrt

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    Das Landratsamt Donau-Ries hat nun mit einer verkehrsrechtlichen Anordnung den Parkplatz an der sogenannten "Applauskurve" bei Großsorheim gesperrt.
    Das Landratsamt Donau-Ries hat nun mit einer verkehrsrechtlichen Anordnung den Parkplatz an der sogenannten "Applauskurve" bei Großsorheim gesperrt. Foto: Wolfgang  Widemann

    Der Parkplatz an der sogenannten „Applauskurve“ an der Kreisstraße bei Großsorheim ist jetzt dauerhaft gesperrt. Das Landratsamt Donau-Ries hat eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung erlassen. Damit reagiert die Behörde auf den zweimaligen Diebstahl von Verkehrszeichen, die das Befahren des Parkplatzes an Wochenenden und Feiertagen verbieten sollten.

    Raser reisen bis aus Augsburg, Nürnberg und Stuttgart an

    Bekanntlich nerven Motorrad- und seit diesem Jahr auch Autofahrer regelmäßig Bewohner der benachbarten Orte. Schilderungen von Bürgern sowie Ermittlungen der Polizei zufolge verwandeln diese Fahrer, die zum Teil bis aus dem Raum Augsburg, Nürnberg und Stuttgart anreisen, die Kreisstraße auf dem rund 1,3 Kilometer langen, kurvigen Abschnitt in eine regelrechte Rennstrecke. An der Spitzkehre versammeln sich auf dem Parkplatz und an der Böschung gegenüber Zuschauer. Es sollen zeitweise rund 100 und mehr sein. Sie fotografieren, filmen und beklatschen die Fahrer, die mit einem Affenzahn durch die Spitzkehre brausen. Dieses Phänomen ist an diversen Stellen in Deutschland zu beobachten – und unter dem Namen „Applauskurve“ bekannt.

    Es haben sich bereits zahlreiche Unfälle ereignet

    Die Behörden sehen auf der Kreisstraße nahe Großsorheim jedoch – wie gemeldet – inzwischen eine erhebliche Gefahr. Auf der Strecke haben sich in Zusammenhang mit den Szenetreffen bereits zahlreiche Unfälle ereignet. Zudem schildern Verkehrsteilnehmer und sonstige Augenzeugen weitere haarsträubende Situationen mit Beinahe-Unglücken. Sollte einmal ein Fahrzeug in die Zuschauer auf oder an dem Parkplatz schleudern, sei mit Schwerverletzten oder sogar Toten zu rechnen, so Landratsamt und Polizei.

    Die Maßnahme, den Parkplatz an bestimmten Tagen, an denen tendenziell viel „Betrieb“ an der „Applauskurve“ ist, für Fahrzeuge zu sperren, ließ sich mit einem Verbotsschild nicht verwirklichen. Bereits nach jeweils etwa einem Tag hatten es Unbekannte entfernt und gestohlen. Darauf reagierte das Amt nun. Mitarbeiter des Kreisbauhofs verbarrikadierten am Freitagvormittag mit sogenannten Absperrschranken die Zufahrt zum Parkplatz. Hinzu kam das Schild „Durchfahrt verboten“.

    Schon das Wegziehen der Absperrung ist strafbar

    Der Parkplatz sei damit komplett gesperrt und als solcher verkehrsrechtlich nicht mehr vorhanden, erklärt Stephan Roßmanith von der Polizeiinspektion Donauwörth. Deshalb sei auch das blaue Parkplatzschild entfernt worden. Bereits das Wegziehen der Absperrung sei strafbar. Der Hauptkommissar betont: „Wir wollen keinem den Spaß nehmen, auf dieser schönen Strecke zu fahren – in angemessenem Tempo.“ Was man nicht wolle, seien Verkehrsteilnehmer, die „sinnlos hin und her oder sogar Rennen fahren“.

    Sollten sich sich nun tatsächlich wieder Fahrzeuge auf dem Parkplatz befinden, könne dieser von der Polizei in jedem Fall unverzüglich geräumt werden.

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