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Gewässerschutz: So soll der Waldsee sauberer werden

Gewässerschutz

So soll der Waldsee sauberer werden

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    Im Jahr 2013 wurde am Wemdinger Waldsee bereits gebaggert. Nun könnten weitere Maßnahmen folgen – allerdings weit von dem Gewässer entfernt.
    Im Jahr 2013 wurde am Wemdinger Waldsee bereits gebaggert. Nun könnten weitere Maßnahmen folgen – allerdings weit von dem Gewässer entfernt. Foto: W. Widemann

    Der Waldsee am Stadtrand von Wemding ist ein beliebtes Badegewässer. In den vergangenen Jahren investierte die Kommune in dieses viel Geld. Ein Grund dafür war die nicht immer optimale Wasserqualität. Weil zu viele Nährstoffe in den sogenannten Lohweiher gelangten, wucherten in diesem die Pflanzen – vor allem Algen – übermäßig. Zuletzt passierte dies 2015. Um zu verhindern, dass eine solche Eutrophierung – so der Fachbegriff – das Wasser und damit auch den Badespaß erneut trübt, will die Stadt

    Stadt Wemding beteiligt sich am Projekt „boden:ständig“

    Um die Situation zu analysieren und Maßnahmen anzupacken, beteiligt sich die Stadt am Projekt „boden:ständig“, das der Freistaat aufgelegt hat. Seit dem Herbst 2017 haben sich Mitarbeiter des Amts für ländliche Entwicklung einen Überblick verschafft und mögliche Lösungen erarbeitet. Die stellten nun Bernhard Bacherle und Johanna Schack im Stadtrat vor.

    Die Gefahr, dass sich die Wasserqualität im Waldsee wieder verschlechtern könnte, sei nach wie vor da, erklärte Bacherle. Das Gewässer, das vor rund 500 Jahren angelegt wurde, sei ein Stausee. Dies bringe mit sich, dass Sedimente eingeschwemmt werden und sich ablagern. Um dies abzumildern seien bereits einige Maßnahmen ergriffen worden. Die Stadt ließ am Zulauf einen Schilfgürtel pflanzen und eine Art Sandfang errichten.

    Das sei alles „ganz unten“ direkt am Weiher geschehen, merkte Bacherle an. Wirksamer wären jedoch Maßnahmen weiter „oben“ im rund 350 Hektar großen Einzugsgebiet des Waldsees. In diesem Bereich befinden sich hauptsächlich landwirtschaftliche Flächen und Wald. Die Erosion ließe sich dem Behördenvertreter zufolge beispielsweise mit der Saat von mehrjährigen „Blühmischungen“ verringern. Sprich: Es könnten Streifen angelegt werden, auf denen die Bepflanzung den Bodenabtrag bremst. Dafür gibt es auch staatliche Förderung. Einstimmig beschlossen die Räte, dass die Stadt die Ansaat ebenfalls finanziell unterstützt. Sprecher aller Fraktionen begrüßten diesen ersten Schritt. Der kostet der Kommune wohl mehrere tausend Euro.

    Möglicherweise bauliche Maßnahmen nötig

    Damit ist es allerdings nicht getan. Die Bediensteten des Amts für ländliche Entwicklung regten an, auch „baulich etwas zu machen“. Bacherle listete diverse Projekte auf, die vor allem im Gebiet um den Erlachweiher umgesetzt werden könnten. Dazu gehört ein Absetzbecken nahe der Erlachhöfe und die Erneuerung eines rund einen Kilometer langen Feldwegs, der aktuell in einem schlechten Zustand sei und immer wieder ausgeschwemmt werde. Allerdings liegen nur 650 Meter des Wegs auf Wemdinger Flur. 350 Meter verlaufen auf Wolferstädter Gemarkung. Die Kosten bezifferte Bacherle auf schätzungsweise 200000 Euro.

    Ein weiteres Becken könnte den Niederschlag auffangen, der im Gebiet nordöstlich des Erlachweihers fällt und den Boden dort abträgt. Würde auf der Fläche die momentane Verrohrung geöffnet, könnte man mit einem „strukturierten Gewässer“ auch in ökologischer Hinsicht einen Akzent setzen.

    Stadträte wollen Maßnahmen überdenken

    Johanna Schack brachte eine Flurneuordnung ins Gespräch. Mit einem solchen Verfahren ließe sich manches rasch umsetzen – und es wäre eine hohe Förderung (75 bis 80 Prozent) durch den Staat möglich. Bürgermeister Martin Drexler machte klar, dass sämtliche Maßnahmen nur im Einvernehmen mit den Grundstückseigentümern geschehen sollen. Anfang Januar fand bereits ein Treffen mit Landwirten aus dem Raum Wolferstadt, Wemding und Polsingen statt. Bernhard Bacherle zeigte sich angetan von der Resonanz: „Es gab lauter positive Rückmeldungen.“

    Die Stadträte kamen überein, sich Gedanken über die einzelnen Maßnahmen zu machen. Der Bauausschuss des Stadtrats schaut sich die einzelnen Punkte an. Zudem wollen die Wemdinger Kontakt mit den Verantwortlichen der Gemeinde Wolferstadt aufnehmen und sich mit diesen abstimmen.

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