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Geschichte: Eine Zeitreise durch Rain

Geschichte

Eine Zeitreise durch Rain

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    Das Zollhaus nahe der heutigen Chmielortz-Kreuzung. Bis 1935 musste jedes auswärtige Fahrzeug Pflasterzoll zahlen. Vor dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen.
    Das Zollhaus nahe der heutigen Chmielortz-Kreuzung. Bis 1935 musste jedes auswärtige Fahrzeug Pflasterzoll zahlen. Vor dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen.

    Rain „Die Vergangenheit ist die Wurzel der Zukunft“ – so überschrieb der Rainer Hobby-Heimatforscher Franz Müller seine Bilderschau „Rain in alten Ansichten“, mit der er im Kultursaal des Kulturfürstlichen Schlosses in die Vergangenheit entführte. Der leidenschaftliche Sammler historischer Dokumente – zeitgenössische wie auch aus der jüngeren Vergangenheit – zeigte den begeisterten Besuchern fotografisch festgehaltene Szenen aus der Tillystadt, die es längst so nicht mehr gibt, die freilich nicht in Vergessenheit geraten sollen. Er sparte dabei nicht mit interessanten Details und informativen Kommentaren. Da spürte man, dass

    Hauptstraße weniger attraktiv als heute

    Das älteste Foto Rains, das Müller dabei hatte, zeigt das Rathaus, wie es 1867 ausgesehen hat. Das Gebäude macht bei Weitem nicht den attraktiven Eindruck, den es heute ausstrahlt. Das gilt im Übrigen auch für die weiteren Stadtansichten aus der Zeit bis etwa 1950 oder 1960. Eine kolorierte Ansichtskarte vom Rathaus mit dem Marienbrunnen auf dem Rathausplatz gefällt da schon sehr viel besser.

    Franz Müller nahm die Zuhörer mit auf einen Spaziergang durch die Vergangenheit. Er schritt mit ihnen – anhand der Fotos – gemächlich entlang der Häuserzeilen der Hauptstraße – zuerst die mit der „Schokoladenseite“, nämlich den Haus- und Ladeneingängen in Richtung Süden, dann die mit den Fronten auf der rechten Seite.

    Dann ergänzte er den Gesamteindruck mit Fotos von Gebäuden in der Bahnhofstraße und der Neuburger Straße. Man sieht die Apotheke, einen Hufschmied, eine Eisenhandlung, einen Kolonialwaren- und Textilladen, eine erste Autoreparaturfirma und das Wirtshaus Zur goldenen Gans, die dort war, wo heute die Stadtsparkasse ihren Sitz hat.

    Für Abwechslung sorgen ein großer Viehmarkt mitten in der Hauptstraße, Pferdekutschen, erste Automobile und erste Tankstellen, ein Foto vom Lech-Hochwasser im Jahr 1910, Bilder vom Fronleichnamsfest und einem Sport-Festzug und schließlich noch – in einem Schnelldurchgang – Fotos von Wetterfahnen auf Rainer Hausdächern.

    Eindrücke aus der Vergangenheit mit in die Zukunft nehmen

    Eindrücke aus der Vergangenheit mit in die Zukunft zu nehmen – dieses Geschenk machte Franz Müller seinem Publikum, das ihm am Ende starken Beifall zollte. Dieser Applaus darf gut und gern so in Worte übersetzt werden: „Prädikat: Sehenswert.“ (ma/wüb)

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