Der Waggon gehörte zu einem Zug aus insgesamt 17 Kesselwagen, die von Münchsmünster (bei Ingolstadt) nach Duisburg unterwegs waren, schildert Erwin Faßnacht von der Bundespolizei in Augsburg. Der Güterzug stand in Donauwörth auf Gleis 15, als ein Mitarbeiter bei Rangierarbeiten gegen 20.10 Uhr Gasgeruch wahrnahm. Bei der Überprüfung der Frachtpapiere stellte sich heraus, dass sämtliche Kesselwagen mit Benzol beladen waren. "Der Stoff ist durchaus gefährlich. Er ist ähnlich wie Benzin leicht entzündlich und die Dämpfe sind giftig", so Köhnlein.
Weil das Ausmaß des Schadens und der Grad der Gefährdung zunächst unklar waren, rückten die Feuerwehren aus Donauwörth (mit Gefahrgutzug) und Harburg (mit Dekontaminationszug) mit einem Großaufgebot an. Um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können - die besagten Waggons waren "eingerahmt" von anderen Güterzügen auf den Nachbargleisen - kreiste ein Hubschrauber der Bundespolizei über dem Gelände und leuchtete dieses mit seinem Suchscheinwerfer aus.
Deckel nicht richtig geschlossen
Ein Trupp der Feuerwehr mit Schutzanzug nahm den Kesselwagen genauer in Augenschein. Ergebnis: Der sogenannte Domdeckel oben auf dem Waggon war offensichtlich nach dem Befüllen nicht richtig geschlossen worden. "Dadurch schwappte beim Fahren beziehungsweise beim Bremsen etwas Benzol heraus", schildert Köhnlein. Die Feuerwehrleute schlossen den Deckel und gaben Entwarnung. Lediglich geringe Mengen waren dem Einsatzleiter zufolge aus dem Kesselwagen entwichen. Für die Gesundheit und die Umwelt habe keine Gefahr bestanden.
Während des Einsatzes war die Industriestraße gesperrt. Gleiches galt bis 21.17 Uhr auch für die Gleise 9 bis 20 im Bahnhof. Der Personenverkehr war nicht betroffen.
Die Bundespolizei, die für Bahnanlagen zuständig ist, versucht nach Angaben von Faßnacht nun herauszufinden, wer den Deckel nicht richtig verschlossen hat.